Sonntag, 17. April 2016

Etappe 6 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Ottenschlag nach Trandorf mit dem Rad

"Etappe 6 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Ottenschlag nach Trandorf mit dem Rad"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

16.04.2016

Anreise:

Busse nach Ottenschlag von Zwettl, St. Pölten, Krems und Ybbs MO - FR

Streckenlänge / reine Fahrzeit ohne Pausen: 

rund 32 km / rund 5:00 Stunden mit Kindern

Beste Zeit für die Tour: 

Im Frühling ist es hier ganz besonders schön. Die Waldviertler Hochebene liegt noch im letzten Winterschlaf, unten in den Tälern blüht es.


Route: 


Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015





Beschreibung Streckenstück 
Entfernung


Die Marillenblüte haben wir leider verpasst. Es ist gar nicht leicht, drei Erwachsene und drei Kinder unter einen Hut zu bringen. Daher sind wir diesmal nur in kleiner Besetzung unterwegs, und weil die kommende Etappe gar so viel auf Asphalt geht, wollen wir diese Etappe als Radrunde gestalten.
0m

Frohgemut starten wir in Ottenschlag, holen uns erst einmal einen Kontrollstempel im Gasthaus Renner. Gemeinsam mit dem 05er führt uns die "Hochland-Strecke" Richtung Kottes aus dem Ort hinaus. Nach 1 km führt der Güterweg Pleßberg in die gleichnamige Ortschaft. In sanften Wellen geht es über das Ottenschläger Hochplateau, vor uns liegt der Jauerling mit seinem Sender. Vor Pleßberg zweigen Radstrecke und Wanderweg nach links ab und folgen einem asphaltierten Güterweg leicht fallend in das Dörfchen Ernst. Links und rechts erstrecken sich weite Wiesen und Felder auf sanften Hügeln, am blauen Himmel schweben weiße Wölkchen, es bläst ein frischer Frühlingswind. In Ernst wechseln wir auf die "Maria Berg im Tal-Strecke", die uns über Felles und den Richterhof immer bergab bis zur Bannholzmühle bringt, vorbei am Gelände einer ziemlich luxuriös wirkenden Hundepension. An den Wegrändern blühen Unmengen an Veilchen, die Wiesen sind übersät mit Himmelschlüsseln.
6,0km

Denkmal für Matthias Reitinger, Dentist, Künstler und Wanderpionier in Ottenschlag

Richtung Pleßberg

Richtung Ernst

Jetzt wird's lustig !


Richtung Bannholzmühle



Bei der Bannholzmühle verlassen wir kurz den Wegverlauf des 05er, der sich quer durch den Wald schlägt. Wir haben eigentlich vor, auf dem Radweg zu bleiben und den Leitengraben hinaufzuradeln, dank schlechter Beschilderung landen wir aber auf dem Kremstalweg 625, der sich einen asphaltierten Güterweg hinaufschlängelt. Die erste Steigung ist zu bewältigen - zu Fuß geht das definitiv leichter. Da, wo sich der Kremstalweg nach rechts wendet, brausen wir jetzt illegalerweise über einen Wiesenweg hinunter, halten uns an der nächsten Forststraße kurz links und gleich wieder rechts: jetzt sollten wir wieder am Radweg sein. Beschildert ist nichts. Entlang einer geschotterten Forststraße geht es weiter. Am Straßenrand liegt dann die Radweg-Markierung. Vielleicht sind Radler hier nicht so gern gesehen ? Kurz vor der Straße Kottes - Elsenreith treffen wir wieder unseren 05er und folgen ihm entlang der Straße nach Elsenreith. Hier kehren wir im Gasthaus Liebner auf einen schnellen Kaffee ein und holen uns unseren nächsten Kontrollstempel. Sollen wir noch bis Trandorf fahren ?
10,5km



Auf der Maria Berg im Tal-Strecke

Blick zum Jauerling

Wie man sieht, hat das Gasthaus in Elsenreith am Dienstag geschlossen


Ja, wir sollen ! Also weiter: durch den Ort bis zur Abzweigung nach Günsles. Eine lange Abfahrt führt uns an Schlüsselblumenwiesen und Schlehdornhecken vorbei durch Günsles. Nach etwa 800 m dreht sich der 05er von der Straße weg, mit ihm gemeinsam die "Großer Berg-Strecke". Anfangs ist uns wieder nicht klar, ob hier tatsächlich eine Bike-Strecke verläuft, es gibt keine Schilder. Der Weg ist schön: unbefestigte Feldwege, Waldwege, im feuchten Unterholz Buschwindröschen und Moos. Dann liegt wieder ein Markierungspfahl im Straßengraben. Weithin erstrecken sich Christbaumplantagen. Irgendwann beginnt dann Beton mit einem grünen Mittelstreifen, schön zu fahren, immer bergab bis Trandorf, unserem Etappenziel. Schön ist der Blick in das breite Tal am Fuß des Jauerlings. Trandorf ist ein netter Ort mit einer schönen Kirche, aber ziemlich tot. Googeln liefert Infos über die Freiwillige Feuerwehr, den lokalen Bestatter und zu verkaufende Häuser, aber leider kein Gasthaus. Den Kontrollstempel sollte man im ehemaligen Gasthaus Schweiger bekommen, hier hängt auch das AV-Schild, aber die Tristesse der leeren Auslagen animiert nicht zur Kontaktaufnahme. 16,5km

