"Etappe 5 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Schönbach nach Ottenschlag"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
03.02.2016Anreise:
Buslinie Zwettl - Ottenschlag - Schönbach von Montag bis FreitagStreckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 18 km / rund 5:30 Stunden mit KindernBeste Zeit für die Tour:
Der Weg ist ganzjährig begehbar
Route:
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Nachdem wir uns vorgenommen haben, bis zur Marillenblüte in der Wachau zu sein, müssen wir natürlich die eine oder andere Winteretappe einlegen. Es liegt kein Schnee, die Wetterprognose ist vorsichtig optimistisch, also wagen wir die nächste Etappe. |
0m |
Los geht's beim Schönbacher Gemeindeamt, wo wir uns erst einmal unseren Kontrollstempel holen. Gemeinsam mit dem Weitwanderweg 612 und dem "Hieronymusweg" Nr. 91 queren wir die Straße nach Traunstein und wandern aus dem Ort hinaus Richtung Fichtenhof. Nach rund 700 m steht links am Waldrand ein Bildstock. Dahinter im Wald findet man eine Felsgruppe mit Schalen, die zum Naturdenkmal erklärt wurde. Wir wandern auf dem asphaltierten Güterweg weiter, vorbei an Fichtenhof und Grüblhof. Rund um uns erstrecken sich Wiesen mit kleinen Bicherln und Felsen. Nach einer kleinen Kapelle wendet sich der Weg nach rechts. |
2,4km |
Ein schöner Steig führt in einen Bachgrund und dann hinauf zum Güterweg Richtung Waid. Der "Waid-Hof", an dem wir vorbeigehen, wird mitunter als Heimat des Walther von der Vogelweide gehandelt. Hier in Waid soll es einmal eine Vogelweide gegeben haben, ein Gedenkstein auf der Wiese neben dem Haus weist darauf hin. Vorbei an lichten Birkenwäldchen steigen wir bergan, bis bei einem Bildbaum der Asphalt endlich aufhört. Aus dem Tal hört man bereits das Plätschern des Anschaubaches, und bald erreichen wir die Anschaumühle. Von der alten Mühle sind nur mehr Reste erhalten. |
3,9km |
Von der Anschaumühle wandern wir kurz auf Asphalt bergauf, später dann auf einer geschotterten Straße, bis wir am höchsten Punkt die spektakulären Felsformationen des Hausberges erreichen. Mittlerweile hat es leicht zu graupeln begonnen, das Eis knistert auf dem trockenen Laub. Unter einem großen Felsentor, das uns vor der Nässe schützt, machen wir Rast. Wer will, kann hier nach den Resten der Burg Anschau suchen, einige Mauern sind noch zu finden. Wir haben es allerdings heute eilig, die Ruinensuche werden wir bei anderer Gelegenheit sicher nachholen. |
4,7km |
Wir wandern also weiter bis in den kleinen Weiler Anschau. Die Asphaltstraße führt uns nach rechts Richtung Glashütten. Langsam beginnen die Kinder zu maulen: es schneit mittlerweile, und die Asphaltmärsche sind auch eher fad. Nach Glashütten wandern wir ein Stück entlang des "Planetenweges". An der Straße Traunstein - Schönbach halten wir uns links. Bald führt der Weg wieder nach rechts in den Wald. Auf einem Steig folgen wir dem "Stein-Gigantenweg" Nr. 51 zu den Felsformationen der "Steinernen Rast" und der "Steinernen Backstube". Es schneit immer stärker, die vorhin noch graubraune Landschaft ist schon ganz weiß. Kurz vor Traunstein kommen wir noch zum "Franzosenstein", einem ganz schräg auf seiner Unterlage ruhenden, mächtigen Granitblock, wohl um die 100 Tonnen schwer. Angeblich soll die Bevölkerung Traunsteins mit den französischen Besatzern eine Wette abgeschlossen haben. Sollten die Franzosen es schaffen, den Stein hinunterzuschieben, so sollten sie den Kirchenschatz bekommen, sollten sie scheitern, so müssten sie abziehen. Die Franzosen schafften es natürlich nicht und mussten blamiert abziehen. Seither heißt der Stein eben "Franzosenstein". Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung zum Marktplatz von Bad Traunstein, wo wir uns im Gasthaus Lang bei einer ausgezeichneten Suppe aufwärmen. |
8,0km |
