Dienstag, 24. Mai 2016

Etappe 7 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Trandorf nach Spitz

"Etappe 7 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Trandorf nach Spitz"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

21.05.2016

Anreise:

Trandorf ist eher schlecht an den öffentlichen Verkehr angebunden, siehe Fahrplan

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 15 km / rund 4:30 Stunden mit Kindern

Beste Zeit für die Tour: 

Aufgrund der steilen An- und Abstiege ist die Tour bei Regenwetter oder Schnee nicht zu empfehlen. Und beim Heurigen sitzt es sich in der Wandersaison auch viel besser.


Route: 


Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015





Beschreibung Streckenstück 
Entfernung


Mit dieser Etappe beenden wir den ersten Wegabschnitt und erreichen unser erstes großes Ziel: die Donau ! Das Wetter ist ideal, wir sind hoch motiviert. Einziger Wermutstropfen: wieder sind wir in kleiner Besetzung unterwegs. Ihr fehlt uns, Leute !
0m

Eigentlich wollen wir erst einmal die Trandorfer Kirche besichtigen, aber gerade heute findet hier eine Hochzeit statt und überall wuseln Menschen im Vorbereitungsfieber herum. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Kontrollstempel. Glücklicherweise ist heute der ADEG-Markt geöffnet, die nette Bedienung gibt uns Wurstsemmeln und eine Unterschrift in unseren Wanderführer. Dann geht es los. Markierung finden wir keine, aber der Weg ist nicht zu verfehlen: er führt entlang der Straße Richtung Zeining. Links blicken wir auf die Hänge des Jauerling, der Wald ist ein Meer aus Grüntönen. Wir wandern in den Ort hinein, halten uns links und steigen nun gemeinsam mit der "Jauerling-Runde" Nr. 1 stetig empor. Bei den letzten Häusern schneidet ein Steig die erste Kehre ab. Schon lange dürfte hier niemand gegangen sein, die Brennesseln stehen hüfthoch. Trandorf liegt jetzt schon weit unter uns. Nach einer Linkskehre zweigt unser Weg nach rechts auf eine Waldstraße ab. Wir legen eine erste Pause ein und verspeisen die in Trandorf erstandenen Wurstsemmeln.
3,5km

Die Trandorfer Kirche

Blick auf den Jauerling

Zwischen Trandorf und Zeining verlief die alte Bezirksgrenze Pöggstall - Spitz

Die gibt es hier überall

Unter uns liegt Trandorf


Bald wird die Straße zu einem Steig, und ab jetzt geht es steil bergauf. Mehrmals überquert man Güterwege und Forststraßen, der Wald verändert sich im Aufstieg: erst düsterer Fichtenwald, später ein grünes Dach, oben dann nur mehr einzelne Bäume im Gras. Der letzte Teil des Anstiegs wirkt verwildert und ungepflegt, offenbar ist der Anstieg von der Trandorfer Seite nicht so beliebt wie die Routen von der Donau hinauf zum Gipfel. Der Aufstieg ist schweißtreibend, immerhin haben wir jetzt schon fast 500 Höhenmeter hinter uns gebracht. Unser Kind überrascht uns als Tempomacher. Mit Müh und Not keuchen wir hinterdrein. Schon können wir die Jauerlingwarte und den Fernsehsender sehen. Warte und Sender liegen auf einem weiten Plateau, um das ein Rundweg, die "Jauerlinger Gipfelrunde", führt. Die Jauerlingwarte kann gegen Gebühr erstiegen werden, drinnen gibt es ausgestopfte Tiere und Mineralien zu besichtigen, die Aussicht ist herrlich: vom Schneeberg bis zum Watzmann, nach Tschechien und zu den Karpaten. Unten im Turm gibt es auch ein Lokal. 5,0km




