Mittwoch, 4. Mai 2016

Die Teiche im Hoheneicher Wald

"Die Teiche im Hoheneicher Wald"


Die Tour im Überblick

alternative text


Beschreibung der Tour 

Tourtag:

03.05.2016

Anreise:

Nondorf ist von MO - FR per Bus von Gmünd aus erreichbar

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 14 km / rund 3:00 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

am besten im Frühjahr oder Herbst, wenn es keine Gelsen gibt; im Winter sind die zugefrorenen Teiche sicher auch sehr schön

Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Schon lange möchte ich die Landschaft zwischen Gmünd und Schrems erkunden, die so ganz anders ist als das hügelige Mühlviertel und das Waldviertler Hochland: Moore, Teiche, flaches Land. Meine Kompass-Wanderkarte zeigt ein dichtes Netz an Wegen durch den Hoheneicher Wald. Ausgangspunkt ist Nondorf. Am Parkplatz gegenüber vom Gasthaus Ambrozy steht eine Informationstafel. Und welch Überraschung: die auf meiner Karte eingezeichneten Wege existieren alle nicht mehr ! Hoffentlich finden sich noch alte Markierungen... 0m



Erstes Ziel ist die Wallfahrtskirche von Hoheneich. Dazu folge ich dem "Überländer Weg" Nr. 13 aus dem Ort hinaus und auf einem Güterweg hinunter zum Elexenbach, der über die Wiesen mäandert. Nach der Brücke biegt der Wanderweg nach links und folgt nun dem Bachverlauf, erst auf Wiesenwegen, dann auf einem Steig entlang des Bächleins. Der Löwenzahn blüht auf den Wiesen, die Bienen summen, es weht ein frischer Wind. Bei einer Hubertuskapelle stößt der Weg auf die Straße Nondorf - Hoheneich, wendet sich aber gleich wieder nach rechts und führt noch ein Stück durch den Wald, bis er bei einem Marterl dann zurück zur Straße kommt. Ich überquere die Gleise der Franz-Josef-Bahn, von hier ist es noch ein guter Kilometer bis zur Kirche von Hoheneich. Entlang der Straße gibt es einen asphaltierten Gehweg, der in den Ort führt, vorbei an einer alten Kreuzwegstation. Der Kreuzweg wurde anläßlich der 100-Jahr-Feier des Wunders von Hoheneich ab 1725 errichtet. 1787 jedoch wurden alle Kreuzwegstationen bis auf diese abgebrochen. 2,8km

Der Elexenbach - einer von vielen im Waldviertel


Blick zurück Richtung Nondorf

Am Weg entlang des Elexenbaches

Die letzte Kreuzwegstation


Die Wallfahrt in Hoheneich hat eine lange Tradition. Schon 1406 soll die Marienwallfahrt gestiftet worden sein, allerdings gibt es hier keine Gründungslegende. 1621, als die Wallfahrt in protestantischer Zeit darniederlag, geschah dann praktischerweise das sogenannte "Wunder von Hoheneich": der protestantische Graf Kollonitsch ließ zum Patroziniumsfest die Türen der Kirche verbarrikadieren. Eine Gruppe Wallfahrer aus der Gegend von Gratzen zog heran, die Türen sprangen von selbst auf und Graf Kollonitsch konvertierte zum Katholizismus. Die wunderbare Türe wird heute noch in der Kirche gezeigt. Hoheneich beteiligt sich wie St. Wolfgang an der Wiederbelebung der alten Tradition der Pfingstwallfahrt nach Maria Bründl.


Die Bekehrung des Grafen Kollonitsch

... und hier die wunderbare Tür

Sogar 1921 geschah hier noch ein Wunder


Vom Kirchenplatz aus folge ich jetzt zunächst dem "Fischersteig" Nr. 17 hinunter zur Braunau und in eine Siedlung. Wo sich der "Fischersteig" nach links wendet, halte ich mich geradeaus und komme auf einem kaum markierten Reit- und Radweg aus dem Ort. Bei einem Marterl, das noch einmal das Hoheneicher Wunder darstellt, treffe ich die Straße Pürbach - Hoheneich, dort links bis zu einem Parkplatz, wo ein Wegweiser mich nach rechts Richtung Mitterteich schickt. Der Mitterteich ist ein Naturbadeteich, der Parkplatz dient wohl im Sommer den Badegästen. Skandinavisch mutet die Landschaft an, man erwartet rotgestrichene Häuser und Elche im Gebüsch. Am Teich gibt es in den Sommermonaten ein kleines Buffet. Ich erstehe einen Kaffee und verplaudere mich mit der Wirtin und ihren Gästen. Obwohl alle mir verfügbaren Karten hier markierte Wanderwege zeigen, ist weit und breit keine Markierung zu sehen. Hier sollte auch der Weitwanderweg 650 verlaufen, aber nirgends auch nur ein Hinweis. Also folge ich der Forststraße am Teich und später am Zufluss entlang, bis ich nach einem Steinbruch wieder eine Forststraße treffe. Hier halte ich mich links und bin bald am Ullrichsteich. Entlang des Dammes, der wie alle hier mit großen alten Eichen bepflanzt ist, und dann bei der nächsten Möglichkeit rechts auf eine Waldstraße, die mich durch eine Moorlandschaft am Blauen Spitz wieder zur Straße Hoheneich - Pürbach führt. Jetzt geht es ein kurzes Stück an der Straße entlang, plötzlich taucht die eine oder andere rot-weiß-rote Markierung auf, bis bei der nächsten Straßenkreuzung mein Weg wieder nach rechts in den Wald führt. 6,6km

