Donnerstag, 30. Juni 2016

Bei den Raufußhühnern in der Meloner Au

"Bei den Raufußhühnern in der Meloner Au "


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

24.06.2016

Anreise:

Altmelon ist nicht wirklich gut mit Öffis erreichbar, das Internet spuckt als kürzesteVerbindung immer noch gute 3 Stunden aus

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 11 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Die Meloner Au ist ein Naturschutzgebiet und darf nur zwischen 20. Juni und 30. November besucht werden


Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Südwestlich von Altmelon liegt das Naturschutzgebiet Meloner Au. Von den vielen Mooren des Wald- und Mühlviertels hebt es sich wegen seiner Vielgestaltigkeit ab. Außerdem ist es eines der letzten Refugien für die selten gewordenen Raufußhühner, die sonst nur mehr im alpinen Raum vorkommen. Das Moor liegt zwischen 850 und 890 Meter Seehöhe auf einem Hochplateau, die Jahresmitteltemperatur beträgt 5,6°, es gibt viel Niederschlag und Temperaturunterschiede bis zu 50°, also ein recht raues Klima hier im Waldviertler Hochland.
0m



Am Ortsanfang von Altmelon steht obige Tafel und hier kann man auch parken. Der "Moorwanderweg" 77 führt auf der Straße in die Purrath aus dem Ort hinaus. Vor den letzten Häusern führt ein Güterweg nach links und am Rand einer Neubausiedlung entlang zur Straße nach Dietrichsbach. Die Straße bringt mich direkt ins Naturschutzgebiet, am Halterberg gibt es einen Parkplatz für alle Moorbesucher, die nicht so weit gehen möchten. Eigentlich mag ich Asphalt ja nicht so, aber auf dieser schmalen Straße kriege ich das Gefühl, in den Bergen zu sein und einer Alm entgegenzugehen, als würden nach der nächsten Biegung Gipfel winken. Verwunderlicherweise ist einiges an Verkehr. Offenbar sind gerade alle 69 Einwohner von Dietrichsbach zum Einkaufen unterwegs. Am Halterberg befindet sich nun also der Zugang ins Moor.
1,5km





Auf schönen, ebenen Forststraßen geht es jetzt durchs Moorgebiet. Der Hochwald ist relativ unberührt, Fingerhut blüht. Die Brutgebiete der Raufußhühner, also von Auerhahn, Birk- und Haselhuhn sind mit Tafeln markiert und dürfen nicht betreten werden. Nach einiger Zeit zweigt nach links ein markierter Steig zur sogenannten "Schwimmenden Brücke" ab. Diese "Schwimmende Brücke" ist ein Hangmoor und etwa 10.000 Jahre alt. Sie bildet mitten im Wald eine offene, sonnige Insel aus Moos und Gräsern. Es ist sehr friedlich hier, man hört nur die Vögel. Überhaupt ist man direkt im Moor der Zivilisation entrückt. Ein Stück weiter findet sich links die "Wolfsgrube", ein tiefes Loch. Früher wurden in solchen Gruben, die mit Reisig überdeckt waren, Wölfe gefangen. Der letzte Waldviertler Wolf wurde allerdings 1854 bei Groß Gerungs erschossen. Und dann gibt es noch den "Auwächter", eine große Granitformation am Rand des Moores. Man könnte den "Auwächter" sogar besteigen, ein wackliger Steg führt über einen Spalt, ich trau mich allerdings nicht, sehr vertrauenerweckend schaut mir das Holz nicht mehr aus.
3,0km






Die "Schwimmende Brücke"


Der "Auwächter"




