"Grenzgänger - Von Stadlberg auf den Kamenec"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
28.09.2016Anreise:
Stadlberg erreicht man nur mit dem eigenen Fahrzeug.Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 10 km / rund 2:30 StundenBeste Zeit für die Tour:
Schnee sollte keiner liegen, aber selbst dann ist es wohl noch schön hier. Der Herbst erscheint mir aber ideal, da die vielen Laubbäume die Landschaft färben.Reisepass nicht vergessen !
Route:
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Immer wieder, wenn ich in der Gegend unterwegs war, sind mir die Wegmarkierungen zum Kamenec aufgefallen. Lange wusste ich nicht einmal, dass es sich dabei um einen Berg handelt, nämlich den höchsten der Novohradské hory mit immerhin 1.072 m. Ausgehend von Stadlberg kann man im Grenzland zwischen Tschechien und Österreich eine landschaftlich wunderschöne Runde über den Kamenec machen. |
0m |
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Ausgangspunkt ist der Grenzübergang Stadlberg. Die Streusiedlung (Groß-)Stadlberg gehörte einstmals zu Buchers, einem blühenden Ort. Nach dem II. Weltkrieg wurde Buchers geräumt und völlig zerstört. Seit 1991 wird versucht, den Ort und das umgebende Grenzland wieder aufzubauen. Wer Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher nach Buchers machen. Ich werde Buchers und sein Umland sicher in einer eigenen Tour besuchen. Jetzt aber wandere ich an den Grenzhäuschen vorbei und folge dem Nordwaldkamm-Weg nach Süden. Manchmal im Niemandsland, manchmal auf tschechischer, dann wieder auf österreichischer Seite führt ein wunderschön gepflegter Wiesenweg durch die langgezogene Streusiedlung. Hart an der Grenze stehen die Häuser, oftmals wirkt es, als wäre die Außenmauer die letzte Bastion. Man merkt, dass der Weg alt ist. Tief eingeschnitten ist er oft, an manchen Steinen erkennt man Wagenspuren. Auf der österreichischen Seite begleitet mich meist dichter Fichtenwald. Die tschechische Seite ist wilder, offener, riesige alte Bäume, Buchen und Ahorn, stehen in den weiten Wiesen. Ich umgehe die Abhänge unterhalb des Sepplbergs und komme am Bachgrund des Bucherser Baches zur sogenannten Dreiländersäule. Hier stießen Böhmen, Österreich ober der Enns und Österreich unter der Enns zusammen und tun es heute noch, nur unter anderen Namen, und hier befand sich ein weiterer Ortsteil von Buchers, die Schanz. |
3,2km |
Die Ruine des Gasthauses, die es hier geben soll, habe ich leider nicht gefunden. Genau über den Gipfel verläuft übrigens die Wasserscheide zwischen Donau und Moldau. Weiter geht es jetzt entlang der grün-weißen Markierung, erst steil hinunter, dann entlang wirklich wunderschöner Wege durch eine zauberhafte Landschaft: weit ausgedehnte Wiesen und Weiden, Baumgruppen, knorrige alte Bäume, vor mir ausgedehnte Hochmoorflächen. Der Wanderweg führt nun nach Buchers, aber so viel Zeit habe ich nicht, ich will gleich zurück nach Stadlberg. Also folge ich der Schotterstraße nach Süden. Sie würde mich zurück zur Dreiländersäule bringen. Ich biege aber nach einem kleinen Bach links in einen Weg ein und beginne den unmarkierten, wilden Teil der Runde. Gottseidank funktioniert der GPS-Empfang ! |
8,0km |
Der Weg bringt mich durch ein Wäldchen auf eine große Wiese. Gegenüber am Waldrand steht eine große hölzerne Futterkrippe. Von hier führt eine Wegspur nach links, am Waldrand entlang, zu einem kleinen Moor. Ich befinde mich mitten im Naturschutzgebiet Stodulecky vrch (Stadlberg), einem 50 ha großen Hochmoor. Laut Wikipedia befand sich an der Stelle des heutigen Moores die Siedlung Klein-Stadlberg. Der auf der Karte eingezeichnete Weg endet abrupt im Moor, aber eine Spur wurde ausgemäht. Über wacklige Grashügel, durch braune Moorlacken quäle ich mich die paar Meter bis zum Wald, schöpfe immer wieder schlammig-stinkendes Wasser. Gar nicht ohne, hier durchzukommen. Endlich bin ich wieder auf festem Boden. Die Einsamkeit an diesem Ort überwältigt mich. Hierher kommen keine Wanderer mehr, nur Hirsche und Wildschweine. Ein Waldweg bringt mich zu einer Wiese, wieder gibt es keinen Weg. Aber dann doch Zivilisation: dieses Haus kenne ich, hier bin ich am Weg zum Kamenec vorbei, da ist auch schon die Grenze. Auf dem Nordwaldkamm-Weg wandere ich zurück, das letzte Stück auf der asphaltierten Straße. Friedlich grasen die zottligen Kühe der Working Cattle Ranch. |
10,5km |
Moorboden |
Interessantes entlang des Weges
Dreiländersäule und Kamenec, aber Star der Runde ist die wunderschöne Landschaft auf tschechischer Seite
Eine einfache Wanderung in prächtiger Natur, historisch auch nicht uninteressant. Wer kann, sollte sich unbedingt Buchers anschauen.
Nachdem ich in einer Zeit groß geworden bin, in der Grenzen, besonders die zum Ostblock, nicht einfach so zu passieren waren, ist es für mich jedes Mal wieder aufregend, ganz frei und an beliebigen Stellen diese Grenzgänge unternehmen zu können.
Bucherser Heimatverein
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Sonstiges
Eine einfache Wanderung in prächtiger Natur, historisch auch nicht uninteressant. Wer kann, sollte sich unbedingt Buchers anschauen.Nachdem ich in einer Zeit groß geworden bin, in der Grenzen, besonders die zum Ostblock, nicht einfach so zu passieren waren, ist es für mich jedes Mal wieder aufregend, ganz frei und an beliebigen Stellen diese Grenzgänge unternehmen zu können.
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