"Nordwaldkammweg Etappe 3: Von Haslach an der Mühl nach Bad Leonfelden"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
01.05.2018
Anreise:
Haslach ist von Linz aus in einer guten Stunde öffentlich erreichbar.
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 27 km / rund 7:00 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Ganzjährig
Route:
Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Im September haben wir die letzte Etappe gemacht. Dann kam der Alltag dazwischen, und so hat es bis jetzt gedauert, ein weiteres Stück des Weges in Angriff zu nehmen. Mittlerweile habe ich mich auch schlau gemacht, wie denn das Wanderabzeichen für den Nordwaldkammweg zu erwerben sei. Der Alpenverein Freistadt hat da sehr strikte Vorgaben mit Selfies an den Kontrollstellen, "beglaubigten" Unterschriften etc. Wir haben beschlossen, aufgrund dieser merkwürdigen Vorschriften auf ein Wanderabzeichen zu verzichten. Irgendwie beschleicht einen das Gefühl, der AV Freistadt traut den Weitwanderern nicht so ganz und befürchtet Betrug. Dabei soll doch der Weg das Ziel sein ! Was bringt es denn, wenn ich fake und mir ein Wanderabzeichen "erschleiche" ? Wie auch immer, wir werden den Weg zu Ende gehen, aber halt ohne offizielle Bestätigung. |
0m
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Der Haslacher Kirch - Burg - Turm
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Wir hatten ja auch vor, uns Haslach genauer anzuschauen. Aber die Zeit .... Immerhin wollen wir die Kirche besichtigen, eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen im Oberen Mühlviertel, aber zu unserem Pech ist sie versperrt. Wir spazieren also zur B38 hinunter. Leider gibt es keinen Gehsteig und sehr viel Verkehr. Besser, man durchwandert die Ortschaft in die andere Richtung und erspart sich die große Straße. Aber schon bald haben wir den Ort verlassen. Ab jetzt wird es stetig sanft bergauf gehen bis zum Sternstein. Die Route ist wirklich schön angelegt, bis Guglwald gibt es praktisch keinen Asphalt, nur Wald- und Wiesenwege. Immer wieder tun sich herrliche Blicke in die Voralpen und Richtung Dreisesselberg auf, das Obere Mühlviertel liegt uns zu Füßen mit blühenden Bäumen und gelb getupften Löwenzahnwiesen. Bei Innenschlag treffen wir den "Grenzsteig", der von St.Stefan am Walde aus ins tschechische Grenzland führt. Wir bleiben aber auf der österreichischen Seite der Grenze und erreichen bald die Helfenberger Hütte. Nicht ganz zwei Stunden haben wir bis hierher gebraucht, wir freuen uns schon auf eine zünftige Einkehr - aber ich bin schlecht vorbereitet, habe einfach angenommen, dass eine Berghütte Anfang Mai geöffnet ist. Denkste - Selbstversorger ! Zum Glück haben wir eine Jause mit, kalte Getränke gibt's im Brunnen bei der Hütte. |
7,5km
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Blick auf Haslach
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Ganz zart sind im Hintergrund die Berge zu erahnen
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Und hier kommen wir her
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Die Helfenberger Hütte
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Bei der Helfenberger Hütte befinden wir uns im Revier der Single- und Romantik-Hotels, der "Traumarena". Es gibt jede Menge Rundwanderwege für die urlaubenden Damen und Herren, und hier im Umkreis treffen wir auch einige Spaziergänger. Aber bald durchwandern wir den Hinterwald bei Afiesl wieder ganz allein. Afiesl soll seinen Namen übrigens von einem Invaliden haben, der in diesem Hinterwald lebte und nur einen Fuß hatte - "a Füßl". Kurz vor Guglwald treffen wir auf die an der Grenze entlangführende Straße, offenbar ein Eldorado für motorisierte Ausflügler aller Art, besonders aber Motorräder. Hier geht es ziemlich zu, das Wandern entlang der Straße ist unangenehm, aber zum Glück nicht weit. Wir überqueren die Steinerne Mühl, die auf tschechischer Seite entspringt und Richtung Haslach plätschert. In Guglwald haben wir die Hälfte des Nordwaldkammweges geschafft ! Es gibt sogar einen Gedenkstein für alle Weitwanderer. Wir freuen uns und kehren erst einmal im Hotel Guglwald ein. |
13,0km
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Das verspricht reiche Ernte !
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Vor Guglwald
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Gleich neben dem Grenzübergang finden wir ein Mahnmal, das an den Eisernen Vorhang erinnert. Ich habe ganz vergessen, wie das war damals: Stacheldraht, Wachtürme, Scheinwerfer, die endlosen Grenzkontrollen, die in meiner Erinnerung in orange-gelbes Licht getaucht sind. Unser Kind hat zum Glück keine Vorstellung mehr davon. Weiter geht es, immer in Sichtweite der Grenze. Bald kommen wir zu einer Forststraße, die uns mitten in den Windpark Sternwald führt. Riesige Windräder, eines nach dem anderen, drehen sich hier, zunächst schweigend, dann aber immer lauter. Windräder wie diese und noch höhere sind wohl die Zukunft, wenn wir Elektroautos fahren wollen. Auf uns wirken sie unheimlich, die Geräusche sind unangenehm. Wir sind richtig froh, aus diesem Windpark wieder rauszukommen. Vorbei am Roten Marterl und dem Hölzernen Herrgott geht es auf endlosen Forststraßen durch den Sternwald, seit 1640 im Besitz der Familie Starhemberg, immer weiter bergauf. Vor uns ist schon der Sternstein in Sicht. Ein letzter, steilerer Anstieg zum Gipfel auf 1.122 m, dann müssen unsere müden Beine noch die Aussichtswarte erklimmen. An schönen Tagen sieht man hier bis zum Schneeberg, wir sehen "nur" den Moldaustausee. Vorbei an der Bergstation des Sessellifts, den wir vom Schifahren gut kennen, laufen wir hinunter zur Waldschenke und gönnen uns noch ein Glas selbstgemachten Brennessel- und Lavendelsaft. Dann bringt uns der lokale Wanderweg 15 zum Liftparkplatz beim Sternsteinhof. Eine schöne Wanderung geht zu Ende. |
27,0km
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Interessantes entlang des Weges
Mahnmal Eiserner Vorhang, Windpark Sternwald
Sonstiges
Wieder bewegen wir uns in der sanften Hügellandschaft des Mühlviertels und legen dabei einiges an Höhenmetern zurück. Die Wegführung ist vor allem im ersten Teil der Etappe sehr schön. Ob wir zu Fuß weitermachen sollen ? Oder doch mit dem Fahrrad ? Die Karte zeigt in nächster Zeit recht viel Asphalt....
Links:
Gemeinde Haslach an der Mühl
Helfenberger Hütte
Hotel Guglwald
Mahnmal Eiserner Vorhang
Aussichtswarte Sternstein
Waldschenke am Sternstein
Gemeinde Bad Leonfelden
Nordwaldkammweg