Mittwoch, 31. Mai 2017

Der Germser Rundwanderweg - Etappe 5: Friedenskapelle-Wanderweg Nr. 37 und mehr

"Der Germser Rundwanderweg - Etappe 5: Friedenskapelle-Wanderweg Nr. 37 und mehr"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

18.05.2017

Anreise:

per Bus von Zwettl und Linz erreichbar

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 13 km / rund 3:00 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Zu jeder Jahreszeit machbar, teilweise unmarkiert.

Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015








Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Im Herbst war ich zuletzt rund um Groß Gerungs unterwegs. Zeit also für eine neue Etappe in das nördliche Umland, den Oberrosenauerwald. 0m
Ausgangspunkt ist wieder der Parkplatz hinter dem Gemeindeamt. Ich folge der Gröblingerstraße aus dem Ort hinaus, vorbei an Friedhof und Kindergarten. Unvermittelt beginnt der Wald. die Markierung bringt mich hinunter zur Zwettl und über einen Steg auf die andere Seite. Der Fluss hat viel Wasser. Jetzt kenne ich ihn ja schon gut, ich glaube, er hat mich auf beinahe jeder Etappe begleitet. Weg 37, der "Friedenskapelle-Wanderweg", führt durch lichten Frühlingswald einen kleinen Graben hinauf. Oben am Güterweg beginnt die wellige Parklandschaft des Oberrosenauerwaldes. Ich blicke hinüber Richtung Hochberg, die Felder sind mit allen nur denkbaren Grüntönen geschmückt. Über Asphaltwege gelange ich dann zur Friedenskapelle - Achtung, die Abzweigung ist schlecht beschildert, der Weg führt direkt am Haus "Zwölfer" vorbei über die Wiesen. Ich mache Rast und besichtige die Kapelle. Sie wurde Ende des II. Weltkrieges aus Feldsteinen errichtet, aus Dankbarkeit dafür, dass die Gegend von größeren Kriegswirren verschont geblieben war. Im Inneren gibt es interessante Fotos. Zweimal jährlich gibt es auch jetzt noch eine Wallfahrt zur Friedenskapelle. 2,9 km



Die Zwettl


Blick Richtung Hochberg



Früher war die Friedenskapelle ein Anziehungspunkt


Weg 37 würde mich nun wieder nach Groß Gerungs zurückbringen. Ich möchte aber noch gerne den Oberrosenauerwald ein bisschen erkunden. Diese Gegend wurde erst Ende des 16. Jahrhunderts gerodet, so erzählt das Buch "Stadtgemeinde Groß Gerungs", und erst Ende des 17. Jahrhunderts mit verstreuten Waldhütten besiedelt. Den Charakter der Streusiedlung hat sich das Gebiet erhalten, immer wieder stehen die typischen Waldviertler Drei- und Vierseithäuser inmitten der parkartigen Landschaft. Die Gegend war immer arm, der Boden lieferte kaum Ertrag, viele Kleinbauern arbeiteten als Weber. Heute ist der Oberrosenauerwald ein Abwanderungsgebiet, die Jungen ziehen weg. Also zurück zum Güterweg. Links an der Straße steht ein frisch renoviertes Häuschen, möglicherweise das Geburtshaus von Josef Anton Böhm, Botaniker und 1878 Rektor der Universität für Bodenkultur. Kurz nach dem Haus führt links ein markierter Reitweg in den Wald. Ihm folge ich nach Norden, teils über wunderschöne Feuchtwiesen voller lila Knabenkraut, vorbei an einer Häusergruppe, dann auf einer Schotterstraße in den Steingraben. Eigentlich sollte ich hier einen markierten Wanderweg treffen, sagt meine Karte, aber weit gefehlt - den Weg gibt es schon lange nicht mehr.

5,5km


Eine Wiese voller Knabenkraut


Macht nichts - ich folge der imaginären Markierung zu den nächsten Häusern, dann entlang asphaltierter Straßen nach Schall, direkt an der B 119 gelegen. Schall gehört ebenfalls zum Oberrosenauerwald, 1999 bestand es aus 7 Häusern. Ein kurzes Stück folge ich der Bundesstraße Richtung Wurmbrand, vor der Brücke über die Zwettl führt ein schöner Weg nach links und bringt mich entlang der Flußwiesen zur Zwettl. Wer genau schaut, kann die Reste einer Mühle im Fluss erkennen. Überall sind Traktoren, das erste Gras wird geschnitten - kaum zu glauben, es ist erst Mitte Mai ! Die Wiesenblumen haben gar keine Chance mehr, sogar der Löwenzahn blüht noch und muss doch sterben. Der Weg führt aus dem Flußtal hinauf, unter mir liegt die Böhmsdorfmühle, an der ich bei der letzten Etappe vorbeiwanderte, vor mir liegt Haid, ebenfalls zerschnitten durch die B 119. Der markierte Weg endet leider abrupt bei einem Gehöft, hier geht es nicht weiter, also folge ich einem Fahrweg durch ein Wäldchen und gelange bei einem kleinen Haus auf einen Güterweg. Der bringt mich zurück in bekannte Gefilde, ich folge Weg 37 zurück zur Zwettl, dann steil hinauf auf dem ehemaligen Wegverlauf des "611". Beim Friedhof komme ich in die Gröblingerstraße und bin gleich beim Auto. 13,0km

Blick von Schall nach Wurmbrand


Mühlenreste an der Zwettl

Irgendwann verlief hier ein Wanderweg


Bei Haid





Interessantes entlang des Weges: 

Nachdem der Wanderweg 37 recht kurz ist, habe ich die Runde eigenständig erweitert. Die auf der Kompass-Karte eingezeichneten Wege gibt es zum Teil leider nicht mehr. Der Oberrosenauerwald ist eine landschaftlich reizvolle Gegend.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges

Der Germser Weitwanderweg kombiniert die 12 Groß Gerungser Wanderwege zu einer Tour, die je nach Angaben im Internet zwischen 136 und 155 km lang ist. Eine Rückfrage bei Herrn Käfer, der laut diverser Weitwanderseiten und laut Gemeinde Groß Gerungs für den Weg zuständig sein sollte, ergibt, dass es den Weg offiziell seit 2014 nicht mehr gibt. Vermutlich ist die IVV-Zertifizierung nicht mehr erteilt worden. Macht nichts, ich werde den Weg in meiner Variante begehen.


Links: 

Wanderwege in Groß Gerungs




 

Etappe 13 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von St. Anton an der Jeßnitz über den Trefflingfall zur Schindlhütte

"Etappe 13 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von St. Anton an der Jeßnitz über den Trefflingfall zur Schindlhütte"


Die Tour im Überblick



Beschreibung der Tour 

Tourtag: 

27.05.2017

Anreise:

St. Anton an der Jeßnitz ist von Scheibbs aus per Bus erreichbar.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 20 km / rund 6:00 Stunden mit Kindern

Beste Zeit für die Tour: 

Bei Schlechtwetter ist am Trefflingfall Vorsicht geboten. Im Sommer macht es Spaß, in der Erlauf zu baden. Und die Schindlhütte ist nur zwischen April und Oktober täglich geöffnet.


Route: 








Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Wir nutzen das schöne Wetter für eine weitere Etappe im Mostviertel. Allerdings haben wir die Strecke etwas abgewandelt - wenn wir schon in der Gegend sind, wollen wir den Trefflingfall mitnehmen, den der 05er ja ignoriert. Warum eigentlich ?
0m
Wir starten in St. Anton an der Jessnitz. Direkt bei der Abzweigung der Straße aufs Hochbärneck gibt es einen Parkplatz. Und hier findet man auch das Heimatmuseum "Bruderlade", das wir zum Einstieg kurz besichtigen. Es befasst sich mit dem Alltag an der Eisenstraße und informiert über die "Bruderlade" des Gewehrfabrikanten Töpper, der damit eine Art Sozialversicherung für seine Arbeiter schuf. Kurioserweise zeigt es auch einen Raum, in dem die ersten Nazis von St. Anton sich versammelten und Hakenkreuze an die Decke schmierten. Unser Weg führt nun entlang der ehemaligen Mautstraße den Reifgraben hinauf Richtung Hochbärneck. Im Graben ist es kühl und grün. Immer wieder überholt uns ein Auto, viele Ausflügler sind unterwegs auf die Alm, aber keine Wanderer. Bald nach der Schaufelmühle zweigt ein Fahrweg nach links ab, führt uns an einem wunderschön gelegenen alten Häuschen vorbei und über Kuhweiden immer stärker steigend bis zur nächsten Straßenkehre. Wir berühren die Asphaltstraße aber nur kurz. Gleich geht es durch duftende Maiglöckchenwiesen wieder steil hinauf zur nächsten Kehre, dann der Straße folgend über Almwiesen zum Gasthaus am Hochbärneck. Der Ötscher grüßt jetzt aus nächster Nähe herüber, noch immer liegt Schnee in den nordseitigen Rinnen. Wunderschön sind die Frühsommerwiesen, voller Nelken, Glockenblumen und Knabenkraut. 7,0km






