"Der Heiligenstein bei Zöbing"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
17.04.2018
Anreise:
Langenlois ist per Bahn und Bus erreichbar.
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 10 km / rund 2:30 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Im Sommer gibt es in den Auwäldern sicher Massen an Gelsen, in den Weinbergen wird es glühend heiß. Am nettesten wandert es sich hier sicher im Frühling und Herbst. Und an einem schönen Abend kann man die Tour beim Heurigen ausklingen lassen.
Achtung: für die Aussichtswarte braucht man an Wochentagen einen Schlüssel !
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Manchmal, wenn ich beruflich weiter weg muss, kann ich einen Teil des Tages für eine schnelle Wanderung nutzen. So auch heute, wo ich in Langenlois zu tun habe. Die Aussichtswarte auf dem Heiligenstein lacht mich an, also los. |
0m
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Ich parke beim Schloss Haindorf, hier gibt es öffentliche Parkplätze. Haindorf ist ein Ortsteil von Langenlois. Das barocke Schloss entstand an Stelle einer alten Mühle am Kamp. Es gehört heute dem Land Niederösterreich und wird als Schulungszentrum genutzt. Ich folge der Straße am Schloßpark entlang zum Kamp. Gleich bin ich mitten im Auwald. Erst am Fluss, dann an einem Mühlbach entlang führt der Wanderweg zum idyllischen Langenloiser Kampbad. Schön muss es sein, an einem heißen Tag hier im Fluss zu baden ! Der Frühling ist im geschützten Tal schon in vollem Gange, alles blüht und grünt. Auf der anderen Flussseite erhebt sich der Heiligenstein. In den Gärten wird fest gearbeitet, aber außer mir ist niemand unterwegs. Einsam marschiere ich nach Zöbing. |
3,0km
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Zöbing ist seit der Jungsteinzeit nachweislich besiedelt. Man glaubt das gerne. Die Lage am Fuß des Heiligensteins in einer Kampschlinge ist geradezu ideal. Laut Homepage der Gemeinde Langenlois leitet sich der Name von einem Burgherrn namens Ebo ab. Seine Untertanen waren die "zu Ebingen", woraus später "Zöbing" entstand. Seit dem 12. Jahrhundert wird hier Wein angebaut, also eine lange Tradition, die auch heute noch hochgehalten wird, wie man an der Anzahl der Heurigen erkennen kann. Leider sind Montag und Dienstag schlechte Tage für eine Einkehr. Nichts hat heute geöffnet, dabei hätte ich mich auf einen gemütlichen Drink in der Kellergasse gefreut. Schade .... Ich folge also dem Weg Richtung Kellergasse, biege dann aber links in die Weinberge ein, um eine Fundstelle des sogenannten Zöbinger Perm zu besichtigen. Im Rahmen des Projektes "Kulturpark Kamptal" wurde eine solche Fundstelle ausgewiesen. Hier gibt es richtig altes Gestein zu sehen, eigentlich versteinerte, verkohlte Pflanzenteile und Fossilien. Leider war hier schon seit Jahren niemand mehr, alles ist verwildert und ich finde mich nicht wirklich zurecht. Man müsste wohl Geologe sein, um sich orientieren zu können. Auch im Internet finde ich nicht wirklich Informationen zum Kulturpark Kamptal, obwohl der offenbar seit 2004 von der UNESCO anerkannt ist. Das Projekt dürfte wohl eingeschlafen sein. Es lohnt sich nicht wirklich, extra hierher zu kommen. Aber der Weg ist schön, einsam führt er durch die Weinberge. Dann nimmt mich der lichte Wald auf. Nach einiger Zeit treffe ich wieder einen markierten Weg. Die Einsamkeit ist beinahe unheimlich, vor allem weil ich immer wieder Spuren von Wildschweinen sehe und ihr Quieken hören kann. Mir fällt ein, dass Wildschweine ihre Frischlinge aggressiv verteidigen, schaue mich schon nach geeigneten Fluchtbäumen um. Da freue ich mich doch, eine Forststraße zu treffen, wo ich mich sicherer fühle. Schon habe ich das Plateau erreicht, bald öffnet sich der Wald, gibt den Blick ins Land frei und ich bin bei der Aussichtswarte. |
7,3km
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So sieht die Fundstelle des Zöbinger Perm aus
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Und das kann man hier sehen...
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Der Wald hat sich die alten Weinterrassen zurückgeholt
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Die Kamptalwarte
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Die Aussicht von hier ist prächtig, an schönen Tagen sieht man angeblich bis in die Alpen. Jetzt müsste man einen Schlüssel haben .... Naja. Die Warte wurde 1897 errichtet, als die Sommerfrische im Kamptal modern wurde. Ich raste kurz, bin schon ziemlich durstig, habe aber keinen Proviant dabei. Der Heiligenstein ist 360 m hoch. An seinen Süd- und Osthängen wird Wein angebaut, vorwiegend Grüner Veltliner und Urgesteinsriesling. Das wäre jetzt was! Aber obwohl ich darauf verzichten muss, kriege ich gleich ein Highlight geboten: vor mir auf dem Weg ins Tal hüpft ein Wiedehopf herum. Ich habe noch nie einen gesehen, bin total begeistert, wie schön diese Vögel sind! Der Heiligenstein ist Teil des Natura 2000-Gebietes Kamptal-Kremstal. Hier gibt es seltene Trockenrasen, Ziesel und eben auch den mittlerweile vom Aussterben bedrohten Wiedehopf, der wieder angesiedelt wurde. Von der Warte geht es ziemlich steil hinunter, zurück zum Kamp. An der B34 schließt sich der Kreis, die letzten Meter lege ich auf bekanntem Weg zurück, freue mich schon auf ein Glas zu trinken beim Schloss Haindorf - aber wieder nix. Trotzdem war's schön! |
10,0km
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Interessantes entlang des Weges
Ein Flussbad für Kinder, eine Kellergasse für die Eltern, eine Aussichtswarte und ganz viel Natur.
Adressen und Informationen:
Telefon: |
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Internet: |
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Öffnungszeiten: |
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Sonstiges
Nette, einfache, landschaftlich schöne Runde, die beliebig ausbaubar ist.
Links:
Zöbing
Kamptalwarte
Kulturpark Kamptal