"Ysperklamm und Druidenweg"
Die Tour im Überblick
Beschreibung der Tour
Tourtag:
25.08.2017
Anreise:
Ich konnte keine Busverbindung ausfindig machen.
Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen:
rund 8 km / rund 4:00 Stunden
Beste Zeit für die Tour:
Ganzjährig möglich, es sollte halt nicht zu viel Schnee liegen, damit man die Steinformationen sehen kann. Der Abstieg vom Kaltenbergkreuz kann bei nassem Wetter oder Schnee unangenehm sein.
Route:
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Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015 |
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Beschreibung Streckenstück |
Entfernung |
Die meisten niederösterreichischen Schulkinder waren wahrscheinlich irgendwann anlässlich eines Wandertags in der Ysperklamm, so auch ich. Ist halt schon länger her... Und weil Kind ein Ferienprogramm braucht und sich trotz Schulausflug nicht wirklich erinnern kann, beschließen wir, die Klamm zu besuchen. |
0m
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Beim Ausgangspunkt in Humpellehen angekommen, staune ich nicht schlecht: hier steht ein neues Kassenhäuschen, der Zugang zur Klamm ist mit einem Drehkreuz gesperrt. Jetzt wird also auch hier Eintritt verlangt...Wir zahlen brav und bekommen dafür einen Folder ausgehändigt, der uns den Druidenweg ans Herz legt. Na gut, das machen wir ! Dafür müssen wir zunächst durch die Klamm hinauf. Es ist ziemlich viel los, obwohl Freitag ist, viele ältere Herrschaften sind unterwegs und viele Familien mit Kindern. Überraschenderweise führt die Ysper einiges an Wasser. Aufgrund der extremen Dürre im Bezirk Zwettl hätte ich ein Rinnsal erwartet, aber es rauscht und plätschert. In der Klamm ist es angenehm kühl. Die Steiganlagen wurden durchgehend erneuert, es gibt eine Energie-Station und einen Selfie-Point. In der oberen Klamm ist schon weit weniger los. Der Anstieg ist ganz schön anstrengend. Immerhin müssen an die 300 Höhenmeter über Treppen und Brücken erklommen werden. |
1,5km
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Am Ende der Klamm liegt der ehemalige Ödteich, heute zugewachsen. Die Ysperklamm diente ja wie viele Bäche im Wald- und Mühlviertel der Holzschwemme. Der Ödteich war das Wasserreservoir, aus dem mit einem Schwall Wasser zum Transport der Holzscheiter abgelassen werden konnte. 1956 brach der Damm des Teiches, das Wasser wurde nicht mehr aufgestaut, Bäume verwuchsen den Teichgrund. Wir halten uns vorerst Richtung Gutenbrunn, folgen aber dann dem Druidenweg 31 auf einer Forststraße nach Südosten. Auf unserem Weg begleitet und schützt uns die Rune "Mannaz". Zu unserer Überraschung geht es stetig bergauf. Mal im Wald, mal am Hang geht es auf einem wirklich schönen Weg dahin, die Ausblicke ins Yspertal und zu den Voralpen sind grandios. Bald schon kommen wir zur ersten "Sehenswürdigkeit": die Steinformation "Phallus mit Vulva". Die Tafel daneben sagt, dass es sich um Fruchtbarkeitssteine handelt, bei denen bis Ende des 19. Jahrhunderts geopfert worden sein soll. Es folgen der "Sitzende Hund", ebenfalls Fruchtbarkeitssymbol, und die "Stehende Schale", eine ganz offensichtlich von Menschenhand in den Stein gehauene Schale, das Negativ eines Mühlsteins, angeblich ein Opferaltar, der im Zuge der Christianisierung gestürzt wurde. Diese Schale markiert den Beginn des keltischen Steinkreises am Kaltenberg. Druiden könnten hier religiöse Zeremonien abgehalten haben. Der Heilige Bezirk ist durch zwei Steinkreise begrenzt, innen gibt es einen Altar und Steinsitze. Ganz konnten wir uns nicht orientieren, aber offenbar pilgern Anhänger der keltischen Götter heute noch hierher und bringen Opfergaben dar. |
3,7km
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Die Rune MAN oder MANNAZ beschützt uns auf der Wanderung
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Phallusstein
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Sitzender Hund
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Stehende Schale
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Altar
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Moderne Opfergaben
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Der Druidentreffpunkt markiert den höchsten Punkt unserer Wanderung mit etwa 960 Metern. Von nun an geht`s bergab, erst einmal über das Plateau des Kaltenbergs. In der "Großen Schale" soll immer Wasser stehen (stimmt !), es folgt die Wohnhöhle der Druiden. Schwer vorstellbar, dass hier jemand gewohnt haben könnte. Bald schon stoßen wir auf den nächsten Heiligen Bezirk am "Böndel", bewacht von der "Sphinx". Auch hier sollen Druiden getagt haben, 13 Sitzplätze gab es mit Blick auf den Ötscher. Kurz nach dem "Böndel" zweigt ein Stichweg zum Kaltenbergkreuz ab. Wir machen Rast, tragen uns ins Gipfelbuch ein und genießen den Blick ins sonnige Tal. Von hier aus gibt es drei Abstiegsmöglichkeiten: zurück zur Abzweigung und auf Weg 31a gemütlich ins Tal, auf Weg 31 vom Kreuz steil hinunter oder unmarkiert in Kehren auf einer Forststraße, die oberhalb des Kreuzes beginnt. Wir wählen den steilen Weg - und der ist wirklich recht steil, teilweise durch Drahtseile und Leitern gesichert. Steinmanderln säumen den Weg - auch sie keltische Symbole ?? Am Talboden treffen wir einen Güterweg, er bringt uns an einigen Häusern vorbei zur Straße und zurück nach Humpellehen. Im Forellenhof gibt es Kaffee und Kuchen. Wir sind ganz schön müde - gefühlsmäßig war diese Runde wesentlich länger als die tatsächlichen Kilometer !! |
8,0km
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Wohnhöhle
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Böndel
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Kaltenbergkreuz
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Steiler Abstieg
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Da hinten im Talschluß ist die Ysperklamm
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Interessantes entlang des Weges
Der "Druidenweg" basiert auf den Forschungen des Yspertaler Pfarrers Hans Wick (1904-1988), der sich mit der Erforschung von Schalensteinen beschäftigte. Die Namensgebung der Steine stammt ebenso von ihm wie ihre Deutungen. Auch wenn sich keine weiteren Belege dafür finden lassen, dass sich am Kaltenberg ein keltisches Heiligtum befand, so sind die Steinformationen doch sehr schön. Die Ysperklamm ist ein Naturdenkmal, laut Homepage sei sie die größte Klamm Niederösterreichs.
Adressen und Informationen:
Forellenhof, 3683 Yspertal, Klammstraße 24 |
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Sonstiges
Gutes Schuhwerk ist sowohl für die Klamm als auch für den Abstieg vom Kaltenbergkreuz empfehlenswert. Obwohl die Runde kilometermäßig nicht lang ist, braucht man recht lang.
Links:
Ysperklamm
Gemeinde Yspertal
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