Sonntag, 20. Oktober 2019

Rund um den Thurnberger Stausee

"Rund um den Thurnberger Stausee"


Die Tour im Überblick



Beschreibung der Tour 

Tourtag:

19.10.2019

Anreise:

Krumau am Kamp ist werktags an Schultagen per Bus aus Krems erreichbar. Am Wochenende geht's nur mit Auto.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 9 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Der Laubwald an den Abhängen über dem Fluss ist jetzt im Herbst wunderschön. Es ist auch sehr einsam hier. Im Sommer ist vermutlich mehr los, man kann immer wieder zum See hinuntersteigen und baden oder plantschen, in Krumau gibt es einen Minigolfplatz. Auf halbem Weg gibt es in Thurnberg das Gasthaus Kargl.


Route: 



Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015




Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Im Herbst 2016 war ich am Ottensteiner Stausee spazieren. Drei Jahre ist das jetzt schon her. Unglaublich! Nun sind die Waldviertler Natur-Stauseen Ottenstein, Dobra und Thurnberg ein bisschen ins öffentliche Interesse gerückt, weil sie Niederösterreich im TV-Format "9 Plätze, 9 Schätze" vertreten. Da wollen wir doch einmal Nachschau halten und suchen uns den Thurnberger Stausee aus.
0m



Der unterste und kleinste der drei Kamp-Stauseen erstreckt sich zwischen Krumau am Kamp und Thurnberg. Wegen seiner geringen Dimensionen ist das ursprüngliche Flusstal mit seinen steilen, bewaldeten Abhängen weitestgehend erhalten geblieben. Der Froschwanderweg 2 führt uns von Krumau aus einmal rund um den See. Entgegen der Vorhersage ist es heute neblig geblieben, aber das herbstlich bunte Laub hellt nicht nur die Landschaft, sondern auch das Gemüt auf. Wir wandern gleich einmal steil hinauf über das Flusstal. Nach den Betonstufen zweigt ein unmarkierter Steig nach links auf das "Stoanamäuerl" ab, einen Felssporn mit Resten eines gemauerten Turms. Uns zu Füßen liegt der Ort, gegenüber die imposante Burg. Zurück am Weg geht es erst einmal Richtung Kampfeld. Nach den letzten Häusern beginnt ein Steig, der in sanftem Auf und Ab durch den Herbstwald führt. Immer wieder öffnet sich der Blick auf den See. Seit letzten Samstag wird der Stausee wieder befüllt. Die letzten Monate war er wegen Wartungsarbeiten an der Staumauer abgelassen, jetzt schaut noch immer der eine oder andere Baumstamm aus dem Wasser. Sehr, sehr steil sind die Abhänge zum See hin, ein Sturz wäre an manchen Stellen fatal.
4,2km

Blick vom Stoanamäuerl auf die Burg
Hier ist ein junger Mann verunglückt











Bis vor kurzem sah es hier noch so aus

An der Bundesstraße wendet sich unser Weg. Er führt uns zunächst an die Staumauer, die gar nicht wie eine Staumauer wirkt. Sie ist niedrig und behäbig. Viele Leute in Gummistiefeln und Fischerhosen wuseln herum, heute wird abgefischt. Man merkt, dass die Gegend schon bessere Zeiten gesehen hat. Das große Ausflugsgasthaus ist geschlossen, der riesige Parkplatz trotz Abfischens leer. Auch die Seesiedlung wirkt in die Jahre gekommen. Hier wurden offenbar in der Entstehungszeit der Stauseen in den 50er und 60er Jahren viele Wochenendhäuser gebaut. Jetzt steht so manches Haus leer. Wir folgen der Straße fast bis ans Ende der Siedlung, wo sich eine Forststraße den Hang hinaufzieht. Hier sind wir am höchsten Punkt unserer Runde angelangt. 7,1km

Dem Kamp fehlt noch Wasser

Die Staumauer

Ein Boot kann hier wohl noch nicht anlegen




Im Hintergrund ist schon Burg Krumau zu erkennen


Der Weg wendet sich jetzt wieder zum See hinunter. Das letzte Stück wird noch einmal steil und ausgesetzt, es gibt hier sogar Versicherungen. Fast senkrecht fällt die Felswand zum Fluss hin ab. Letzte Zyklamen blühen am Wegrand. Unten beim Campingplatz hat das Seestüberl noch geöffnet. Wir gönnen uns auf der Terrasse Kaffee und Kuchen. Dann folgen wir der Asphaltstraße hinauf zur Straße Richtung Preinreichs. Knapp vor der großen Straße führt ein unmarkierter Steig auf einen ausgesetzten Felssporn, von dem sich wieder ein wunderbarer Blick über Stadt und Burg bietet. Ein Seil gibt Halt beim Hinaufklettern. Wir wandern zurück in den Ort, besuchen noch kurz das Hammerschmiedemuseum. Wie sich herausstellt, ist es erstens schwer zu finden und zweitens nur von außen durch eine Glasscheibe zu besichtigen. Schade. Wir überqueren noch einmal den Kamp und sind zurück beim Auto.
9,0km




Hier gibt es ein kurzes Stahlseil







Adressen und Informationen: 

 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges 

Nette, kurze Runde, die im Sommer zum Baden einlädt. Bei Regenwetter oder Schnee wird das Gehen hoch über dem See zur Herausforderung. Trittsicherheit sollte gegeben sein.

Krumau ist ein uralter Ort, der wegen seiner Lage an der Flussquerung strategisch wichtig war. Die Burg ist bekannt, weil hier Margarete von Österreich nach ihrer Scheidung vom Böhmenkönig Ottokar II. lebte. Heute ist die Burg in Privatbesitz, der Vorhof darf besichtigt werden.

Links: 

Gemeinde Krumau
Burg Krumau
Hammerschmiede Krumau

Samstag, 19. Oktober 2019

Der Mittelalterliche Erlebnispfad: Rund um Freistadt Teil 1

"Der Mittelalterliche Erlebnispfad: Rund um Freistadt Teil 1"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

01.10.2019

Anreise:

Freistadt ist von Linz aus öffentlich gut erreichbar.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 12 km / rund 3:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Ganzjährig


Route: 








Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Der Mittelalterliche Erlebnispfad rund um Freistadt steht schon lange auf meiner To-Do-Liste. Freistadt ist eine so schöne alte Stadt, ich komme immer wieder gerne her, da möchte ich auch die Umgebung erkunden. Grundsätzlich gibt es eine Website der Freistädter Touristiker, auf der die einzelnen Stationen detailliert aufgelistet sein sollten, auch eine Karte des Weges, aber die Seite funktioniert nicht wirklich gut. Man findet sich aber über die Beschilderungen entlang der Route gut zurecht. Parken kann man in Freistadt außerhalb der Stadtmauern. Los geht es beim Wanderstein an der Promenade.
0m


Die beeindruckende Freistädter Stadtmauer ist fast zur Gänze erhalten, immerhin rund 2 Kilometer Schutzwall rund um die Stadt. Ich spaziere ein Stück die Promenade entlang, in den Stadtgraben, der liebevoll gestaltet wurde, überquere die Feldaist in die Vorstadt. Hafnerzeile heißt es hier, früher hatten hier wohl die Töpfer ihre Gasse. Durch den "Graben" wandere ich Richtung Thurytal. Hier standen die ersten Mühlen und Hämmer, die sich dann ins Thurytal fortsetzten. Bis vor einigen Jahren brauste der gesamte Verkehr durch diese Vorstadt. Jetzt braust er immer noch hörbar über das kühne Autobahnviadukt. Mich leitet der Weg ins Thurytal, Naherholungsgebiet der Freistädter. Das braune Wasser der Feldaist plätschert friedlich dahin. Dieses Flusstal ist ein uralter Verbindungsweg ins Böhmische, entlang der Feldaist wurde Salz von der Donau nach Norden transportiert. Im 18. Jahrhundert entstanden hier drei Hammerwerke der Familie Thury, die dem Tal den Namen gaben. Das Tal ist schmal, teilweise passt nur der Fußweg zwischen Ufer und Abhang. Große Blöcke liegen im Flussbett. Spektakulär wirkt der Teufelsstein. Der Sage nach wollte der Teufel wieder einmal dem Menschen schaden und den Fluss absperren, aber Glockenläuten zur rechten Zeit verhinderte den Plan und der Teufel fuhr über den Teufelsstein in die Hölle zurück. 4,0km












