"Der Mittelalterliche Erlebnispfad: Rund um Freistadt Teil 1"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
01.10.2019Anreise:
Freistadt ist von Linz aus öffentlich gut erreichbar.Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 12 km / rund 3:30 StundenBeste Zeit für die Tour:
Ganzjährig
Route:
Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Der Mittelalterliche Erlebnispfad rund um Freistadt steht schon lange auf meiner To-Do-Liste. Freistadt ist eine so schöne alte Stadt, ich komme immer wieder gerne her, da möchte ich auch die Umgebung erkunden. Grundsätzlich gibt es eine Website der Freistädter Touristiker, auf der die einzelnen Stationen detailliert aufgelistet sein sollten, auch eine Karte des Weges, aber die Seite funktioniert nicht wirklich gut. Man findet sich aber über die Beschilderungen entlang der Route gut zurecht. Parken kann man in Freistadt außerhalb der Stadtmauern. Los geht es beim Wanderstein an der Promenade. |
0m |
Die beeindruckende Freistädter Stadtmauer ist fast zur Gänze erhalten, immerhin rund 2 Kilometer Schutzwall rund um die Stadt. Ich spaziere ein Stück die Promenade entlang, in den Stadtgraben, der liebevoll gestaltet wurde, überquere die Feldaist in die Vorstadt. Hafnerzeile heißt es hier, früher hatten hier wohl die Töpfer ihre Gasse. Durch den "Graben" wandere ich Richtung Thurytal. Hier standen die ersten Mühlen und Hämmer, die sich dann ins Thurytal fortsetzten. Bis vor einigen Jahren brauste der gesamte Verkehr durch diese Vorstadt. Jetzt braust er immer noch hörbar über das kühne Autobahnviadukt. Mich leitet der Weg ins Thurytal, Naherholungsgebiet der Freistädter. Das braune Wasser der Feldaist plätschert friedlich dahin. Dieses Flusstal ist ein uralter Verbindungsweg ins Böhmische, entlang der Feldaist wurde Salz von der Donau nach Norden transportiert. Im 18. Jahrhundert entstanden hier drei Hammerwerke der Familie Thury, die dem Tal den Namen gaben. Das Tal ist schmal, teilweise passt nur der Fußweg zwischen Ufer und Abhang. Große Blöcke liegen im Flussbett. Spektakulär wirkt der Teufelsstein. Der Sage nach wollte der Teufel wieder einmal dem Menschen schaden und den Fluss absperren, aber Glockenläuten zur rechten Zeit verhinderte den Plan und der Teufel fuhr über den Teufelsstein in die Hölle zurück. | 4,0km |
Nach dem Teufelsstein verabschieden wir uns vom Fluss. Ein kurzes Stück folge ich dem Güterweg zur Neumühle, bevor der Weg sich über Wiesen Richtung Vierzehn wendet. Am Waldrand stocke ich kurz: echt jetzt ? Ein Kreuz mit eindeutiger Wehrmacht-Symbolik und entsprechendem Text steht da. Auf Wikipedia finde ich einen kurzen Hinweis auf Kämpfe an der Feldaist 1945, aber mehr ist dazu im Internet nicht zu finden. Sehr eigenartig... Und dann bin ich auch schon in Vierzehn. Was für ein kurioser Ortsname ! "Ich wohne in Vierzehn 14". Es gibt viele Erklärungsversuche für den Namen, unter anderem, dass er von "Vorziehen" oder "Vorspannen" kommt, weil hier am Berg Richtung Kerschbaumer Sattel zusätzliche Pferde oder Ochsen vorgespannt werden mussten. Offiziell anerkannt ist die Herkunft aus dem Keltischen, wo der Name so viel wie "Hochstraß" bedeutet. Wen's interessiert, hier ist der Link. Was früher ein Vorteil für eine Ortschaft war, ist heute ein gravierendes Problem. Durch Vierzehn führt die B310 nach Tschechien. Eine Katastrophe ! Ein Lkw nach dem anderen, ein Pkw nach dem anderen rast durch den Ort. Hier kann man nicht mehr wohnen, denke ich mir. In Vierzehn verlässt mich auch die Orientierung, meine Karte will woanders als der Wegweiser. Ich folge der Karte ein Stück die Bundesstraße entlang, zweige aber bald Richtung Dreißgen ab (schon wieder so ein Name!). | 7,0km |
Dreißgen hat aktuell rund 35 Einwohner, etwa gleich viele Schafe und ein paar sehr gesprächige Zwergziegen. Richtung Nordwesten ist das Land flach, Felder und Äcker, dahinter der Sternstein mit seinen markanten Schneisen. Auf Feldwegen wandere ich Richtung St. Peter. Immer wieder erkenne ich am Horizont die Voralpen. Hier in St. Peter werde ich meine Runde beenden. Wir sind schon am Nordwaldkammweg vorbeigekommen. Wunderschön liegt das Kirchenensemble auf dem Hügel über Freistadt. St. Peter ist eine uralte Pfarre, vermutlich älter als Freistadt selbst und lange Zeit eine eigenständige Ortschaft. Im 13. Jahrhundert wurden die verstorbenen Freistädter Bürger hier heroben begraben. Neben der Kirche steht die spätgotische Grabkapelle der Familie Zinespan, beeindruckend in ihrer Nüchternheit. Man kann von der Kirche aus übrigens die fast noch schönere Kirche St. Michael in Oberrauchenödt, die ähnlich angelegt ist, sehen. Von der Kapelle weg führt ein Kreuzweg hinunter nach Freistadt. Der Nordwaldkammweg führt hier hinunter. Damals schon hat mir der Kreuzweg sehr gut gefallen, vor allem wegen der wunderschönen alten Bäume neben den Kreuzwegstationen. Ich schlendere hinunter. Hier ertüchtigt sich Freistadt - Jogger, Walker, Hundebesitzer. Bald bin ich beim Parkplatz und plane schon Teil 2 der Runde. | 11,5km |
Interessantes entlang des Weges
7 Stationen des Mittelalterlichen Erlebnispfades mit Informationstafeln
Sonstiges
Der zweite Teil der Runde wird mich in den Süden Freistadts und in die Altstadt bringen. Ich freu mich schon !Leider sind die Informationen zum Weg im Internet recht dürftig, man muss recht umständlich googlen, um an sinnvolle Infos zu kommen.
Links:
Gemeinde FreistadtMittelalterlicher Erlebnispfad
Sankt Peter
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen