Donnerstag, 29. September 2016

Grenzgänger - Von Stadlberg auf den Kamenec

"Grenzgänger - Von Stadlberg auf den Kamenec"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

28.09.2016

Anreise:

Stadlberg erreicht man nur mit dem eigenen Fahrzeug.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 10 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Schnee sollte keiner liegen, aber selbst dann ist es wohl noch schön hier. Der Herbst erscheint mir aber ideal, da die vielen Laubbäume die Landschaft färben.
Reisepass nicht vergessen !


Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Immer wieder, wenn ich in der Gegend unterwegs war, sind mir die Wegmarkierungen zum Kamenec aufgefallen. Lange wusste ich nicht einmal, dass es sich dabei um einen Berg handelt, nämlich den höchsten der Novohradské hory mit immerhin 1.072 m. Ausgehend von Stadlberg kann man im Grenzland zwischen Tschechien und Österreich eine landschaftlich wunderschöne Runde über den Kamenec machen.
0m



Ausgangspunkt ist der Grenzübergang Stadlberg. Die Streusiedlung (Groß-)Stadlberg gehörte einstmals zu Buchers, einem blühenden Ort. Nach dem II. Weltkrieg wurde Buchers geräumt und völlig zerstört. Seit 1991 wird versucht, den Ort und das umgebende Grenzland wieder aufzubauen. Wer Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher nach Buchers machen. Ich werde Buchers und sein Umland sicher in einer eigenen Tour besuchen. Jetzt aber wandere ich an den Grenzhäuschen vorbei und folge dem Nordwaldkamm-Weg nach Süden. Manchmal im Niemandsland, manchmal auf tschechischer, dann wieder auf österreichischer Seite führt ein wunderschön gepflegter Wiesenweg durch die langgezogene Streusiedlung. Hart an der Grenze stehen die Häuser, oftmals wirkt es, als wäre die Außenmauer die letzte Bastion. Man merkt, dass der Weg alt ist. Tief eingeschnitten ist er oft, an manchen Steinen erkennt man Wagenspuren. Auf der österreichischen Seite begleitet mich meist dichter Fichtenwald. Die tschechische Seite ist wilder, offener, riesige alte Bäume, Buchen und Ahorn, stehen in den weiten Wiesen. Ich umgehe die Abhänge unterhalb des Sepplbergs und komme am Bachgrund des Bucherser Baches zur sogenannten Dreiländersäule. Hier stießen Böhmen, Österreich ober der Enns und Österreich unter der Enns zusammen und tun es heute noch, nur unter anderen Namen, und hier befand sich ein weiterer Ortsteil von Buchers, die Schanz.
3,2km

Die Straße nach Buchers



Links Österreich, rechts Tschechien





Unterm Sepplberg


Die Dreiländersäule



Ich habe nicht damit gerechnet, dass hier so viel los ist. Jede Menge tschechische Wanderer sind unterwegs, und alle zieht es zum Kamenec. Offenbar ist heute in Tschechien ein Feiertag. Zuhause nachgegoogelt: der 28. September ist der Tag der tschechischen Staatlichkeit ! Also mache ich nur kurz Rast bei der Dreiländersäule, gebe das Bankerl für die nächsten Wanderer frei und folge einer schönen Forststraße, später Steigspuren durch buntes, hohes Herbstgras entlang eines Wildzauns bis zu einem Durchstieg im Zaun. Der Nordwaldkamm-Weg wendet sich nun Richtung Sandl. Ich halte mich aber geradeaus auf einer Forststraße. Hier verläuft eigentlich der Wanderweg S10 aus Sandl, aber die Markierungen sind mehr als dürftig. Rechts erhebt sich schon der Kamenec oder Steinberg. Im Wald stapfen überall Leute herum, also wende ich mich auch nach rechts, überquere die Grenze und wandere bergauf. Man muss aber nicht wild durch den Wald stiefeln, ein markierter Weg führt hinauf zum Kamenec, ich treffe ihn links vom ersten Vorgipfel. Der Gipfelaufbau ist dann wirklich beeindruckend, riesige Restlinge liegen aufgetürmt herum, allerdings sind dermaßen viele Menschen unterwegs, dass ich nicht einmal bis zum Gipfel vordringe. Überall sitzen Familien, picknicken und machen Fotos. Ich verziehe mich unter ein Felsdach und stärke mich mit Gummibären.
5,8km










Die Ruine des Gasthauses, die es hier geben soll, habe ich leider nicht gefunden. Genau über den Gipfel verläuft übrigens die Wasserscheide zwischen Donau und Moldau. Weiter geht es jetzt entlang der grün-weißen Markierung, erst steil hinunter, dann entlang wirklich wunderschöner Wege durch eine zauberhafte Landschaft: weit ausgedehnte Wiesen und Weiden, Baumgruppen, knorrige alte Bäume, vor mir ausgedehnte Hochmoorflächen. Der Wanderweg führt nun nach Buchers, aber so viel Zeit habe ich nicht, ich will gleich zurück nach Stadlberg. Also folge ich der Schotterstraße nach Süden. Sie würde mich zurück zur Dreiländersäule bringen. Ich biege aber nach einem kleinen Bach links in einen Weg ein und beginne den unmarkierten, wilden Teil der Runde. Gottseidank funktioniert der GPS-Empfang !
8,0km











Der Weg bringt mich durch ein Wäldchen auf eine große Wiese. Gegenüber am Waldrand steht eine große hölzerne Futterkrippe. Von hier führt eine Wegspur nach links, am Waldrand entlang, zu einem kleinen Moor. Ich befinde mich mitten im Naturschutzgebiet Stodulecky vrch (Stadlberg), einem 50 ha großen Hochmoor. Laut Wikipedia befand sich an der Stelle des heutigen Moores die Siedlung Klein-Stadlberg. Der auf der Karte eingezeichnete Weg endet abrupt im Moor, aber eine Spur wurde ausgemäht. Über wacklige Grashügel, durch braune Moorlacken quäle ich mich die paar Meter bis zum Wald, schöpfe immer wieder schlammig-stinkendes Wasser. Gar nicht ohne, hier durchzukommen. Endlich bin ich wieder auf festem Boden. Die Einsamkeit an diesem Ort überwältigt mich. Hierher kommen keine Wanderer mehr, nur Hirsche und Wildschweine. Ein Waldweg bringt mich zu einer Wiese, wieder gibt es keinen Weg. Aber dann doch Zivilisation: dieses Haus kenne ich, hier bin ich am Weg zum Kamenec vorbei, da ist auch schon die Grenze. Auf dem Nordwaldkamm-Weg wandere ich zurück, das letzte Stück auf der asphaltierten Straße. Friedlich grasen die zottligen Kühe der Working Cattle Ranch.
10,5km



Moorboden








Interessantes entlang des Weges

Dreiländersäule und Kamenec, aber Star der Runde ist die wunderschöne Landschaft auf tschechischer Seite

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:

Öffnungszeiten:


Sonstiges

Eine einfache Wanderung in prächtiger Natur, historisch auch nicht uninteressant. Wer kann, sollte sich unbedingt Buchers anschauen.
Nachdem ich in einer Zeit groß geworden bin, in der Grenzen, besonders die zum Ostblock, nicht einfach so zu passieren waren, ist es für mich jedes Mal wieder aufregend, ganz frei und an beliebigen Stellen diese Grenzgänge unternehmen zu können.

Links: 

Buchers auf Wikipedia
Bucherser Heimatverein



 

Mittwoch, 28. September 2016

Der Feuerwehr Erlebnisweg Sandl

"Der Feuerwehr Erlebnisweg Sandl"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

18.09.2016

Anreise:

Sandl ist per Bus von Linz über Freistadt sowie von Gmünd erreichbar, siehe Fahrplan

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 7 km (auf der offiziellen Homepage 4 km) / wegen der Erlebnisstationen sollte man schon einiges an Zeit einplanen

Beste Zeit für die Tour: 

Grundsätzlich ist der Rundweg das ganze Jahr über begehbar, allerdings sind die Stationen von November bis April nicht benutzbar.

Route: 


Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015






Beschreibung Streckenstück
Entfernung
Schon lange möchte ich diesen Weg ausprobieren und ein bisschen Feuerwehr spielen. Macht sicher Spaß ! 0m
Vor dem Gemeindeamt von Sandl kann man gut parken. Eine kleine Feuerwehr-Flamme namens Flori weist uns den Weg. Aus dem Ort hinaus wandern wir Richtung Schilift und stoßen vor der sommerlich grünen Piste gleich auf die erste Erlebnisstation. Unser Kind ist begeistert: Feuerlöschen ist angesagt. Damit kann man sich schon eine Zeit lang beschäftigen, einer pumpt, einer löscht. Quer über die Piste geht's weiter. Wer mag, könnte hier einen kurzen Abstecher auf den Viehberggipfel machen. Uns zieht es aber gleich zur nächsten Station. Hier gilt es, Schläuche richtig anzukuppeln und Knoten auszuprobieren. Ein schöner Waldweg bringt uns dann zu Station 3: Sirenensignale. Beim Maltsch-Ursprung legen wir eine kurze Pause ein. Die Maltsch entspringt zwar in Österreich, verläuft aber großteils in Tschechien und mündet in Budweis in die Moldau. Da, wo die Maltsch die Grenze zwischen Österreich und Tschechien bildet, entstand entlang des unregulierten Flusses ein Vogelparadies, Teil des Grünen Bandes. 2,8 km










 



Durch Wald geht es jetzt hinunter, wir überqueren einen Güterweg und folgen dem Sonnenweg zur Sternwarte. Kurz vor der Warte steht die Erlebnisstation 4. Hier wird erklärt, wie man sich im Gelände orientieren kann. Ein Abstecher zur Sternwarte lohnt auch. Vor dem Gebäude steht ein Modell von Pluto, auf Knopfdruck lassen sich Weltraumgeräusche abrufen. Wer weiß schon, wie ein Pulsar klingt ? Auf schönen Wiesenwegen wandern wir zur nächsten Station, die über die Aufgaben der Feuerwehr informiert. Über einen Lagerplatz kommen wir zum Stöckl-Kreuz und folgen der Asphaltstraße zurück in den Ort. Sie führt uns direkt zu einer Blockhütte, in der wir auch die letzte Erlebnisstation finden: eine kurze Strecke ist in absoluter Dunkelheit zurückzulegen. Das ist auch für Erwachsene nicht unspannend. Und wem's gefallen hat, der darf hier auch einen kleinen Erhaltungsbeitrag spenden. Uns hat es gefallen !


7,0km











Interessantes entlang des Weges

Der Feuerwehr Erlebnisweg Sandl bietet auf 6 Stationen Wissenswertes rund um die Feuerwehr. Bei allen Stationen kann man selbst Hand anlegen, für Kinder gibt es auch noch überall ein Spielgerät dazu.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:

Öffnungszeiten:


Sonstiges

Wer eine kurze Runde für Kinder sucht, die auch für Erwachsene lustig ist, wird auf diesem Weg bestens bedient. Er kann auch mit Kinderwagen gut befahren werden und gilt als barrierefrei. Nähere Informationen gibt es auf der Website des Feuerwehr Erlebnis Weges.
Übrigens: Geo-Cacher werden sich über "Flori" freuen.

Links: 

Gemeinde Sandl
Feuerwehr Erlebnis Weg
Sternwarte Sandl