"Der Kamp von der Mündung bis zur Quelle- Etappe 1: Von Altenwörth nach Grafenegg"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
26.04.2020
Anreise:
Altenwörth ist nur an Wochentagen per Bus über Tulln erreichbar, Grafenegg ist auch am Wochenende öffentlich zu erreichen
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 21 km / rund 5:30 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Frühjahr oder Herbst, wenn es in der Au keine Gelsen gibt
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Wandern in Zeiten von Corona: eine gewisse Herausforderung. Wer darf wo mit wem in welchem Abstand ? Wir wagen heute, natürlich mit Schutzmasken ausgestattet, die Reise an die Kampmündung. Großes Ziel: den Kamp von der Mündung bis zur Quelle abzuwandern. |
0m
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Unser Ausgangspunkt ist die Donaulände in Altenwörth. Der Name Altenwörth bedeutet baumbestandene Insel. Die Ortschaft, übrigens die einzige Siedlung am nördlichen Donauufer zwischen Krems und Tulln, liegt an einem idyllischen Donaualtarm mitten in der Au. Hier münden Kamp und Krems, von Süden fließt die Traisen in die Donau. Wegen seiner Lage war Altenwörth ab etwa 1600 ein bedeutender Salzhandelsplatz. Heute kann es immerhin mit einem Donaukraftwerk aufwarten. Gleich zu Beginn erwartet uns die erste angenehme Überraschung: ein Fischer spricht uns an, empfiehlt uns eine Route durch die Au. Keine Rede von Corona-Angst - sehr erfreulich ! Wir folgen natürlich seinem Rat und wandern am Altarm entlang zunächst bis zur Mündung des Mühlkamp. Der Mühlkamp ist kein Fluss im eigentlichen Sinn. Er wurde bei Kammern aus dem Kamp abgeleitet, sein Wasser für Mühlen genutzt und war weniger stark hochwassergefährdet als der Kamp selbst. Wir überqueren den Mühlkamp und folgen jetzt dem Kanal, in dem Krems und Kamp beim Bau des Donaukraftwerks zusammengefasst und nach Altenwörth geleitet wurden. Ruhig strömt das Wasser dahin. Linkerhand erhebt sich der hohe Damm, hinter dem die Donau fließt. Oben auf der Dammkrone strampeln die Radfahrer dahin. Überall blüht es: Weißdorn, Traubenkirschen, Bärlauch. Bis zur Kampmündung folgen wir dem Kanal. Eigentlich mündete der Kamp früher bei Grafenwörth in die Donau, die Krems (wie schon der Name sagt) bei Krems. Jetzt rinnt er also hier in den Kanal. Der Platz ist allerdings idyllisch und lädt zur Rast ein. |
5,2 km
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Hier erkennt man gut, dass der Mühlkamp künstlich angelegt wurde |
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Am Kanal |
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Von rechts fließt der Kamp herein |
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Durch die Donauauen führen viele Forstwege. Auf unseren Karten sind sie längst nicht alle eingezeichnet. Wir versuchen, möglichst nahe am Fluss zu bleiben. Dabei verlassen wir aber die Kernzone der Au. Hier an den Rändern wachsen große alte Eichen. Eine Kastanienallee bringt uns zum ersten Damm. Diese Hochwasserschutzdämme werden uns bis zum Ende der Runde begleiten. Wir wandern den Damm entlang und gelangen bald wieder zum Kamp und zurück in die Au. Es ist heiß. Seit Monaten hat es viel zu wenig geregnet. Sogar in der Au ist es trocken. Da lockt natürlich der Fluss mit einer Abkühlung. Der Bachgrund ist voller Muscheln, kleine und große. Diese Flussperlmuscheln waren früher sehr häufig. Heute gibt es nur mehr wenige Flüsse, in denen sie vorkommt, darunter eben der Kamp. Weil es immer noch Menschen gibt, die die Muscheln wegen ihrer Perlen töten, werden in Deutschland die genauen Bestandsvorkommen geheimgehalten. Wir folgen weiter den Dämmen und queren erneut den Fluss. Bald sehen und hören wir vor uns die Autobahn. Bis hierher war der Weg wirklich schön. Aber nun beginnt der letzte Abschnitt, und der ist geprägt von Straßen. |
12,0 km
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Eine blühende Eiche |
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Erst die S33, dann die S5. Ein Ausweichen ist kaum möglich. Das fruchtbare Donauschwemmland wird intensiv landwirtschaftlich genützt. Felder und Äcker, so weit das Auge reicht, dazwischen schattenlose Asphaltwege. Zum Wandern ein wenig ideales Gebiet. Ein Stück folgen wir einem lokalen Wanderweg, bevor wir den Fluss verlassen und uns Richtung Grafenegg wenden. Um nicht auf der Landstraße gehen zu müssen, nehmen wir einen Feldweg weiter südlich, aber auch der ist schnurgerade und asphaltiert. Langsam werden die Beine müde. Das monotone Gehen auf den harten Wegen strengt an, die Sonne brennt uns ins Genick. Im Norden sehen wir den Wagram und die Warte von Zöbing. Die nächste Etappe sollte uns dorthin bringen. In Haitzendorf treffen wir wieder auf den Mühlkamp, der den Schlosspark von Grafenegg umfließt. Hier in Grafenegg leben die müden Glieder wieder auf. Der Schlosspark ist wunderschön und versöhnt ein bisschen mit dem letzten Abschnitt der Wanderung. Es lohnt sich, das Schloss mit seinem Park zu erkunden. Vielleicht bei einer Radtour entlang des Kamptalradwegs ? |
21,0 km
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Milchanbau ? |
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Blick zum Wagram |
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Haitzendorf |
Adressen und Informationen:
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Internet: |
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Öffnungszeiten: |
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Sonstiges
Das flache Schwemmland von Donau und Kamp lädt eher zum Radfahren als zum Wandern ein. Die Au ist aber sehr lohnend, vor allem jetzt im Frühjahr, wenn alles blüht. Die nächste Etappe sollte uns in die Weingegend bringen. Hoffentlich sind dann die Heurigen wieder geöffnet !!
Links:
Altenwörth
Flussperlmuscheln
Schloss Grafenegg