Da schwankten unsere Kinder zwischen Bewunderung und Empörung


Der Reifgraben

Wir werden beobachtet




Am Hochbärneck



Am Hochbärneck ist der Bär los. Hierher kommt man mit Auto oder Bus zum zünftigen Mittagessen und zur Almrunde. Mit einer gemütlichen Almhütte hat das halt nix mehr zu tun. Wir machen trotzdem Mittagsrast, die Kinder erkunden den Spielplatz. Wer mag, kann zum Aussichtsturm hinaufsteigen, der Ausblick in die bewaldeten Gräben des Ötscherlandes ist wirklich berauschend. Hier verlassen wir nun den 05er, der auf direktem Weg hinunter zum Eibenboden führt, und folgen dem lokalen Wanderweg 7 Richtung Sulzbichl und Trefflingfall. Eine lange Forststraße bringt uns sanft fallend bergab ins Tal des Trefflingbaches und zur Trefflingtaler Hütte, bei der wir uns ein ausgezeichnetes Eis und eine Rast am Bach gönnen. Unterwegs hatten wir einen Verletzten zu beklagen, aber nach ordentlicher Versorgung der Wunde läßt auch er sich das Eis schmecken. Wir folgen jetzt dem Trefflingbach hinunter, das Gelände wird langsam felsiger und steiler, das Rauschen des Wassers immer lauter. Bald sind wir mittendrin in der Steiganlage durch den Trefflingfall, über Treppen und Brücken geht es in die Schlucht, links und rechts steigen steil die Felswände empor, das Wasser fällt in Stufen weiß schäumend hinunter, die Luft ist voller Gischt. Fast schon am Fuß des Wasserfalls kann man durch einen Wasservorhang in eine Höhle hinter dem Wasserfall schlüpfen. Die Kinder sind tatsächlich beeindruckt. Kaum zu glauben, dass an dieser Stelle einmal ein Kraftwerk entstehen sollte. Hier sind viele Leute, so viele haben wir auf unserem Weg wohl noch nie getroffen. Unten fließt grün und glasklar die Erlauf. Die Kinder ziehen die Schuhe aus und waten hinein. Mehr geht nicht - eisig ist es, aber schön ! 13,7km

Blick ins Ötscherland

Das Hochbärneck






Am Trefflingbach





Der Trefflingfall




Einige Kilometer liegen jetzt noch vor uns, die Kinder werden langsam müde. Ich habe nicht gedacht, dass es noch so weit ist. Jetzt heisst es wieder in die Belustigungskiste greifen: Stadt - Land, Witze erzählen, alles, was bei Laune hält. An der Erlauf entlang führt der Weg, einmal sogar über einen Lawinenkegel, die Kinder stürzen sich auf den Schnee, der sich unter einer dicken Laubschicht gehalten hat. Auf der gegenüberliegenden Bachseite fällt der Hundsbachfall in die Erlauf, ein dünner weißer Schleier. Nach der Eibenmühle steigt der Weg hoch über den Fluß, gewährt noch einmal einen Blick zurück, führt uns zum Eingang in den Naturpark am Eibenboden und auf der asphaltierten Zufahrtstraße endlich zum heutigen Ziel, der Schindlhütte. 20,0km


Der Hundsbachfall


Vor der Schindlhütte warten schon die Geier





Interessantes entlang des Weges

Das Heimatmuseum in St. Anton an der Jeßnitz ist einen Besuch wert. Am Hochbärneck gibt es einen großen Spielplatz und den Aussichtsturm. Trefflingfall und Erlauftal sind ohnehin wunderschön und sollten unbedingt besichtigt werden.

Adressen und Informationen: 

Taxi Manfred Haydn

Telefon: 07482/48 236
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:

Heimatmuseum Bruderlade, 3283 St. Anton/Jeßnitz 5

Telefon: 07482/482 40
E-Mail:
Internet: http://www.st-anton-jessnitz.gv.at/tourismusfreizeit/sehenswertes/
Öffnungszeiten: ganzjährig untertags

Almhaus Hochbärneck, 3283 St. Anton/Jeßnitz, Anger 23

Telefon: 07482/48 464 oder 0676/72 63 415
E-Mail: hochbaerneck@aon.at
Internet: www.hochbaerneck.com
Öffnungszeiten:

Schindlhütte, 3292 Gaming, Tormäuerstraße 64

Telefon: 07485/68 430
E-Mail: schindlhuette@aon.at
Internet: www.schindlhuette.at
Öffnungszeiten: 1.4.-31.10. MO - SO 9:00-22:00, DI Ruhetag, November und Dezember an Wochenenden


Sonstiges 

Der Umweg über den Trefflingfall lohnt sich definitiv, die Landschaft ist wirklich beeindruckend.
Die nächste Etappe sollte uns, wenn alles klappt, auf den Ötscher bringen. Welchen Leitstern werden wir dann wählen ?


Links: 

Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz