Sonntag, 4. Juni 2017

Blick in die Geschichte - Der Themenwanderweg 11 zwischen Kirchbach und Rappottenstein

"Blick in die Geschichte - Der Themenwanderweg 11 zwischen Kirchbach und Rappottenstein"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

30.05.2017

Anreise:

Kirchbach ist per Bus von Zwettl aus erreichbar.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 12 km / rund 3:15 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Die Runde sollte unbedingt in der schneefreien Zeit begangen werden, auch weil die Brettersäge nur zwischen Ostern und Allerheiligen geöffnet hat.


Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Die Wanderdörfer Rappottenstein und Kirchbach teilen sich eine ganze Menge Wanderwege. Einen davon habe ich mir seines Titels wegen ausgesucht: "Blick in die Geschichte". Ich bin neugierig, wohin ich blicken werde ...
0m



Los geht es in Kirchbach. Vor dem ehemaligen Kaufhaus, jetzigen Gasthaus Kapeller, kann man gut parken. Ich folge zunächst der Straße Richtung Lembach, um in der nächsten Kehre am Bach entlang der Beschilderung zum Freilichtmuseum Brettersäge zu folgen. Diese alte Säge am Kirchbach, eine sogenannte Venezianersäge, wurde 1995 renoviert und kann heute auf Abruf besichtigt werden: ein Knopfdruck genügt und der Museumswärter erscheint.  Ich muss mich damit begnügen, die alten Gerätschaften und Fotos zu besichtigen, heute hat kein Wärter Dienst. Der Weg führt mich nun über die Schipiste - Kirchbach ist nicht nur Wander-, sondern auch Schidorf - zur Straße nach Riebeis. In der glühenden Mittagssonne stapfe ich hinauf, weit und breit kein Schatten in Sicht. Bei einer Wegkreuzung steht die erste von zwei steinernen Wegsäulen, Überreste der alten Heeresstraße Linz - Brünn. Mehr Infos findet man auf ZCrux. Die Sackgasse führt mich durch Riebeis (Achtung, im Ort schlecht beschildert) und nach den letzten Häusern endlich auf Sand zur steinernen Wegsäule Nummer 2.
3,3km




Auch so kann ein Holzstoß ausschauen ...


Idyllisches Riebeis

Die steinerne Wegsäule




Ab hier folge ich dem lokalen Wanderweg 7 sowie dem Weitwanderweg 612. Durch wunderschönen, lichten Wald voller Heidelbeersträucher wandere ich auf schönen Waldwegen hinauf zur Burgleiten. Ein Stichweg führt auf die Kuppe. Vor gut 20 Jahren begannen Hobbyarchäologen damit, die auf der Kuppe gefundenen Reste einer mittelalterlichen Burg freizulegen. Viel ist nicht mehr übrig davon, aber der Blick reicht weit ins Land, man kann sich gut vorstellen, dass hier ein guter Platz für eine Burg gewesen sein könnte. Um den Ort ranken sich auch die üblichen Sagen, so soll es Verbindungsgänge nach Arbesbach und Rappottenstein geben. Leider wird die Ruine nicht gepflegt, alles ist mit Brennesseln überwuchert, man sieht kaum, wohin man tritt. Schade ! Die Zisterne habe ich dann gar nicht mehr gesucht. Wer durch die Ruinen streifen möchte, sollte auf jeden Fall lange Hosen anhaben. Nach mühsamer Kletterei, mit brennenden Wadeln, halte ich mich wieder zurück zum Wanderweg. Weiter geht es durch den Wald zur "Steinernen Stube", einer großen Granitformation, die eine Art Höhle bildet, dann zum Naturdenkmal "Gletschermühle", einem beeindruckenden Turm aus Restlingen, von dem man früher glaubte, er sei durch einen Gletscher abgeschliffen worden. Allerdings gab es hier im Waldviertel keine Gletscher, nur Wind und Regen. Bergab führt der Weg nun, im Sommer ein wahres Heidelbeerparadies, wohl auch Schwammerln. Bald leitet ein Stichweg nach rechts zum "Steinernen Torbogen", einer wirklich sehenswerten Granitbrücke. Im grünen Schimmer des Waldes halte ich kurze Rast, aber sogar hier ist es drückend heiß.
6,7km






Die Burgleiten


Steinerne Stube,


Gletschermühle

und Steinerner Torbogen





Mein Weg führt mich jetzt bergab, hinunter zur Heumühle am Großen Kamp. Hier beginnt das "Paradies", eine unberührte Flußlandschaft, durch die mich ein idyllischer Steig leitet. Die Straße nach Reichenbach unterbricht das Idyll. Jetzt heißt es wieder auf Asphalt bergauf marschieren. Überall am Horizont steigen Gewittertürme auf. Aber Reichenbach ist auch ein nettes Fleckchen, nur ein paar verstreute Häuser zwischen "Paradies" und "Himmelreich". Hier verliere ich allerdings kurz die Orientierung, brauche einige Zeit, bis ich den markierten Weg wiederfinde. Über eine letzte Kuppe geht es hinauf ins Himmelreich, das auch nicht besonders gut beschildert ist. Wie mag sich das wohl anfühlen, im Himmelreich zu wohnen ? Ein paar Häuser stehen hier ganz einsam. Dann beginnt ein Güterweg, der mich zurück nach Kirchbach bringt. 12,0km






Das Paradies



Das Himmelreich





Interessantes entlang des Weges

Bei einem Themenweg "Blick in die Geschichte" hätte ich mehr Informationen mit Geschichtsbezug erwartet. Lediglich die Ruine auf der Burgleiten passt hier hinein, aber da gestaltet sich der Zugang etwas schwierig. Wo aber bleiben Informationen zur Alten Heeresstraße oder den Steinernen Wegsäulen ?  Wo hier das übergeordnete Thema sein soll, ist mir unklar.

Adressen und Informationen: 


Telefon:
E-Mail:
Internet:

Öffnungszeiten:


Sonstiges

Die Runde ist einfach zu gehen. Ich hatte des öfteren Probleme mit der Beschilderung, weil der Themenweg nur in eine Richtung beschildert ist.

Links: 

Gemeinde Kirchbach
Wanderwege Rappottenstein
Freilichtmuseum Brettersäge
Burgleiten


 

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