Donnerstag, 19. März 2020

Mühlviertler Naturfreunde Wanderweg 170 - Etappe 1: Von Karlstift nach Liebenstein

"Mühlviertler Naturfreunde Wanderweg 170 - Etappe 1: Von Karlstift nach Liebenstein"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

17.03.2020

Anreise:

Karlstift ist per Bus gut erreichbar, aber von Liebenstein kann man nur per Taxi zum Ausgangspunkt zurück

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 17 km / rund 4:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Bei viel Schnee nicht zu empfehlen


Route: 


Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015





Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Direkt vor der Haustür startet der Mühlviertler Weitwanderweg Karlstift - Mauthausen. Lange schon nehme ich mir vor, ihn zu begehen. Viel findet man nicht im Internet, lediglich die Routenführung, aber keine Berichte. Macht nichts! Die Länge beträgt etwa 80 Kilometer, 4 Tagesetappen werden veranschlagt. Ich werde wohl Halbtagesetappen mit 15 bis 20 Kilometern machen, mal schauen, was sich ergibt. Heute jedenfalls passt es und wir nehmen zu zweit die erste Etappe in Angriff.
0m





Karlstift ist eine Insel im Freiwald, der sich entlang der tschechischen Grenze zwischen Freistadt und Weitra erstreckt. Den Einwohnern dieser beiden Städte wurde 1377 das Recht gewährt, den Wald nach Belieben zu nutzen. Die Ortschaft Reichenau am Freiwald und die Streusiedlung Reichenauerwald gab es bereits davor, Karlstift entstand erst viel später, als hier eine Glashütte gegründet wurde. Geprägt ist der Freiwald durch seine dichten Fichtenwälder und die Hochmoore, die es noch immer gibt. Wir tauchen also hinter Karlstift in diesen Wald ein und werden ihn erst in Liebenau wieder verlassen. Auf Forststraßen wandern wir bergauf. Die schweren Stürme Anfang des Jahres haben ihre Spuren hinterlassen. Auf der "Kohlstatt" - zu den Glashütten gehörten auch die Köhler - kann man noch erkennen, dass die Hochfläche vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein Moor war. Links von uns liegt der Binderhof, angeblich der höchstgelegene Bauernhof Niederösterreichs. Wir folgen dem asphaltierten Güterweg bergab, vorbei am erst kürzlich entdeckten Ursprung der Zwettl, hinunter zur B38. 4,0 km





Sturmschäden
Auf der Kohlstatt
Der Ursprung der Zwettl







Auf der anderen Seite der Straße setzt sich der Wald fort, endlose, monotone Forststraßen durch Fichtenmonokulturen, dazwischen die eine oder andere Buche. Rechts von uns liegt das Naturschutzgebiet Karlstifter Moore, man kann ein kleines Stück Moor sehen. Viel wurde durch Entwässerung zerstört. Heute versucht man, diese Entwässerungsgräben zuzuschütten, um das Moor wieder zu bewässern, damit die typischen Moorpflanzen wachsen können. Direkt an der oberösterreichischen Grenze führt ein kleiner Stichweg zum Kampursprung. Damit sind wir heute schon an den Quellen von zwei wichtigen Waldviertler Flüssen vorbeigekommen, die ihren Ursprung eben in den Hochmooren des Freiwalds haben. Die Streusiedlung Hirschau gehört schon zu Liebenau, aber bis in den Ort ist es dann doch noch ein ganzes Stück. Diesen Teil des Weges kennen wir schon, wir sind vor gefühlten Ewigkeiten hier auf dem 05er gewandert. 10,0 km






Moor



Der Kampursprung
Überreste einer Schlange

Der letzte Schnee




Eigentlich wäre in Liebenau das Ende der Etappe geplant gewesen, aber unser Taxi ist noch nicht da, einkehren können wir dank Corona-Sperre auch nicht, also beschließen wir, noch bis Liebenstein weiterzuwandern. Ist ja nicht mehr so weit, denken wir uns mit Blick auf die Karte. Aber weit gefehlt ! Der 170er zeigt uns sämtliche Sehenswürdigkeiten Liebenaus und bringt uns also mit größtmöglichen Umwegen rund um den Ort. In einer großen Schleife besteigen wir den Brockenberg mit Warte und Gipfelkreuz, den höchsten Punkt des gesamten Weitwanderwegs (1.058 m). Weiter geht es zum Koblberg-Pass, mit 1.044 m der höchste Pass Oberösterreichs, den wir ja auch schon von einer Wanderung kennen. Zum Glück verlassen wir die Straße bald wieder und wandern durch schönen Buchenwald hinunter zu einem Güterweg, der uns nach ein paar Minuten endlich nach Liebenstein bringt, wo unser Taxi wartet.
16,5 km






Blick zurück auf Liebenau...
... und in den Langschlägerwald


Das Gipfelkreuz am Brockenberg

Koblbergpass









Adressen und Informationen: 

 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges 

Die erste Etappe ist gehtechnisch anspruchslos, durch die vielen Forststraßen monoton und dadurch anstrengend. Jetzt beginnt das Mühlviertler Hügelland.


