Mittwoch, 1. Juni 2016

Der NatURknallweg rund um Gmünd - Teil 1

"Der NatURknallweg rund um Gmünd - Teil 1"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

31.05.2016

Anreise:

Gmünd ist von Linz und Zwettl per Bus, von Wien über die Franz-Josefs-Bahn gut erreichbar

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 11 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Da die Runde mehr oder weniger im Stadtgebiet und im Naherholungsbereich von Gmünd und viel auf asphaltierten oder zumindest befestigten Wegen verläuft, ist sie eigentlich ganzjährig begehbar. Der Aussichtsturm in der Blockheide ist allerdings im Winter nicht geöffnet. Durch die Stadtnähe gibt es auch immer die Möglichkeit, die Runde abzukürzen oder kleinere Teilstrecken zu begehen.

Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Vor einigen Jahren wurde rund um Gmünd der sogenannte NatURknallweg angelegt. Auf einer Länge von rund 14 km soll man die Zeitspanne seit dem Urknall, also rund 14 Milliarden Jahre, zurücklegen und dabei zugleich Gmünd und seine nächste Umgebung erkunden. Der Weg ist als Wander- oder Radweg konzipiert. Es gibt auch eine Website mit Informationen zu den einzelnen Stationen und einer Karte. Nachdem ich heute zwischen zwei Terminen ein bisschen Zeit habe, beschließe ich, einen Teil davon zu begehen, sofern das Wetter mitspielt. 0m



Ausgangspunkt ist das Palmenhaus des Schlosses, das heute als Veranstaltungsort dient. Hier steht auch eine Info-Tafel zum Weg. Durch eine Siedlung geht es zu den Geleisen der Schmalspurbahn und auf einem Promenadenweg, der gerade neu gestaltet wird, entlang der Feuchtwiesen der Lainsitz, einem Naturdenkmal direkt an der tschechischen Grenze, Richtung Grenzübergang Bleyleben. Ganz knapp über meinen Kopf zieht ein Storch, kreist und lässt sich dann in der Wiese nieder. Die Störche leben auf den stillgelegten Schloten der alten Textilfabriken und finden hier in den nassen Auwiesen entlang der Lainsitz reichlich Nahrung. Auf der nach Weitra führenden Straße passiere ich eine Unterführung und komme zum ehemaligen Lagertor. In der heutigen Gmünder Neustadt befand sich während des Ersten Weltkriegs ein großes Flüchtlingslager. Das Tourismusbüro bietet unter anderem Führungen durch den ehemaligen Lagerkomplex. Ich folge der breiten Straße, die anstelle des ehemaligen Exerzierplatzes entstand, bis hinauf zur Herz-Jesu-Kirche, auch sie ein Relikt aus Lagerzeiten. Gleich nach der Kirche geht es rechts hinein in die Aßanggasse. Vorbei an Einfamilienhäusern, die oft schon bessere Zeiten gesehen haben, geht es bis zur Eichenallee, die die Siedlung von der stark befahrenen B41 trennt. Hinter der Lärmschutzwand braust der Verkehr. Mit Hilfe einer Unterführung kreuzt man die Bundesstraße. Der NatURknallweg hält sich nun links und führt auf einem asphaltierten Radweg zum Sole-Felsen-Bad. Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte den Gehweg entlang des Asangteiches nehmen. Trotz des Verkehrslärms ist es hier überraschend friedlich, Frösche und Wasservögel quaken tapfer gegen die Geräuschkulisse an. Bald bin ich beim Sole-Felsen-Bad, einer Therme mit angeschlossenem Hotel und Campingplatz. 3,5km

Das Palmenhaus, unser Ausgangspunkt

So ist der Weg markiert

500 Millionen Jahre habe ich schon zurückgelegt

Die Wiesen an der Lainsitz

Das alte Lagertor

Gmünd Neustadt

Die Eichenallee

Am Asangteich

Das Sole-Felsen-Bad






Über den Parkplatz wandere ich zurück zur Straße Richtung Albrechts. Am Ende der Industriezone führt ein eichengesäumter Weg in den Wald zu den nächsten Teichen, dem Neuteich und dem Pilzteich. Alle Radfahrer müssen hier absitzen und beinahe einen Kilometer schieben: die Habsburg-Lothringischen Gutsbesitzer gestatten nur das Begehen, nicht aber das Befahren. Begleitet von den Geräuschen der nahen Industriezone wandere ich durch eine idyllische Teichlandschaft. Regentropfen zeichnen Muster aufs Wasser, immer wieder springt ein dicker Fisch. Mehrere Wanderwege führen hier entlang: die Weitwanderwege 07, 08 und 630 und der Teichkettenweg. Als ziemlich gefährlich erweist sich dann die Querung der B41. Lastwagen um Lastwagen braust daher, ein schneller Sprint, auf der anderen Seite dann im Wald zu den Geleisen der Franz-Josefs-Bahn, die durch eine Unterführung gequert wird. Bald teilt sich der Weg: die Radfahrer halten sich hier geradeaus, ich folge aber dem Teichkettenweg nach links zum kleinen Fuchsteich, an dessen Ufer sich der Männergesangsverein und die Pfadfinder Denkmäler gesetzt haben. Ein kleiner Rastplatz lädt zu einer Pause ein. Gleich darauf beginnt wieder bewohntes Gebiet: entlang der Gmünder Tennisplätze und durch das Areal der Firma Baumann, einem der letzten noch bestehenden Textilbetriebe einer einst florierenden Industrie, komme ich zur Schremser Straße. 6,4km



Neuteich ...

... und Prinzteich

Radfahrer geradeaus, Fußgänger nach links

Am Fuchsteich regnet es

Zurück in der Zivilisation


Auf der anderen Straßenseite folge ich den Beschilderungen zum Malerwinkel und treffe gleich darauf wieder den NatURknallweg. Hinter den Häusern führt eine Stiege hinunter ins Tal der Braunau. Auch hier müssen Radfahrer wieder schieben, es gibt eine Schiebehilfe. Die Braunau überquert man auf einem neugebauten Holzsteg, dann steht man im sogenannten Malerwinkel. Dieser Abschnitt der Braunau vor der Mündung in die Lainsitz ist seit 1930 ein Naturdenkmal. Früher dürfte hier ein Steinbruch gewesen sein, dessen Reste die heutige Uferlandschaft gestalten. Der romantische Aspekt wird noch durch ein Denkmal für Robert Hamerling, den "Dichter der Waldmark", sowie zwei Kriegerdenkmäler erhöht. Schön ist es hier wirklich, die Braunau führt viel Wasser. Ganz am Ende steht ein etwas mitgenommenes Holzhaus, der "Märchenhain Malerwinkel". Im nahegelegenen Gasthaus Traxler kann man sich den Schlüssel dafür holen. Das werde ich bei der zweiten Etappe ausprobieren. Jetzt wandere ich am Gasthaus vorbei. Ich befinde mich bereits in Grillenstein, und hier beginnt der Naturpark Blockheide. Einen schmalen, asphaltierten Weg geht es rechts hinauf, vorbei am Naturdenkmal "Fuchsstein" und zum Eingang in die Blockheide. Eine Tafel bittet um freiwillige Spenden. Die Landschaft verändert sich: weite Wiesen, kleine Teiche, große Granitblöcke. Ich folge dem Weg bis zum Naturparkzentrum mit Aussichtswarte, Shop und Gasthaus und lege eine Pause ein. Die Sonne scheint, ein paar einsame Touristen wandern herum. Leider fehlt heute die Zeit, ich muss langsam ans Schlußmachen denken, aber beim nächsten Mal werde ich die Blockheide auf einem der Themenwege ein bisschen erkunden. 7,7km

Die Stiege ins Braunautal




Der Malerwinkel

Fuchsstein



In der Blockheide


Bis Groß-Eibenstein folge ich noch dem Weg durch die Blockheide, dann geht es entlang der Straße über Grillenstein zurück nach Gmünd und zum Auto. 11,0km







Interessantes entlang des Weges: 

Wer Gmünd und seine nächste Umgebung kennenlernen möchte, ist mit dem NatURknallweg bestens bedient. Man gewinnt einen guten Eindruck von der Stadt und ihrem wirklich schönen Umland. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil !

Adressen und Informationen: 

Informationszentrum in der Blockheide

Telefon:
E-Mail:
Internet: www.blockheide.at
Öffnungszeiten: Mai - September 10 - 18 Uhr, Führungen jeden SA um 14:00, bei Schlechtwetter geschlossen


Sonstiges

Die Wanderung bietet keinerlei Schwierigkeiten und ist mit Kindern gut zu begehen. Sie ist durchgängig als Radweg beschildert, für eine eigenständige Radtour aber fast zu kurz. Durch die Stadtnähe kann man leicht individuelle Runden mit Einkehrpausen gestalten.

Links: 

Stadtgemeinde Gmünd
NatURknallweg


 

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