"Via Verde"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
11.06.2017
Anreise:
Eine Anreise mit den Öffis ist mit Fahrrad schwer möglich. Angeblich nimmt der Postbus auch Fahrräder mit.
Streckenlänge / reine Fahrzeit ohne Pausen:
rund 33 km / rund 3:30 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Wer alle Stationen genauer besichtigen und eventuell baden gehen möchte, sollte unbedingt in der Saison kommen.
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Vatertag ! Es ist heiß ! Was will der Vater ? Radfahren ! Reisepässe eingepackt und ab nach Moorbad Harbach: entlang der Via Verde erradeln wir uns die Gegend um Harbach diesseits und jenseits der Grenze. Moorbad Harbach und Horní Stropnice haben mit Unterstützung der EU einen grenzüberschreitenden Erlebnisweg geschaffen, auf 9 Stationen soll uns das Gebiet nahegebracht werden. |
0m
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Wir starten am Hauptplatz von Moorbad Harbach. Hier kann man ganz gut parken, gleich neben Station 2 der Via Verde. Der erste Teil der Runde führt uns auf österreichischer Seite durch Harbach und die eingemeindeten Ortschaften. Gleich zu Beginn wartet die erste Steigung auf uns, aber dann geht es hinunter nach Wultschau, tiefstgelegener Ort der Gemeinde. Hier machen wir eine 180°-Wendung und radeln auf der von Weitra zum Kurhaus Harbach führenden Straße zurück, vorbei am "Steinernen Weiberl", einem mysteriösen Granitmenhir. Manche Quellen sprechen von einem awarischen Grenzstein aus der Zeit Karls des Großen, die Sage berichtet, hier sei eine geizige Frau, in anderen Varianten eine gottlose Frau, zur Strafe versteinert worden. Es könnte sich aber auch um ein Marterl zur Erinnerung an eine junge Frau handeln, die 1664 in der "Wolfsau" von Wölfen zerrissen wurde. Wie auch immer, es lohnt sich, hier stehenzubleiben und den Stein anzuschauen. Das Radfahren entlang der stark befahrenen Straße macht weniger Spaß, aber nachdem wir den Kreisverkehr (jawoll!!!!) und das Kurhaus passiert haben, wird auch der Verkehr weniger. Wir strampeln jetzt durch Lauterbach, das sich idyllisch am Hang hinaufzieht. Der Kurbetrieb bringt offenbar einige wirtschaftliche Impulse, es gibt Bauernläden und Ab-Hof-Läden, die Häuser sind schmuck herausgeputzt. Hier in Lauterbach befindet sich die 3. Station der Via Verde, der "Garten der Menschenrechte", der sich mit den 29 Artikeln der Allgemeinen Menschenrechte befasst. Der Garten ist jederzeit öffentlich zugänglich, davor befindet sich ein großer Spielplatz. Wir verzichten heute auf einen Besuch, wir müssen weiter. Der "Fürstenbergweg" führt uns an einem großen Hirschgatter vorbei, gegen ein kleines Entgelt kann man Hirschfutter aus dem Automaten holen. Einmal noch geht es vor dem großen Anstieg bergab, zur Holzmühle, einem Ausflugsgasthaus. Wer mag, kann hier ein erfrischendes Bad im Teich nehmen. Weiter geht es die Straße entlang nach Maißen, stetig bergauf. Die Sonne brennt hier ganz schön herunter, weit und breit ist kein Baum in Sicht, der etwas Schatten spenden würde. Wir passieren die Hirschenwieser Waldhäuser, drehen eine Ehrenrunde durch Hirschenwies und landen vor dem neuen "Kristallium", in dem man etwas über die Glasschleiferei erfahren und einkehren kann. Der "Xundwärts-Parcour", eine Art Fitnesspfad, bildet die 4. Station der Via Verde. Wer mag, kann hier seine motorischen Fähigkeiten testen, was allerdings einige Zeit in Anspruch nimmt. |
13,5km
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Das Steinerne Weib bei Wultschau
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In der Holzmühle
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Blick auf den Nebelstein
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Hirschenwies
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In Hirschenwies beginnt der lange Anstieg durch den Gemeindewald hinauf zur Grenze. An den Abhängen des Vysoká erreichen wir mit knapp 900 Metern den höchsten Punkt der Tour. Der kleine Grenzübergang ist nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Er bildet Station 5 unserer Runde. Auf tschechischer Seite ist unser Radweg mit der Nummer 1262 markiert. Südböhmen hat ein ausgedehntes, gut markiertes Radwegenetz, viele Tschechen sind hier mit dem Rad unterwegs. Von nun an geht es durch eines der ältesten Naturschutzgebiete Mitteleuropas rasant bergab bis Hojna Voda oder Heilbrunn, das - wie der Name schon sagt - nach der Entdeckung einer heilsamen Quelle Mitte des 16. Jahrhunderts an den Abhängen der Gratzener Berge entstand. 1948 wurde der Grenzstreifen zu Österreich zum Sperrgebiet, der Ort verfiel. Seit der Wende wird wieder investiert. Wanderwege führen in die dichten Urwälder und auf die umliegenden Gipfel. Der Aussichtsturm am Kraví Hora ist Station 6 der Via Verde. Gute 2 Kilometer weiter liegt am Hang die Ortschaft Dobra Voda oder Brünnl mit der weithin sichtbaren Wallfahrtskirche, unsere Station 7. Um 1700 wurde Brünnl ein ernsthafter Konkurrent für das benachbarte Heilbrunn, überhaupt nachdem die in der Gratzener Gegend allgegenwärtigen Buquoys die Wallfahrtskirche Maria Trost errichten ließen. Nach dem Krieg lebten auch hier kaum noch Menschen, die Quelle war verschüttet. Heute ziehen wieder Wallfahrerprozessionen hierher, die Kirche wurde neu renoviert, die Quelle sprudelt wieder. Viele Menschen kommen mit Flaschen und Kanistern hierher und holen sich das heilende Wasser nach Hause. Alleine die Lage der Ortschaft am steil abbrechenden Hang mit einem unendlich weiten Blick über Südböhmen lohnt den Besuch. |
22,0km
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Am Grenzübergang Hirschenwies
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Hojná Voda
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Blick nach Nové Hrady
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Dobrá Voda
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Und weiter geht es bergab nach Horní Stropnice oder Strobnitz (Station 8) am gleichnamigen Flüsschen. Wie viele kleinere grenznahe Orte wirkt auch Horní Stropnice etwas heruntergekommen, ganz im Gegensatz zu den schmucken Häuschen von Hojna Voda und Dobra Voda. Von dem blühenden Ort, der ein wirtschaftliches Zentrum der Region war, ist außer der Nikolauskirche und dem Richtung Gratzen liegenden Theresiental nicht viel geblieben. Wir radeln am Bachlauf der Strobnitz entlang. Eine schmale Asphaltstraße führt durch Dlouhá Stropnice nach Sejby. Auch hier im Tal der Stropnice wurden viele Häuser renoviert, man bekommt fast den Eindruck, hier hätten sich Großstädter ein Wochenendparadies geschaffen. Die Heckenrosen wachsen hier hoch hinauf in die Bäume, der Holunder duftet schwer. Ein letzter Anstieg noch, dann ist der Grenzübergang Sejby - Harbach erreicht, eigentlich Station 1 der Via Verde. Der Grenzübergang ist in beide Richtungen recht frequentiert. Noch ein paar Meter in den Ort hinein, dann ist es geschafft. Ganz schön anstrengend ! |
33,0km
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Horní Stropnice
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Die Strobnitz
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Blick zurück
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Sejby
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Am Grenzübergang Harbach
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Interessantes entlang des Weges
Die einzelnen Stationen der Via Verde bieten Programm für einen ganzen Tag: Garten der Menschenrechte, Hirschgatter, die Holzmühle mit Streichelzoo und Badeteich, der Xundwärts-Parcour in Hirschenwies, das Kristallium, der Aussichtsturm am Kraví Hora, die Wallfahrtskirche von Dobrá Voda und die Nikolauskirche von Horní Stropnice, zuletzt das Mahnmal für den Frieden am Grenzübergang.
Die Via Verde schafft es jedenfalls, Interessierten das Land um Harbach schmackhaft zu machen und sich Anregungen für weitere Ausflüge zu holen.
Adressen und Informationen:
Telefon: |
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E-Mail: |
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Internet: |
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Öffnungszeiten: |
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Sonstiges
Man radelt hier viel bergauf und bergab, die Runde ist aber familienfreundlich angelegt. Bis auf die Strecke von Hirschenwies zur Grenze verläuft die Route durchwegs auf Asphaltstraßen.
Unterwegs gibt es immer wieder Einkehrmöglichkeiten. Durch die vielen Stationen lässt sich ein erlebnisreicher Tag gestalten.
Links:
Gemeinde Moorbad Harbach
Via Verde
Steinernes Weib bei Wultschau
Garten der Menschenrechte
Dobrá Voda
Kristallium
Aussichtsturm am Kraví Hora
Xundwärts-Parcour
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