Links: 

Gemeinde Karlstift
Reichenau am Freiwald
Gemeinde Liebenau

Dienstag, 17. März 2020

Frühling im Rohrwald

"Frühling im Rohrwald"


Die Tour im Überblick



Beschreibung der Tour 

Tourtag:

15.03.2020

Anreise:

Es gibt eine Busverbindung von Korneuburg, allerdings nicht bis direkt zum Goldenen Bründl.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 13 km / rund 4:00 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Frühling ist eine gute Zeit für diese Runde, allein schon wegen der Bärlauchfelder. Der Wald ist im Sommer sicher krautig und dornig und ein Gelsenparadies.


Route: 








Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Den Rohrwald nördlich von Stockerau durchzieht ein dichtes Netz von Forststraßen und Waldwegen, manche markiert, viele unmarkiert. An diesem schönen Vorfrühlingstag zieht es uns in wärmere Gefilde, wir wollen den Wald auf einer Rundwanderung ein bisschen kennenlernen. Als Ausgangspunkt bietet sich das "Goldene Bründl" an, ein beliebtes Ausflugsgasthaus, von dem aus einige Wanderwege starten.
0m





Wir folgen zunächst dem Waldlehrpfad. Der hat schon bessere Tage gesehen, die Holzschilder, die die einzelnen Pflanzen kennzeichnen, sind schief und verwittert. Die Luft ist klar, der Himmel blau, die Vögel zwitschern. Überall schauen Frühlingsblumen hervor: Veilchen, Hänsel & Gretel, Leberblümchen. Die "Schöne Säule", die auf der Karte eingezeichnet ist, ist eine Ruine, nur mehr Trümmer gibt es von der denkmalgeschützten Pestsäule. Schade! Der Rohrwald ist ein lichter Laubwald, knorrige Eichen und schlanke Hainbuchen prägen seinen Charakter, die Wege sind im sandigen Boden tief eingeschnitten. Es ist angenehm hier so bald im Jahr. Wir wandern entlang von Forststraßen, teilweise auch weglos, was wegen des dornigen Unterholzes nicht unbedingt zu empfehlen ist. Manchmal fühlen wir uns wie in einer Zeitmaschine. Schon vor hunderten von Jahren muss es hier so ausgesehen haben. Aber auch auf guten Wegen ist das "Rastplatzl" der Familie Winkler bald erreicht. Hier kann man sich nicht nur zu den Öffnungszeiten laben: es gibt Wein und Saft sowie kleine Snacks in Selbstbedienung. Im kleinen Weingarten lässt es sich wunderbar sitzen.
4,0 km













Vor uns erblicken wir die Kirche am Michelberg. Entlang des Höhenzuges wandern wir darauf zu. Trotz Corona-Krise sind viele Menschen unterwegs. Der Michelberg war dank seiner exponierten Lage immer schon ein besonderer Berg. Bereits die Steinzeitmenschen nutzten ihn als Aussichts- und Kultplatz, später wurde eine Kirche erbaut, die dem Säuberungswahn von Joseph II. zum Opfer fiel. Heute steht hier eine kleine Kapelle. Die Umrisse der alten Kirche wurden von den Archäologen markiert. Man sieht rundum ganz weit ins Land, besonders schön ins Donautal Richtung Wien, aber auch in die Alpen. Ein Stück unterhalb des Gipfels steht ein Gasthaus, hier kann man von April bis Oktober an den Wochenenden einkehren. 6,5 km














Unser Weg läuft jetzt ein Stück gemeinsam mit dem Jakobsweg, wir folgen den Muscheln und gelangen in ein Paradies - das Bärlauchparadies. Der ganze Waldboden ist bedeckt mit den duftenden hellgrünen Blättern. Da hält uns nichts mehr: auf die Plätze, fertig, pflückt ! Wir sind nicht die einzigen. Überall im Wald hocken Leute und ernten die frischen Blätter. Die Luft ist gesättigt vom typischen Geruch, an unseren Fingern haftet er, folgt uns nach lange nach. Wer mag, könnte noch einen Abstecher auf den Waschberg machen und die dortige Zieselkolonie besuchen. Wir wandern allerdings vorbei, hinunter an den Waldrand und zurück zur Straße. Hier am Ortsende von Oberrohrbach duftet es plötzlich nach Erdbeerjoghurt. Oder doch nach Früchtetee ? Des Rätsels Lösung: die Firma Esarom produziert Aromen und Gewürzmischungen. Die Gerüche machen uns hungrig. Glücklicherweise sind wir schon beim Auto angelangt...
13,0km















Adressen und Informationen: 

 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges 

Die Runde ist beliebig zu gestalten. Es gibt ganz viele Forststraßen durch den Wald, sodass man den Weg nach Lust und Laune verlängern oder abkürzen kann. Den Michelberg sollte man auf jeden Fall besteigen.


Links: 

Gasthaus Goldenes Bründl
Michelberg
Gasthaus am Michelberg