Nach dem Teufelsstein verabschieden wir uns vom Fluss. Ein kurzes Stück folge ich dem Güterweg zur Neumühle, bevor der Weg sich über Wiesen Richtung Vierzehn wendet. Am Waldrand stocke ich kurz: echt jetzt ? Ein Kreuz mit eindeutiger Wehrmacht-Symbolik und entsprechendem Text steht da. Auf Wikipedia finde ich einen kurzen Hinweis auf Kämpfe an der Feldaist 1945, aber mehr ist dazu im Internet nicht zu finden. Sehr eigenartig... Und dann bin ich auch schon in Vierzehn. Was für ein kurioser Ortsname ! "Ich wohne in Vierzehn 14". Es gibt viele Erklärungsversuche für den Namen, unter anderem, dass er von "Vorziehen" oder "Vorspannen" kommt, weil hier am Berg Richtung Kerschbaumer Sattel zusätzliche Pferde oder Ochsen vorgespannt werden mussten. Offiziell anerkannt ist die Herkunft aus dem Keltischen, wo der Name so viel wie "Hochstraß" bedeutet. Wen's interessiert, hier ist der Link. Was früher ein Vorteil für eine Ortschaft war, ist heute ein gravierendes Problem. Durch Vierzehn führt die B310 nach Tschechien. Eine Katastrophe ! Ein Lkw nach dem anderen, ein Pkw nach dem anderen rast durch den Ort. Hier kann man nicht mehr wohnen, denke ich mir. In Vierzehn verlässt mich auch die Orientierung, meine Karte will woanders als der Wegweiser. Ich folge der Karte ein Stück die Bundesstraße entlang, zweige aber bald Richtung Dreißgen ab (schon wieder so ein Name!). 7,0km












Dreißgen hat aktuell rund 35 Einwohner, etwa gleich viele Schafe und ein paar sehr gesprächige Zwergziegen. Richtung Nordwesten ist das Land flach, Felder und Äcker, dahinter der Sternstein mit seinen markanten Schneisen. Auf Feldwegen wandere ich Richtung St. Peter. Immer wieder erkenne ich am Horizont die Voralpen. Hier in St. Peter werde ich meine Runde beenden. Wir sind schon am Nordwaldkammweg vorbeigekommen. Wunderschön liegt das Kirchenensemble auf dem Hügel über Freistadt. St. Peter ist eine uralte Pfarre, vermutlich älter als Freistadt selbst und lange Zeit eine eigenständige Ortschaft. Im 13. Jahrhundert wurden die verstorbenen Freistädter Bürger hier heroben begraben. Neben der Kirche steht die spätgotische Grabkapelle der Familie Zinespan, beeindruckend in ihrer Nüchternheit. Man kann von der Kirche aus übrigens die fast noch schönere Kirche St. Michael in Oberrauchenödt, die ähnlich angelegt ist, sehen. Von der Kapelle weg führt ein Kreuzweg hinunter nach Freistadt. Der Nordwaldkammweg führt hier hinunter. Damals schon hat mir der Kreuzweg sehr gut gefallen, vor allem wegen der wunderschönen alten Bäume neben den Kreuzwegstationen. Ich schlendere hinunter. Hier ertüchtigt sich Freistadt - Jogger, Walker, Hundebesitzer. Bald bin ich beim Parkplatz und plane schon Teil 2 der Runde. 11,5km























Interessantes entlang des Weges


7 Stationen des Mittelalterlichen Erlebnispfades mit Informationstafeln










Sonstiges

Der zweite Teil der Runde wird mich in den Süden Freistadts und in die Altstadt bringen. Ich freu mich schon !
Leider sind die Informationen zum Weg im Internet recht dürftig, man muss recht umständlich googlen, um an sinnvolle Infos zu kommen.


Links: 

Gemeinde Freistadt
Mittelalterlicher Erlebnispfad
Sankt Peter