"Nordwaldkammweg Etappe 2: Von Schöneben nach Haslach an der Mühl"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
16.09.2017
Anreise:
Zwischen Rohrbach, Ulrichsberg und Schöneben verkehrt in den Sommermonaten ein
Wander- und Radbus.
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 25 km / rund 5:30 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Ganzjährig
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Wird es regnen ? Die Aussichten sind trüb, aber wir wollen heuer noch ein oder zwei Etappen schaffen, also wagen wir die Reise ins Obere Mühlviertel. Heute wollen wir in Schöneben starten und schauen, wie weit wir kommen. Großes Tagesziel ist Haslach. |
0m
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Von Ulrichsberg aus führt eine kleine Straße hinauf auf die Hochfläche von Schöneben. Steil geht es hinauf aus dem Tal der Großen Mühl, Schöneben liegt immerhin auf 937 m. Parkplätze gibt es hier genug, Schöneben ist ein Langlaufzentrum, im Hotel INNsHOLZ gibt es einen Stempel. Kalt ist es und feucht, aber noch regnet es nicht. Wir nehmen den Umweg über den Moldaublick. Auf bequemen Wegen geht es durch den herbstlichen Wald. Hier sind Spaziergänger unterwegs, vielleicht Hotelgäste. Später werden wir keine Wanderer mehr treffen. Auf dem Sulzberg steht seit 1967 ein Aussichtsturm, 2 € kostet der Eintritt pro Person. Wie bei uns am Mandlstein standen und stehen hier die Heimatvertriebenen und schauen hinüber nach Tschechien. Wir schauen auch, der Blick über den Moldaustausee ist wunderbar. Aber wir sehen auch graue Wolken, und beim Hinuntersteigen beginnt es schon zu nieseln. So wird es bis zur Mittagspause weitergehen, Nieselregen, manchmal stärker, manchmal nur ganz leicht, tiefhängende Wolken, nasser Wald. Eine lange Forststraße bringt uns zum markierten Nordwaldkammweg, dann wechseln Straße und Steig bis Grünwald. Die Häuser liegen verstreut auf der Hochfläche unterhalb des Bärenstein. Wer mag, kann hier einkehren. Wir wandern aber entlang der Straße nach Aigen weiter, halten uns dann Richtung Oberhaag. Etwas abseits des Weges findet man die Europäische Wasserscheide. Man kann auch die Schwedenschanzen besuchen, es gibt einen Rundwanderweg. Wir halten allerdings einmal Mittagspause in Oberhaag und warten den ärgsten Regen ab. |
9,5km
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Der Moldaublick
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Gleich hinter dem Wald liegt die Grenze zu Tschechien
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Wildkatze ?
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Rechtzeitig zum Dessert hört der Regen auf. Vorbei an schwarzen Aberdeen Angus, deren köstliches Fleisch wir gerade genossen haben, wandern wir Richtung Grenze. Auf schönen Wegen geht es nach Wurmbrand hinunter, vorbei am Biogartenhof Mühlland mit seinen Waldschafen, wieder hinauf nach Günterreith, zum ehemaligen Zollhaus und über den Galgenberg in die kleine Ortschaft St. Oswald bei Haslach. Der Galgenberg an der Straße nach Böhmen war Richtstätte des Lichtenauer Gerichts. Hier sollen bei Straßenbauarbeiten immer wieder Knochenfunde gemacht worden sein. Ein Marterl erinnert an die gruselige Stätte. St. Oswald selbst ist ein hübscher kleiner Ort voller Nußbäume und mit zwei entzückenden Schafen. Hier überwindet der Schwarzenbergsche Schwemmkanal eine spektakuläre Steilstufe, die uns der Wegverlauf des Nordwaldkammwegs leider vorenthält. Aber der Schwemmkanal steht ohnehin schon auf unserer To-Do-Liste. Das Gehen ist uns bisher leicht gefallen, es ging fast nur bergab, auf angenehmen Wegen durch nette Landschaft, der Regen hat aufgehört. Wir beschließen also, noch bis Haslach weiterzuwandern. |
17,0km
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Das Marterl am Galgenberg
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Die Landschaft hat sich verändert. Die erste Etappe war geprägt von den grandiosen Granitlandschaften des Hochkamm und den Urwäldern an der Grenze. Jetzt sind wir auf 650 m Seehöhe, sanft gewelltes Ackerland breitet sich aus. Wir folgen dem Steilstufenweg hinunter ins Tal der Großen Mühl. Die entspringt übrigens im Dreiländereck unterhalb des Dreisesselbergs auf deutschem Staatsgebiet als "Michelbach", wie sie auch im Dialekt noch genannt wird. Gemeinsam mit Kleiner und Steinerner Mühl ist sie namensgebend für das Mühlviertel. Auf diesem Streckenteil geht es leider ganz viel auf Asphalt dahin, erst einmal auf der Zufahrt zur Furtmühle. Hier wohnt eine Wollschweinfamilie - unbedingt anschauen ! Wir wandern durch die oberhalb der Mühl liegenden Streusiedlungen. Es ist sehr herbstlich, die Hopfenfelder sind abgeerntet, das Indische Springkraut ist reif und lässt seine Samen schon bei der kleinsten Berührung herausspringen. Kurz vor Haslach gilt es noch, einen letzten Anstieg zu meistern, der Weg wurde leider erst kürzlich asphaltiert, dann geht es auf einem schmalen, gatschigen Steig ins Finale. Der Ortskern von Haslach ist überraschend hübsch. Heute fehlt uns die Energie, aber beim nächsten Mal werden wir eine Besichtigungstour durch Haslach machen, bevor wir zu Etappe 3 aufbrechen. Für diesmal sind wir angenehm müde, etwas ausgefroren und stolz. |
24,5km
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Hund, Bär oder doch ein Schwein ?
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Interessantes entlang des Weges
Moldaublick, Schwedenschanzen, Haslach
Adressen und Informationen:
Landhotel Haagerhof, 4160 Aigen-Schlägl, Diendorf 20
Sonstiges
Die erste Etappe war wesentlich spektakulärer, sowohl landschaftlich als auch gehtechnisch. Die zweite Etappe ist ruhig, angenehm zu gehen, man merkt die Kilometer gar nicht. Gefühlsmäßig hat diese Etappe wenig mit dem Nordwaldkamm zu tun. Ich stelle mir dabei immer einsame dunkle Wälder voller wilder Tiere vor, nicht die zahme Kulturlandschaft dieser Etappe. Ich bin schon neugierig, wie es weitergehen wird.
Links:
Stempelstelle INNsHOLZ
Aussichtswarte Moldaublick
Galgenberg von St Oswald
Gemeinde Haslach an der Mühl
Nordwaldkammweg