Nach dem Essen stapfen wir hinaus in den Schnee. Sollen wir überhaupt noch weitergehen ? Probieren wollen wir es doch, obwohl die Kinder keine rechte Freude haben. In Bad Traunstein haben wir den höchsten Punkt unserer Etappe erreicht, immerhin 911 Meter Seehöhe. Ab nun sollte es bergab gehen. Also dann los. Wir wandern den Marktplatz hinunter, queren die Straße nach Spielberg und marschieren wiederum auf Asphalt Richtung Walterschlag. Jetzt macht der Schnee doch Spaß, für eine Schneeballschlacht ist mehr als genug gefallen. In Walterschlag überqueren wir die Straße Spielberg - Kaltenbach und halten uns am Ortsende links auf einen Schotterweg. Die Welt ist jetzt weiß, die Füsse werden langsam naß. Seit Bad Traunstein begleitet uns der "Kremstalweg" 625. Wir wandern in einen schönen Wald, der dem Stift Göttweig gehört, und auf einer langen Forststraße, später auf einem Steig entlang eines Baches bis zum Weyrerteich. Die Kinder erfinden einen neuen Sport: Zielspucken mit Schneebällen. Der Weyrerteich gehört ebenfalls dem Stift Göttweig. Er wird von der Großen Krems durchflossen. |
13,0km |
Gleich nach dem Weyrerteich sieht man das Viadukt der Bahnstrecke nach Martinsberg. Unser Taxifahrer erzählt uns später, dass italienische Arbeiter dieses Viadukt gebaut hätten. Die Bahnstrecke wurde 1906 eröffnet. 2013 wurde sie endgültig stillgelegt. Eine deutsche Firma hat angeblich die Schienen gekauft, um sie anderswo neu zu verlegen. Wir gehen unter dem Viadukt durch, überqueren die Große Krems auf einem Steg und erreichen bald die Straße Spielberg - Ottenschlag. Über Wiesen und Felder gehen wir zum Hacklhof. Die Motivation der Kinder ist ziemlich am Nullpunkt angelangt, da hoppeln plötzlich hinter einer Kuppe zwei Kängurus (eigentlich Wallabys) im Schnee herum. Unglaublich, aber wahr ! Schon denken sich die Kinder Kängurugeschichten aus: "Stell dir vor, wir wandern da so im Schnee herum, da kommen plötzlich zwei Kängurus ...". Die Laune hebt sich wieder, und da ist erstmals auch unser Ziel im Schneetreiben sichtbar. |
15,3km |
Auf Asphalt bergab, auf einem Steg über ein Bächlein und bei einem Bildbaum in den Wald. Auf einer Art Damm führt uns jetzt der "Heilpflanzenweg", ein Lehrpfad mit Tafeln, Richtung Ottenschlag. Nach Überquerung des Raxenbaches führt der Weg auf freiem Feld, gesäumt von Büschen und Bäumen, leicht bergauf. Rechterhand liegt auf dem Hügel, weit abseits des Ortes, der Friedhof von Ottenschlag. Der Weg bringt uns in den Ort, wir erreichen den Hauptplatz und die rettende Wärme der Konditorei Matschiner. |
18,0km |
Interessantes entlang des Weges
Im Hochland zwischen Schönbach und Ottenschlag finden sich viele schöne Steinformationen. Bad Traunstein lädt ein, den Wachtstein zu besuchen oder das Ausstellungszentrum Josef Elter zu besichtigen. Man kann am Vogelweidhof darüber sinnieren, ob hier nun wirklich die Heimat des Walther von der Vogelweide gewesen sein könnte, oder die Reste der Burg Anschau suchen.
Adressen und Informationen:
Gasthof Lang, Oberer Markt 11, 3632 Bad Traunstein
Telefon: | 02878/6700 |
E-Mail: | wirtshaus@gasthoflang.at |
Öffnungszeiten: | täglich von 8:00 - 13:30 und 15:30 - 22:00 |
Café-Konditorei Matschiner, Oberer Markt 11, 3631 Ottenschlag
Telefon: | 02872/7213 |
E-Mail: | CafeMatschiner@gmx.at |
Öffnungszeiten: | täglich 8:00 - 20:00, DO 8:00 - 12:00 |
Taxi Maria Adensam, Schloßgasse 6, 3631 Ottenschlag
Telefon: | 02872/7228 |
E-Mail: | |
Öffnungszeiten: |
Sonstiges
Vielleicht war das Wetter schuld, aber wir konnten uns der Meinung des Wanderführers nicht ganz anschließen, dass wir hier durch eine der schönsten Landschaften des Nord-Süd-Weitwanderweges wandern. Leider verläuft die Route auch zu einem großen Teil auf asphaltierten Güterwegen und Nebenstraßen, bietet also recht wenig gehtechnische Abwechslung.
Die Taxikosten für die Strecke Ottenschlag - Schönbach betrugen € 35,-.
Links:
Gemeinde SchönbachOpferschalen
Ruine Anschau
Gemeinde Bad Traunstein
Gemeinde Ottenschlag
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