Im Aufstieg

Am Jauerlingplateau



In der Warte

Der Amstaller Grafit ist uns bei der letzten Etappe begegnet


Wir wollen aber erst später eine Pause einlegen. Daher wandern wir zurück zum ziemlich eigenartigen Denkmal für Turnvater Jahn und folgen der "Jauerlinger Gipfelrunde" zunächst zum Gipfelmonument des "echten" Jauerlinggipfels und dann zum "falschen" Gipfel, der ein Kreuz trägt - verwirrend ! Hier wenden wir uns auf einem Spazierweg nach links und erblicken erstmals unser lang ersehntes Ziel: die Donau ! Beim Naturparkhaus lassen wir es uns auf der Terrasse gutgehen. Seit dem Eisbruch 2014, dem ein großer Teil des Waldes in der Gegend zum Opfer fiel, hat man einen prächtigen Blick auf das tief unten liegende Donautal. Der Jauerling ist mit 960 m übrigens der höchste Berg entlang des gesamten Donauverlaufs. 6,9km

Der "echte" ...

... und der "falsche" Jauerlinggipfel

Unser erster Blick ins Donautal

Wir rasten unter dem weiten Himmel


Vom Naturparkhaus wandern wir durch Wald und Wiesen leicht bergab. Wir blicken auf Ötscher und Schneeberg. Der Weg entspricht glücklicherweise nicht mehr dem auf der Kompass-Karte eingezeichneten Verlauf: früher musste man einen längeren Asphaltmarsch in Kauf nehmen. Vorbei an Christbaumplantagen und Christbaumfriedhöfen kommt man in die Ortschaft Benking. Entlang der Straße geht es weiter, bis in der ersten Rechtskehre ein Steig in den Wald führt. Ein Hohlweg führt uns zurück zur Straße, die wir nach 500 m wiederum nach rechts verlassen.  Zügig geht es hinunter, erst auf Forststraßen, dann auf einem Steig. Wieder ändert sich der Wald: an den steilen donauseitigen Hängen wachsen Eichen, offenbar wird der Wald wegen seiner Steilheit wenig bewirtschaftet, überall liegen Stämme herum, fast urwaldartig wirkt es. Hin und wieder öffnet sich der Blick hinunter zur Donau, es wird immer wärmer und südlicher. Der letzte Abschnitt ist wirklich ziemlich steil, mit Kindern heißt es ein bisschen aufpassen, gute 400 Höhenmeter geht es hinunter bis zu einer Wegkreuzung.  Nach rechts führt unser eigentlicher Weg hinauf zur Ruine Hinterhaus, aber für eine Besichtigung reicht es heute nicht mehr, also halten wir uns geradeaus hinunter und kommen auf einen asphaltierten Promenadenweg entlang des Spitzer Baches. 13,7km



Christbaumfriedhof

Alwin & die Chipmunks haben ein geheimes Domizil in Benking









Dieser bringt uns geradewegs zur B3 und über den Treppelweg entlang der Donau bis zu unserem heutigen Ziel, der Rollfähre. Schiffe ziehen vorbei, es ist südlich warm und wir sind glücklich. Diesen wunderschönen Tag lassen wir noch bei einem der vielen Spitzer Heurigen ausklingen, bevor wir uns - diesmal mit einem privaten Taxi - zurück nach Trandorf chauffieren lassen. 15,0km

Am Spitzer Bach




Ein letzter Blick zurück zum Jauerling


Interessantes entlang des Weges

Diese Etappe ist unserer Meinung nach eine der schönsten bisher, sowohl landschaftlich als auch gehtechnisch. Abwechslungsreich geht es dahin, die Kilometer fallen gar nicht auf. Der Jauerling bietet ein lohnendes Zwischenziel, die Wachau lockt mit ihrer Schönheit. Wir freuen uns schon auf die nächste Etappe. Großes Ziel ist der Ötscher !

Adressen und Informationen: 

Naturparkhaus am Jauerling, 3620 Spitz an der Donau, Oberndorf 15

Telefon: 02713/30017
E-Mail: haus@naturpark-jauerling.at
Internet: http://www.naturpark-gasthaus.at
Öffnungszeiten: Sommersaison ab 1. Mai 9:00 - 18:00, MI Ruhetag, Wintersaison ab 1. November

Gruber's Heuriger, 3620 Spitz an der Donau, Radlbach 5

Telefon: 0664/5015 162
E-Mail: grubers@heurigenwirt.com
Internet: www.heurigenwirt.com
Öffnungszeiten: DO - MO 15:00 - 24:00, Reservierung wird empfohlen

Sonstiges 

Die Aussichtswarte auf dem Jauerling ist von April bis Allerheiligen täglich geöffnet, im Winter an den Wochenenden. Der Eintritt kostet für eine Familie € 5,-. Der Jauerling ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wanderwege führen durch den Naturpark, im Winter kann man hier sogar Schi fahren. Alle Infos zum Naturpark findet man bei den Links.


Links: 

Naturpark Jauerling
Gemeinde Spitz an der Donau
Heurigenkalender Spitz 2016
Unsere Kontrollstelle beim ADEG Trandorf

Freitag, 20. Mai 2016

Der Germser Rundwanderweg - Etappe 2: Mühlgericht-Wanderweg Nr. 35 und der Wackelstein-Wanderweg Nr. 36

"Der Germser Rundwanderweg - Etappe 2: Mühlgericht-Wanderweg Nr. 35 und der Wackelstein-Wanderweg Nr. 36"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

18.05.2016

Anreise:

per Bus von Zwettl und Linz erreichbar, siehe Fahrplan

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 12 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

ein Großteil der Runde verläuft auf asphaltierten Straßen oder gut instandgehaltenen Wegen rund um das Herz-Kreislauf-Zentrum

Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015






Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Pfingsten war ja leider völlig verregnet, heute scheint endlich wieder einmal die Sonne, aber es ist noch immer kalt. Gegen die Polarluft hat die Maisonne keine Chance. Trotzdem: eine kleinere Runde geht sich aus, also Etappe 2 des Germser Rundwanderwegs. Am besten, man parkt wieder am Parkplatz vom Herz-Kreislauf-Zentrum, im Ort selbst gilt eine Kurzparkzonenregelung. 0m

Am Xundwärts-Parcour

Diesmal wandere ich direkt zum Kurhaus hinauf und folge erst einmal der Xundwärts-Route "Grün 2 - Schafsteg". Durch den Xundwärts-Parcour führt ein gepflegter Spazierweg durch ein Wäldchen und über Wiesen Richtung Hypolz. Die Luft ist voll mit den wolligen, weißen Blüten der Pappeln. Kurz vor dem Ort geht es auf einem Güterweg scharf nach rechts bergauf. Hier stößt der "Mühlgericht-Wanderweg" Nr. 35 zu uns. Diesen Teil der Route kennen wir vom letzten Mal, sie führt uns über eine Kuppe hinunter zum Schafsteg über die Zwettl.  Am anderen Ufer halte ich mich rechts und wandere entlang der Zwettl. Am Bach ist es schattig und kühl, dank der letzten Regenfälle plätschert das Wasser fröhlich dahin. Das Vogelgezwitscher wird allerdings bald vom Lärm der B119 abgelöst. Kurz vor der Straße führt ein Steg ans andere Ufer der Zwettl und unterhalb der Straßenböschung hinauf. Aber bald führt ein asphaltierter Güterweg wieder nach rechts von der Hauptstraße weg und hoch über die Zwettl. Ein Steig bringt mich zurück zum Herz-Kreislauf-Zentrum. Wer möchte, kann hier eine Pause einlegen und im Restaurant des Kurhauses speisen. 3,5 km


Der Schafsteg

Im Zwettltal

Ich wandere aber nicht zum Kurhaus hinauf, sondern halte mich nach links zur B119. Gegenüber führt eine Straße Richtung Klein-Reinprechts, und der folge ich jetzt. Leider bedeutet das einen längeren Asphaltmarsch. Bei einer Schweinefarm (für "Happy Pigs") kommt von rechts der "Wackelstein-Wanderweg" Nr. 36 herauf, dem ich ab jetzt folge. Bald bin ich in der Ortschaft, vorbei an einem Wildgehege geht es bergab. Dem von Josef Prinz herausgegebenen Buch zur Gemeinde Groß Gerungs aus dem Jahr 1999 entnehme ich, dass die Straße, auf der ich wandere, in den Siebzigerjahren asphaltiert wurde. Den ersten Fernseher gab es hier 1967. Zwischen zwei Häusern führt ein schöner Wiesenweg in ein Wäldchen und wieder hinunter ins Tal der Zwettl. Der Fluß mäandert zwischen Weiden über weite, sonnige Wiesen. Noch ein Stück am Ufer entlang durch den Wald, eine Gruppe Reiter galoppiert vorbei, schon bin ich bei der Klauskapelle.

6,3km

Auf der Straße nach Klein-Reinprechts

Hintaus

Rast im Zwettltal

Die Klauskapelle

So viele junge Männer...



Die Klauskapelle ist Teil der Kraftarena Groß Gerungs, die fünf sogenannte Kraftplätze mit besonderer energetischer Aufladung umfasst. Eigentlich war diese Blockhütte am Bach ein Sommerhaus der Fabrikantenfamilie aus dem nahen Kehrbach. In den 30er Jahren erwarb eine Gastwirtsfamilie aus Harruck das Häuschen. Nachdem deren Sohn nicht mehr aus dem Krieg heimkehrte, übereignete Frau Schuster das Gebäude der Kirche zum Andenken an die im Krieg gefallenen jungen Männer der umliegenden Ortschaften. Die Kapelle hat ein Wunschglöckchen und ist ein beliebter Platz für einen Sonntagsausflug.

Die Zwettl bildet hier die Grenze zwischen den Gemeinden Langschlag und Groß Gerungs. Ich bleibe natürlich auf der Groß Gerungser Seite. Ein Stück weiter entlang der Zwettl erhebt sich rechter Hand eine große Felsgruppe. Hier gab es bis 2011 einen Wackelstein zu bewundern, ebenfalls Teil der Kraftarena Groß Gerungs. Damals versuchte eine Ausflüglerfamilie, den 24 Tonnen schweren Stein zum Wackeln zu bringen, aber der zerbrach und stürzte zum Fluß hinunter. Zum Glück ist niemandem etwas passiert.



Am Bach wandere ich noch ein Stück weiter, bis ich die Straße Langschlag - Kothores treffe. Hier gibt es einen Parkplatz für all diejenigen, die zur Klauskapelle nur einen kurzen Fußmarsch zurücklegen wollen. Die Straße entlang geht es jetzt bis zu den ersten Häusern von Kerbelhof. An der Böschung wachsen die ersten Pilze. Vor den Häusern führt ein Güterweg rechts hinauf bis zur B38 in Harruck. 8,0km

Der ehemalige Wackelstein

An der Zwettl


Gottseidank muss ich nicht lange auf der Bundesstraße bleiben. Bald zweigt die Markierung nach rechts ab, auf einem Wiesenweg geht es zurück nach Klein-Reinprechts. Jetzt heißt es ein Stück auf bekannter Route zu marschieren, nämlich bis zu den "Happy Pigs". Nach dem Schweinestall führt mein Weg nach links, es geht sanft bergab, schon sieht man die Häuser von Groß Gerungs. Beim Spielplatz die Asphaltstraße rechts hinauf, über die B119 und am Hofer-Markt vorbei die Zufahrt zum Herz-Kreislaufzentrum empor zum Auto. 12,5km


Richtung Klein-Reinprechts

Bei den "Happy Pigs"




Interessantes entlang des Weges: 

Die zweite Etappe ist definitiv besser als die erste, aber immer noch zu viel Asphalt. Das Zwettltal ist recht idyllisch. Wer eine kurze, anspruchslose Runde für zwischendurch sucht, ist hier gut aufgehoben.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges

Der Germser Weitwanderweg kombiniert die 12 Groß Gerungser Wanderwege zu einer Tour, die je nach Angaben im Internet zwischen 136 und 155 km lang ist. Eine Rückfrage bei Herrn Käfer, der laut diverser Weitwanderseiten und laut Gemeinde Groß Gerungs für den Weg zuständig sein sollte, ergibt, dass es den Weg offiziell seit 2014 nicht mehr gibt. Vermutlich ist die IVV-Zertifizierung nicht mehr erteilt worden. Macht nichts, ich werde den Weg in meiner Variante begehen.


Links: 

Wanderwege in Groß Gerungs
Kraftarena Groß Gerungs
Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs