"Auf dem Ybbstalradweg von Waidhofen an der Ybbs nach Lunz am See"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
09.09.2017
Anreise:
Waidhofen/Ybbs ist per Bahn erreichbar. In den Sommerferien verkehrt ein Radtramper-Bus zwischen Waidhofen und Lunz. Zwischen Ende August und Ende Oktober gibt es ein Radtaxi. Nähere Infos gibt es auf der Internetseite.
Streckenlänge / reine Fahrzeit ohne Pausen:
rund 60 km / rund 4:00 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Zwischen 31. Oktober und 15. April ist der Radweg unabhängig von der Witterung aus Sicherheisgründen gesperrt. Im Hochsommer lockt die Ybbs zum Baden.
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Im Juni 2017 wurde die Strecke zwischen Waidhofen an der Ybbs und dem Lunzer See neu eröffnet, 10 Millionen Euro wurden in dreijähriger Bauzeit in das Kernstück des Ybbstalradwegs investiert. Nach der Einstellung der Ybbstalbahn im Jahr 2010 bot sich die Möglichkeit, die alte Trasse zu einem Radweg umzufunktionieren. Die Werbung klingt vielversprechend, also Räder aufgeladen. Wir sind zu fünft unterwegs, mit E-Bikes und konventionellen Trekking-Bikes. |
0m
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Wir parken am Bahnhof von Waidhofen. Wie sich später herausstellt, sind wir nicht die einzigen Radfahrer, die diese Parkmöglichkeit nutzen. Von hier aus kann man sich leicht in den Ybbstalradweg einklinken. Auf wenig befahrenen Straßen geht es durch die Vorstadt, verwinkelte Gässchen, Blicke auf die Dachlandschaft der alten Eisenstadt. Da, wo Kleine Ybbs und Ybbs ineinander fließen, bei der ehemaligen Haltestelle Schütt, treffen wir auf die alte Bahntrasse, die uns nun mal näher, mal weiter weg von Fluß und Bundesstraße bis zum Lunzer See begleiten wird. Man kann noch erkennen, dass hier vor nicht allzu langer Zeit Züge gefahren sind, teilweise wurden die Verkehrszeichen belassen, es riecht noch nach dem typischen Teergeruch der Schwellen. Wie idyllisch muss es gewesen sein, hier als Lokführer zu arbeiten !! Das Plätschern des Flusses begleitet uns, glasklar, grün und kalt ist das Wasser, man kann die Fische am Bachgrund herumschwimmen sehen. Da und dort steht ein Fliegenfischer. Die Verantwortlichen haben keine Kosten und Mühen gescheut. Die Trasse ist durchgehend asphaltiert, mit Geländern gesichert, Rastplätze mit eigens entworfenen Möbeln wurden angelegt, die Gasthäuser entlang des Weges haben sich auf die Radfahrer spezialisiert - und es lohnt sich offenbar. Mit uns sind viele weitere Radler unterwegs, großteils per E-Bike. In Opponitz gönnen wir uns eine vormittägliche Kaffeepause. |
15,0km
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Das könnte auch irgendwo in Italien sein, oder ?
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Das Kraftwerk Opponitz gehört der Stadt Wien
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Opponitz hat sogar ein Tunnel zu bieten, wenn auch nur ein kurzes. Entspannt radeln wir dahin. Das Flußtal steigt so sanft an, dass man es gar nicht merkt. Und es ist überraschend breit und sonnig. Rosa Springkraut und zart-lila Herbstzeitlosen säumen den Weg, weiße Schotterbänke laden an heißen Tagen zum Baden ein. Ruckzuck sind wir in Hollenstein. Bald die Hälfte des Weges haben wir jetzt geschafft. In Hollenstein dreht sich die Ybbs nach Nordosten, bahnt sich ihren Weg zwischen Oisberg und Königsberg hindurch. Hier ist das Land meiner Kindheit, hier am Königsberg habe ich Schifahren gelernt, war x-mal auf Voralpe und Gamsstein. Erinnerungen werden wach ... |
27,5km
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Hollenstein hat eine sehenswerte Pfarrkirche
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Hollenstein - St.Georgen am Reith - Kogelsbach - Göstling: wir hanteln uns am grünen Band der Ybbs entlang von Ort zu Ort. Es ist angenehm, nicht auf den Autoverkehr achten zu müssen, allerdings sind inzwischen schon jede Menge Radler in die Gegenrichtung unterwegs. Unterwegs passieren wir eine sogenannte Dükerbrücke, den "Ybbstaler Henkel". Mit Hilfe dieser Brücke queren die Rohrleitungen für das Kraftwerk Opponitz den Fluß. Die Wasserkraft der Ybbs wurde zwischen Göstling und Opponitz über Rohrleitungen und Stollen zum Kraftwerk geleitet und der daraus erzeugte Strom ab 1924 über Österreichs erste 110-KV-Leitung nach Wien transportiert. In Göstling machen wir Mittagsrast. Die ausgesprochen nette Wirtin versorgt uns mit Braten und Salat, obwohl die Küche gar nicht mehr geöffnet hat. |
46,0km
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An dieser Stelle verunglückten 6 junge Menschen
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Die Dükerbrücke
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Das Göstlinger Freibad
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Ab Göstling verkehrt der Ötscherland-Express auf den Schienen der Ybbstalbahn. Der Radweg muss nun also ausweichen und folgt der B 25. Das bedeutet viel Verkehrslärm und viel Gestank. Vor allem die Motorradkolonnen, die an schönen Tagen hier unterwegs sind, stören extrem. Wir sind froh, dass sich ab Lehen die Ybbs wieder zwischen uns und die Bundesstraße schiebt. Die Töpper-Brücke, errichtet durch den Industriellen Andreas Töpper, verbindet diese Tour mit unserem Nord-Süd-Weitwanderweg: in St. Anton an der Jeßnitz haben wir die Töppersche Bruderlade besucht. Ich finde es immer wieder spannend, wie sich Wanderungen und Ausflüge untereinander vernetzen und mein Bild einer Gegend erweitern. Das Flußbett der Ybbs weist hier übrigens ganz eigenartige karstige Steinrinnen auf. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Und schon radeln wir durch Lunz, ein letzter kleiner Anstieg, dann breitet sich der See vor uns aus. Wer noch Energie hat, kann hier Bootfahren. Wir gönnen uns ein Eis, füttern die Enten und sind sehr stolz auf uns. Gottseidank gibt es das Radtaxi ! |
58,0km
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Töpperbrücke
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Interessantes entlang des Weges
Entlang der Strecke gibt es Kultur und Natur zu besichtigen, aber eigentlich geht es um das entspannte und ganz und gar entschleunigte Radeln in einer wunderschönen Landschaft.
Adressen und Informationen:
Bruckwirt, 3342 Opponitz, Thann 12
Zirbenstube, 3345 Göstling/Ybbs, Pfarrer-Schauer-Platz 169
Sonstiges
Dieser Abschnitt des Ybbstalradwegs ist für alle Radfahrer mit ein bisschen Kondition, auch für größere Kinder geeignet. Er führt autofrei ohne Steigung auf durchgehend asphaltierter Trasse durch das dicht besiedelte Ybbstal. Auch mit einem ganz konventionellen Trekking-Bike geht es ohne Anstrengung voran. Eine Einkehr ist praktisch jederzeit möglich, durch Radbus und Radtaxi kann man die Strecke auch individuell kürzen. Das Radtaxi ist uns zunächst etwas konfus vorgekommen, im Endeffekt sind wir aber problemlos zum Auto gekommen. Auf Wunsch fährt das Taxi etwa auch nach Linz.
Links:
Der Ybbstalradweg
Die Töpper-Brücke
Ybbstal Radtaxi
Stadt Waidhofen an der Ybbs
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