"Etappe 8 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Spitz nach Aggsbach Dorf"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
25.06.2016
Anreise:
Die Busse der
Wachau-Linien verkehren auf beiden Ufern regelmäßig und verbinden Krems, St. Pölten, Persenbeug, Melk und Grein.
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 15 km / rund 4:00 Stunden mit Kindern; für die Besichtigung der Ruine Aggstein sollte jedenfalls eine Stunde eingeplant werden
Beste Zeit für die Tour:
Aufgrund der steilen An- und Abstiege ist die Tour bei Regenwetter oder Schnee nicht zu empfehlen. Die Ruine Aggstein hat zwischen November und März geschlossen, auch die Rollfähre Spitz - Arnsdorf verkehrt in dieser Zeit nicht an den Wochenenden.
Route:
|
|
|
Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
|
|
Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Große Freude ! Heute ist wieder die gesamte Kampfmannschaft unterwegs. Es ist heiß, die Etappe wird also eine Herausforderung. Aber wir haben einen Rucksack voller Wasser und zwischendurch immer wieder die Möglichkeit zur Einkehr. |
0m
|
Es geht gleich einmal spannend los: die Rollfähre bringt uns über die Donau nach Arnsdorf. Die Strömung ist stark, die vorbeiziehenden Schiffe machen richtige Wellen, die Sonne glänzt auf dem Wasser, Urlaubsfeeling kommt auf. Es ist viel los, Ausflügler und Radfahrer, aber wir sind offenbar die einzigen Wanderer. Von der Fährstation geht es gemeinsam mit dem Dunkelsteinerwald-Rundwanderweg und dem Welterbesteig, die uns auf einem Großteil der Strecke begleiten, durch Weinberge zur B33 und hinauf zum Wald. Die Kinder pflücken sich ein paar Kirschen. Dann beginnt der Anstieg. Durch einen Hohlweg geht es hinauf, später auf einem Steig, immer entlang eines Bächleins durch dschungelartigen, krautigen Wald. Schnell gewinnen wir an Höhe, aber der Schweiß rinnt in Strömen. Das Buchental bringt uns zum Ernsthof, einem ganz einsam gelegenen Jagdhaus auf einer Lichtung. Hier haben wir schon 400 Höhenmeter hinter uns gebracht. Der Blick zu den Hängen des Jauerlings öffnet sich, dort drüben waren wir bei der 7. Etappe unterwegs. Entlang einer Forststraße geht es weiter, immer noch bergauf. Am Wegrand blühen wilde Glockenblumen, Walderdbeeren bieten etwas Erfrischung. Wir freuen uns über jeden Schatten. Am Goldreut haben wir schließlich mit rund 670 m den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht. |
4,0km
|
|
Im Buchental
|
|
Blick zurück zum Jauerling
|
|
|
Am Goldreut teilen sich die Wege. Wir halten uns links und wandern gemütlich bergab in den Wallfahrtsort Maria Langegg. Die Wallfahrt hierher entstand um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, bald wurde auch ein Servitenkloster gegründet. Das Kloster gibt es nicht mehr, die Wallfahrten schon, auch ein Wallfahrtsmuseum. Wir sind allerdings zu erschöpft für eine Besichtigung, machen lieber eine Pause im schattigen Gastgarten des Langegger-Hofs und genießen die hausgemachten Nudeln. |
6,0km
|
|
Hier sind irgendwo Erdbeeren versteckt
|
|
Maria Langegg
|
|
|
Nach der Pause müssen wir ein Stück zurück, bis wir uns gemeinsam mit dem Jakobsweg Richtung Ruine Aggstein aufmachen. Leider geht es gleich wieder einmal ziemlich bergauf, aber dann mit wenigen Gegensteigungen zu den Abhängen über der Donau hinunter. Nach links öffnet sich der Blick weit über den Dunkelsteinerwald, die Kirche von Maria Langegg grüßt ganz klein zu uns herüber. Auf Forststraßen erreichen wir schließlich unser nächstes Etappenziel, die Ruine Aggstein hoch über der Donau. Aggstein ist eine der bekanntesten Ruinen Niederösterreichs. Wahrscheinlich hat fast jedes niederösterreichische Schulkind einmal einen Schulausflug dorthin gemacht. Die Kuenringer sollen hier eine eiserne Kette über die Donau gespannt und alle vorbeifahrenden Schiffe ausgeraubt haben. Und auch Jörg Scheck von Wald war ein bekannter Raubritter. Berühmt wurde er allerdings für sein Rosengärtlein, einen Balkon über dem Abgrund, auf den er seine Gefangenen sperren ließ. Diese hatten dort die Wahl, entweder zu verhungern oder in den Abgrund zu springen. Wir nutzen also die Gelegenheit, uns kurz zu stärken und dann die Burg zu besichtigen. Die Kinder lockt vor allem der Shop. Aber egal - sie haben es sich wirklich verdient. |
10,3km
|
|
Hoffentlich treffen wir keinen Bären
|
|
Hier waren gutgelaunte Pilger unterwegs
|
|
Maria Langegg liegt schon weit hinter uns
|
|
Ruine Aggstein
|
|
Hier kommen wir her ....
|
|
... und dort wollen wir hin
|
|
|
Ein letztes Stück noch bis Aggsbach Dorf. Es ist sehr heiß. Bis jetzt waren wir schneller als vorgesehen, aber nun kommen die ersten Fragen: Wie lange dauert es noch ? Wie viele Kilometer sind es noch ? Müssen wir wieder bergauf ? Nein, nein, nur mehr kurz bergab, dann sind wir gleich beim Bus. Vom Parkplatz bei der Ruine geht es hinunter, der Weg verläuft anders als auf der Kompass-Karte eingezeichnet, man muss nicht mehr die Straße entlang, sondern auf einem Steig steil hinunter. Und dann die große Enttäuschung: über den Hartl gibt es tatsächlich noch einmal einen Anstieg, gute 100 Meter geht es hinauf. Die Laune ist im Keller. Aber plötzlich geht der Wald auf, Obstbäume und weite Wiesen tauchen auf, auf einem Güterweg marschieren wir zügig voran, schon ist die Kartause Aggsbach sichtbar. Gleich sind wir im Ort, links ist schon die Bushaltestelle, jetzt heißt es nur mehr warten. Und der Bus kommt tatsächlich und bringt uns zur Rollfähre zurück, drüben in Spitz ein kühlendes Eis - ein schöner Tag ! |
15,0km
|
|
Die Kartause ist in Sicht
|
|
Die letzten Schritte bis zur Rollfähre
|
|
|
Interessantes entlang des Weges
Spannend ist es, wie sich mit jeder Etappe die Landschaft ändert. Vom kargen Granit und den Mooren des Waldviertels haben wir uns jetzt ins milde Donautal mit seinen Weinbergen und den dichten, dschungelartigen Wäldern vorgearbeitet. Eine letzte Etappe noch entlang der Donau, dann ist auch hier Schluß und der Weg durchs Alpenvorland beginnt.
Auf dieser Etappe gibt es für Kulturinteressierte einiges zu besichtigen: Maria Langegg mit Kirche und Wallfahrtsmuseum, Ruine Aggstein und die Aggsbacher Kartause samt Hammerschmiede. Und je nach Jahreszeit sorgt die Natur für Kirschen, Marillen, Äpfel, Nüsse und natürlich den Wein.
Adressen und Informationen:
Langegger-Hof, 3642 Aggsbach Dorf, Maria Langegg 4
Burgruine Aggstein, 3642 Aggsbach Dorf
Rollfähre Spitz - Arnsdorf
Sonstiges
Die Rollfähre Spitz - Arnsdorf verkehrt praktisch ständig, man muss nur ein paar Minuten warten. Ein Erwachsener zahlt € 1,50, Kinder bis 14 Jahre kosten € 0,80.
Beide Donauufer sind mit den Wachau-Bussen gut erschlossen, es gibt auch kombinierte Tageskarten für Busse und Fähren.
Links:
Gemeinde Spitz an der Donau
Heurigenkalender Spitz 2016
Maria Langegg
Kartause Aggsbach