Überall Himmelschlüssel

Auf der Großer Berg-Strecke






Trandorf


Also drehen wir eine Runde durch den Ort und überlegen uns eine Rückroute. Von der Straße Richtung Mühldorf zweigt die "WeinSteinTour" ab. Ein Güterweg führt uns steil aus dem Ort, jetzt dämmert uns, dass wir alles, was wir entspannt hinuntergerollt sind, wieder mühsam hinaufstrampeln müssen. In Amstall treffen wir die Straße nach Elsenreith, über die wir uns in steilen Kehren hinaufmühen. Unser Kind hat sich vorgenommen, nicht zu schieben. Es ist heiß, die Gesichter werden rot, aber es gelingt ! Zu meinem Bedauern muß ich gestehen, dass ich weniger motiviert war. Wieder und wieder eine Kehre oder Kuppe, wieder bergauf. Ich wünsche mir, dass wir zu Fuß gegangen wären !!!! In Amstall am Weinberg gab es übrigens bis Ende der 60er Jahre einen Graphitbergbau. Fast 400 Höhenmeter, dann haben wir Elsenreith erreicht. 23,0km


Diese Christbäume werden wohl bald in Wien stehen


Wieder im Zwettler Bezirk


Wir durchradeln wieder den Ort, bleiben aber diesmal auf der Straße Richtung Ottenschlag. Weiter steigt die Straße und bringt uns auf die Hochebene hinauf. Hier pfeift uns der Wind um die Ohren. Unten in den donauseitigen Tälern war es warm und frühlingshaft, heroben ist es merkbar kühler. Langsam zieht sich auch der Himmel zu. An Merkengerst vorbei radeln wir bis zur Abzweigung zur Gafkosäge und nehmen den letzten Anstieg in Angriff. Über Singenreith kommen wir nach Ernst und radeln auf bekanntem Weg wieder zurück nach Ottenschlag. Bald wird es regnen. Wir genehmigen uns eine köstliche Torte in der Konditorei Matschiner. 32,0km

Auf der Hochfläche hinter Elsenreith




Interessantes entlang des Weges

Die Etappe bietet keine großen Highlights. Wer möchte, kann den Hochofen in Elsenreith besichtigen, er liegt gleich am Weg an der Straße von Amstall (wir waren zu erschöpft). Am Weinberg von Amstall liegt das ehemalige Graphitabbaugebiet. Besonders schön ist die Gegend, der Kontrast zwischen der abweisenden Granithochebene und den sanften, Richtung Donau hin abfallenden Tälern.

Adressen und Informationen: 

Gasthaus Liebner, 3623 Elsenreith 1

Telefon: 02873/476
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten: täglich ab 08:00, Dienstag und Sonntag Nachmittag geschlossen

Café-Konditorei Matschiner, Oberer Markt 11, 3631 Ottenschlag

Telefon: 02872/7213
E-Mail: CafeMatschiner@gmx.at
Internet: www.matschiner.co.at
Öffnungszeiten: täglich 8:00 - 20:00, DO 8:00 - 12:00

Sonstiges 

Wie die Radprofis bemerken werden, sind wir keine geübten Biker. Für uns war diese Tour ziemlich anstrengend. Daher fällt mir eine Klassifizierung auch schwer. Für gute Radfahrer ist es wohl eine blaue Tour, für uns war sie schon dunkelrot. Am coolsten war unser Kind, weshalb wir die Tour guten Gewissens für Kinder empfehlen. Schlimmstenfalls muss man halt ein bisschen schieben...
Die Runde verläuft großteils auf Mountainbikestrecken, von Ottenschlag bis Trandorf folgt sie fast durchgehend dem Verlauf des Nord-Süd-Weitwanderwegs 05.


Links: 

Gemeinde Ottenschlag
Graphitbergbau in der Gemeinde Mühldorf


Sonntag, 10. April 2016

Der Beeren-/Bärenweg Nr. 81: von Arbesbach in den Bärenwald

"Der Beeren-/Bärenweg Nr. 81: von Arbesbach in den Bärenwald"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

10.04.2016

Anreise:

per Bus von Zwettl und Linz erreichbar, siehe Fahrplan

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 10 km / rund 2:15 Stunden mit Kindern; für die Besichtigung des Bärenwaldes sollte man einige Zeit einplanen

Beste Zeit für die Tour: 

Bären und Beeren sind am besten im Sommer zu finden

Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015





Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Es ist feucht-kalt, die geplante Radtour fällt flach, aber eine kurze Runde wollen wir schon schaffen. Wir beschließen, den Bärenwald in Arbesbach zu erwandern, auf dem Beeren-/Bärenweg. 0m

Der Arbesbacher Pranger

Los geht es am Hauptplatz von Arbesbach. Hier stehen Infotafeln, parken kann man auch. Zunächst geht es durch den Ort Richtung Königswiesen, bis uns ein Pfeil nach rechts Richtung Galgen schickt. Auf einem asphaltierten Weg wandern wir aus dem Ort hinaus und kommen schon bald zur Abzweigung Richtung Galgen, den wir natürlich besichtigen wollen. In 5 Minuten gelangt man hinauf auf den Galgenberg. In Niederösterreich gibt es 12 zumindest in Resten erhaltene Galgen, vier davon (in Arbesbach, Kirchberg, Messern und Raabs, also alle im Waldviertel) sind noch weitgehend erhalten. Die Richtstätte in Arbesbach dürfte es schon lange gegeben haben, in seiner jetzigen Form stammt der Galgen aus dem 17. Jahrhundert. Die letzte Hinrichtung fand im Mai 1728 statt. Damals wurde ein angeblicher Brandstifter, nachdem er unter Folter gestanden hatte, zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, seine Asche zerstreut. 1,6 km


Der Galgen von Arbesbach

Wir laufen den selben Weg zurück und gelangen wieder auf unsere Markierung. Weiter geht es zum Steinbackofen. Diesen Weg kennen wir schon: hier verläuft der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 von Liebenau kommend. Im Backofen wird im Sommer immer wieder nach alter Tradition Brot gebacken, die Termine findet man auf der Homepage der Gemeinde Arbesbach. Durch Wald wandern wir weiter. Eine Zeit lang begleitet uns ein Lehrpfad, quasi der "Beeren-Teil" des Weges, mit Informationen zu den am Wegrand wachsenden Pflanzen. Auf Forststraßen umrunden wir einen Hügel. Eine Hirschkuh quert unseren Weg. Bald kommen wir zu einer Hauszufahrt. Am großen, schweigsamen Haushund vorbei gelangen wir zu einer Wiese. Hier hat sich die Wegführung verändert. Auf unserer Kompass-Karte geht es quer über die Wiese direkt zum Bärenwald. Leider untersagt der Besitzer dieser Wiese offenbar jetzt die Benutzung, man muss also auf einem Feldweg zu den Glashüttenhäusern hinauf und entlang der B124 zum Bärenschutzzentrum. Schade um den schönen Weg! 5,7km






Das Bärenwald Arbesbach wird von Vier Pfoten betrieben. Aktuell wohnen hier acht Braunbären. Sie alle wurden aus katastrophalen Haltungsbedingungen befreit und können hier einigermaßen tiergerecht leben. Es gibt einen Rundweg durchs Gehege, mit etwas Glück kann man einen Bären erspähen. Im Areal gibt es Spielmöglichkeiten für Kinder und eine Ausstellung über Bären. Frei zugänglich ist ein Kiosk mit kleinen Erfrischungen, wer mehr will, kann im danebenliegenden Gasthaus Haubenküche genießen. 5,7km

Wer genau schaut, sieht den Bären !

Zurück geht es jetzt leider erst einmal einen guten Kilometer entlang der wirklich recht stark befahrenen B124. Warum den Tourismusmenschen keine bessere Alternative eingefallen ist, ist mir unbegreiflich. Endlich führt uns ein Weg in den Wald Richtung Oberbuchegg. Über Wiesen, mit schönem Blick auf Arbesbach, wandern wir zurück. Das letzte Wegstück führt uns gemeinsam mit dem Nord-Süd-Weitwanderweg 05 zum Friedhof und in den Ort. 9,5km



Interessantes entlang des Weges: 

Hier ist weniger der Weg das Ziel, eher das Ziel der Weg. Mit dem Beeren-/Bärenweg bietet sich die Möglichkeit, den Bärenwald zu Fuß zu besuchen. Die Runde ist kurz und auch mit kleineren Kindern leicht zu begehen. Im Sommer lässt sich so ein Tagesausflug gestalten: Beeren sammeln und Bären schauen.

Adressen und Informationen: 

 Bärenwald Arbesbach, Schönfeld 18, 3925 Arbesbach

Telefon: 02813/7604
E-Mail: office@baerenwald.at
Internet: www.baerenwald.at
Öffnungszeiten: bis 2.11.2016 täglich von 10 - 18 Uhr; fixe Führungen jeden FR um 15 Uhr


Sonstiges



Links: 

Gemeinde Arbesbach
Bärenhof Kolm
Der Arbesbacher Galgen