Übrigens begleitet mich schon die ganze Zeit der Bärentrail, ein neu konzipierter Wanderweg durch das Waldviertler Hochland. Der wäre sicher auch einmal interessant zu begehen. Nach dem "Auwächter" könnte man dem Bärentrail folgen und einen Abstecher zum Bauernmuseum am Wachtelhof machen. Ich bleibe auf dem Moorwanderweg und bin bald wieder an der Dietrichsbacher Straße. Kurz rechts der Straße nach, dann bringt mich ein Fahrweg zu den Schweizerhäusern, wo mich ein nicht sehr netter Bernhardiner abfängt. Eigentlich gehe ich ungern an abgelegenen Häusern vorbei. Meistens gibt es hier Hunde, die vorbeiwandernde Fremde unfreundlich empfangen, und meistens sind die Hundebesitzer in Rufweite, was den Hunden ziemlich egal zu sein scheint. Schon gar nicht mag ich Hunde, die knurrend an meinen Wadeln hängen, und um so einen handelt es sich hier, aber ich darf dann unbeschadet passieren. Am Haus geradeaus vorbei in eine Senke, drüben wieder in den Wald, und bald bin ich wieder in einem Moor, dem Fichtenbacher Moor, diesmal ein typisches Latschenmoor mit Wollgräsern. Am Waldrand dann eine Wegkreuzung: der Moorwanderweg führt nach links zurück nach Altmelon, der "Naturwanderweg" 74 macht noch einen Schlenker nach Fichtenbach und zur "Luaga-Lucka". Die will ich mir noch anschauen.
6,0km









Ein Teil des Moores in der Meloner Au wird übrigens für Heilzwecke abgebaut und kann käuflich erworben werden. Näheres findet man hier. Ich folge jetzt also der Markierung 74, überquere die B119 und wandere durch Fichtenbach. Lang geht man nicht, die Ortschaft hat nur etwa 50 Einwohner. Auf einer Sandstraße geht es bergab zum Fichtenbach, der am Rand einer waldumsäumten Wiese moorfarben dahinplätschert - ein typisch waldviertlerisches Bächlein. Vorbei an einem Teich steige ich auf der anderen Seite durch einen Himbeerschlag hinauf und auf einer Forststraße hinauf zum Gaubitzhof. Von hier aus gelangt man in wenigen Minuten auf einem Steig zur "Luaga-Lucka", einer aus übereinandergetürmten Restlingen gebildeten Höhle, in die man über Holzleitern ganz einfach hineinklettern kann.
9,0km











Wer will, kann auch über den "Kleinen Luaga-Lucka-Weg" 71 nach Altmelon zurückgehen. Ich steige aber wieder zum Gaubitzhof hinauf und wandere auf Güterwegen über den Kühbichl Richtung Ort, vorbei am Felsenkeller, einem frei zu besichtigenden Keller, der unter einem Restling aufgemauert wurde, und vorbei an Elfi's Kräuterstube. Entlang der B119 geht es durch den Ort zurück zum Parkplatz.
11,0km



Interessantes entlang des Weges

Die Meloner Au ist eines der bedeutendsten Moore Niederösterreichs aufgrund seiner großen Vielfalt. Wer mehr will, kann den Wachtelhof besuchen und sich das Bauernmuseum anschauen. Auch der Wachtelhof selbst ist einen Besuch wert: eine alte Glashütte und ehemals Brauerei. Neben der Luaga-Lucka gibt es in Altmelon noch andere Höhlen zu besichtigen, und am Schluß kann man in Elfi's Kräuterstube vorbeischauen.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:

Öffnungszeiten:


Sonstiges

Der Weg ist ausgezeichnet markiert und bietet keinerlei Schwierigkeiten. Durch die Hochlandlage hat man eigentlich keine Steigungen zu bewältigen, es geht ohne Anstrengung auf guten Wegen geradeaus. Radfahren ist in der Meloner Au grundsätzlich verboten. Übrigens werden auch Moorführungen angeboten.

Links: 

Gemeinde Altmelon
Die Meloner Au



 

Sonntag, 26. Juni 2016

Etappe 8 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Spitz nach Aggsbach Dorf

"Etappe 8 Nord-Süd-Weitwanderweg 05: Von Spitz nach Aggsbach Dorf"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

25.06.2016

Anreise:

Die Busse der Wachau-Linien verkehren auf beiden Ufern regelmäßig und verbinden Krems, St. Pölten, Persenbeug, Melk und Grein.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 15 km / rund 4:00 Stunden mit Kindern; für die Besichtigung der Ruine Aggstein sollte jedenfalls eine Stunde eingeplant werden

Beste Zeit für die Tour: 

Aufgrund der steilen An- und Abstiege ist die Tour bei Regenwetter oder Schnee nicht zu empfehlen. Die Ruine Aggstein hat zwischen November und März geschlossen, auch die Rollfähre Spitz - Arnsdorf verkehrt in dieser Zeit nicht an den Wochenenden.


Route: 


Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015





Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Große Freude ! Heute ist wieder die gesamte Kampfmannschaft unterwegs. Es ist heiß, die Etappe wird also eine Herausforderung. Aber wir haben einen Rucksack voller Wasser und zwischendurch immer wieder die Möglichkeit zur Einkehr.
0m

Es geht gleich einmal spannend los: die Rollfähre bringt uns über die Donau nach Arnsdorf. Die Strömung ist stark, die vorbeiziehenden Schiffe machen richtige Wellen, die Sonne glänzt auf dem Wasser, Urlaubsfeeling kommt auf. Es ist viel los, Ausflügler und Radfahrer, aber wir sind offenbar die einzigen Wanderer. Von der Fährstation geht es gemeinsam mit dem Dunkelsteinerwald-Rundwanderweg und dem Welterbesteig, die uns auf einem Großteil der Strecke begleiten, durch Weinberge zur B33 und hinauf zum Wald. Die Kinder pflücken sich ein paar Kirschen. Dann beginnt der Anstieg. Durch einen Hohlweg geht es hinauf, später auf einem Steig, immer entlang eines Bächleins durch dschungelartigen, krautigen Wald. Schnell gewinnen wir an Höhe, aber der Schweiß rinnt in Strömen. Das Buchental bringt uns zum Ernsthof, einem ganz einsam gelegenen Jagdhaus auf einer Lichtung. Hier haben wir schon 400 Höhenmeter hinter uns gebracht. Der Blick zu den Hängen des Jauerlings öffnet sich, dort drüben waren wir bei der 7. Etappe unterwegs. Entlang einer Forststraße geht es weiter, immer noch bergauf. Am Wegrand blühen wilde Glockenblumen, Walderdbeeren bieten etwas Erfrischung. Wir freuen uns über jeden Schatten. Am Goldreut haben wir schließlich mit rund 670 m den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht.
4,0km





Im Buchental

Blick zurück zum Jauerling


Am Goldreut teilen sich die Wege. Wir halten uns links und wandern gemütlich bergab in den Wallfahrtsort Maria Langegg. Die Wallfahrt hierher entstand um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, bald wurde auch ein Servitenkloster gegründet. Das Kloster gibt es nicht mehr, die Wallfahrten schon, auch ein Wallfahrtsmuseum. Wir sind allerdings zu erschöpft für eine Besichtigung, machen lieber eine Pause im schattigen Gastgarten des Langegger-Hofs und genießen die hausgemachten Nudeln. 6,0km

Hier sind irgendwo Erdbeeren versteckt



Maria Langegg


Nach der Pause müssen wir ein Stück zurück, bis wir uns gemeinsam mit dem Jakobsweg Richtung Ruine Aggstein aufmachen. Leider geht es gleich wieder einmal ziemlich bergauf, aber dann mit wenigen Gegensteigungen zu den Abhängen über der Donau hinunter. Nach links öffnet sich der Blick weit über den Dunkelsteinerwald, die Kirche von Maria Langegg grüßt ganz klein zu uns herüber. Auf Forststraßen erreichen wir schließlich unser nächstes Etappenziel, die Ruine Aggstein hoch über der Donau. Aggstein ist eine der bekanntesten Ruinen Niederösterreichs. Wahrscheinlich hat fast jedes niederösterreichische Schulkind einmal einen Schulausflug dorthin gemacht. Die Kuenringer sollen hier eine eiserne Kette über die Donau gespannt und alle vorbeifahrenden Schiffe ausgeraubt haben. Und auch Jörg Scheck von Wald war ein bekannter Raubritter. Berühmt wurde er allerdings für sein Rosengärtlein, einen Balkon über dem Abgrund, auf den er seine Gefangenen sperren ließ. Diese hatten dort die Wahl, entweder zu verhungern oder in den Abgrund zu springen. Wir nutzen also die Gelegenheit, uns kurz zu stärken und dann die Burg zu besichtigen. Die Kinder lockt vor allem der Shop. Aber egal - sie haben es sich wirklich verdient. 10,3km

Hoffentlich treffen wir keinen Bären


Hier waren gutgelaunte Pilger unterwegs

Maria Langegg liegt schon weit hinter uns



Ruine Aggstein

Hier kommen wir her ....

... und dort wollen wir hin


Ein letztes Stück noch bis Aggsbach Dorf. Es ist sehr heiß. Bis jetzt waren wir schneller als vorgesehen, aber nun kommen die ersten Fragen: Wie lange dauert es noch ? Wie viele Kilometer sind es noch ? Müssen wir wieder bergauf ? Nein, nein, nur mehr kurz bergab, dann sind wir gleich beim Bus. Vom Parkplatz bei der Ruine geht es hinunter, der Weg verläuft anders als auf der Kompass-Karte eingezeichnet, man muss nicht mehr die Straße entlang, sondern auf einem Steig steil hinunter. Und dann die große Enttäuschung: über den Hartl gibt es tatsächlich noch einmal einen Anstieg, gute 100 Meter geht es hinauf. Die Laune ist im Keller. Aber plötzlich geht der Wald auf, Obstbäume und weite Wiesen tauchen auf, auf einem Güterweg marschieren wir zügig voran, schon ist die Kartause Aggsbach sichtbar. Gleich sind wir im Ort, links ist schon die Bushaltestelle, jetzt heißt es nur mehr warten. Und der Bus kommt tatsächlich und bringt uns zur Rollfähre zurück, drüben in Spitz ein kühlendes Eis - ein schöner Tag ! 15,0km





Die Kartause ist in Sicht

Die letzten Schritte bis zur Rollfähre




Interessantes entlang des Weges

Spannend ist es, wie sich mit jeder Etappe die Landschaft ändert. Vom kargen Granit und den Mooren des Waldviertels haben wir uns jetzt ins milde Donautal mit seinen Weinbergen und den dichten, dschungelartigen Wäldern vorgearbeitet. Eine letzte Etappe noch entlang der Donau, dann ist auch hier Schluß und der Weg durchs Alpenvorland beginnt.
Auf dieser Etappe gibt es für Kulturinteressierte einiges zu besichtigen: Maria Langegg mit Kirche und Wallfahrtsmuseum, Ruine Aggstein und die Aggsbacher Kartause samt Hammerschmiede. Und je nach Jahreszeit sorgt die Natur für Kirschen, Marillen, Äpfel, Nüsse und natürlich den Wein.

Adressen und Informationen: 

Langegger-Hof, 3642 Aggsbach Dorf, Maria Langegg 4

Telefon: 02753/295
E-Mail: office@langegger-hof.at
Internet: http://www.langegger-hof.at
Öffnungszeiten: Sommersaison ab April MI - SO 10:00 - 19:00

Burgruine Aggstein, 3642 Aggsbach Dorf

Telefon: 02753/8228-1
E-Mail: info@ruineaggstein.at
Internet: www.ruineaggstein.at
Öffnungszeiten: Mitte März bis Mitte November täglich ab 9:00

Rollfähre Spitz - Arnsdorf

Telefon: 0650/251 21 03
E-Mail:
Internet: http://www.spitz-wachau.at/Rollfaehre_Spitz-Arnsdorf_4
Öffnungszeiten: in der Hauptsaison MO - FR 6:00 - 20:15, SA 7:00 - 20:15, SO 8:00 - 20:15

Sonstiges 

Die Rollfähre Spitz - Arnsdorf verkehrt praktisch ständig, man muss nur ein paar Minuten warten. Ein Erwachsener zahlt € 1,50, Kinder bis 14 Jahre kosten € 0,80.
Beide Donauufer sind mit den Wachau-Bussen gut erschlossen, es gibt auch kombinierte Tageskarten für Busse und Fähren.


Links: 

Gemeinde Spitz an der Donau
Heurigenkalender Spitz 2016
Maria Langegg
Kartause Aggsbach