Die Braunau in Hoheneich

Das Marterl mit dem Wunder

Der Mitterteich

Eindeutig skandinavisch

Am Ullrichsteich


Eine Forststraße führt zu den Geleisen der Franz-Josefs-Bahn. Meine Karten zeigen hier eigentlich einen Bahnübergang, aber die Straße endet mit einem Schranken an den Geleisen. Glücklicherweise ist die Strecke nicht sehr stark befahren. Also über die Geleise ! Auf der anderen Seite führt ein Steig zu einer Forststraße und entlang schöner Alleen zum nächsten Teich, dem Althöllteich. Wieder wandere ich am Damm entlang, immer geradeaus, schon ist rechts der Amtwiesteich sichtbar, auf dem zwei Schwäne dahintreiben. Links vom Damm erobert der Wald das Schilf zurück - oder umgekehrt ? Jetzt heißt es aufpassen. Noch immer keine Spur einer Markierung. Kurz nach dem Amtwiesteich stoße ich auf eine querende Forststraße. Sie führt hinein zum kleinen Karfreitagsteich. Ich lasse den Karfreitagsteich aber rechts liegen und folge der Straße weiter, bis sie am Waldrand den Edlauteich trifft. Am Horizont zeigt sich eine Kirche, vielleicht Pürbach ? Ich halte mich rechts, wandere zwischen Edlauteich und Karfreitagsteich hindurch und folge einer langen Forststraße zurück zu den Gleisen der Franz-Josefs-Bahn. 9,3km



Am Althöllteich

Der Amtwiesteich


Der Karfreitagsteich

Der Edlauteich

Ein kurzes Stück geht es jetzt an den Bahngleisen entlang. An der nächsten Forststraße biege ich links ein. Irgendwie habe ich noch immer gehofft, irgendwo Markierungen zu finden, aber nichts. Die Straße führt aus dem noch immer moorigen Gelände hinauf auf eine Kuppe. Wunderschön ist der Blick zurück. Mein Ziel ist die Johannahöhe vor Nondorf, aber hier auf der Zielgeraden verpasse ich die Abzweigung. Bald bin ich am Waldrand, ein Güterweg führt mich nach Ullrichs. Von hier ist es noch ein guter Kilometer entlang der leider sehr stark befahrenen Straßenverbindung Zwettl - Gmünd, dann bin ich wieder zurück beim Auto. 14,0km

Entlang der Bahn

Moorboden

Blick zurück

Regenfahnen hinter Ullrichs





Interessantes entlang des Weges: 

Die Landschaft zwischen Gmünd und Schrems ist einzigartig. Man kann erkennen, dass sich hier einmal endlose Moore erstreckten. Heute reiht sich Teich an Teich im lichten Wald. Die Wallfahrtskirche von Hoheneich ist sicherlich einen Besuch wert. Im Sommer lädt der Mitterteich zum Baden.

Adressen und Informationen: 

Jausenstation Mitterteich, 3945 Hoheneich, Pürbacher Straße 372

Telefon: 0650/320 96 75 Brigitte Benesch
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten: ab 1. Mai, MI Ruhetag


Sonstiges

Das Gelände ist flach, die Wanderung unanstrengend. Man benötigt ein bisschen Orientierungssinn und eine Karte, da ein Großteil der Strecke nicht (mehr) markiert ist, nicht einmal der Weitwanderweg 650. Unterwegs gibt es jede Menge Möglichkeiten zur Einkehr in Hoheneich und am Mitterteich sowie am Ausgangspunkt in Nondorf.

Links: 

Gemeinde Hoheneich / Nondorf
Wallfahrtsorte und Wallfahrerwege im Waldviertel und Südböhmen


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen