Donnerstag, 22. September 2016

Thayaquelle, Wasserscheide, Frauenbichl - eine Radrunde

"Thayaquelle, Wasserscheide, Frauenbichl - eine Radrunde"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

21.09.2016

Anreise:

Der Startpunkt ist nur per Auto erreichbar. Meines Wissens gestaltet sich auch die Mitnahme von Fahrrädern im Linienbus eher kompliziert, weshalb ein Auto empfehlenswert wäre.

Streckenlänge / reine Gehzeit ohne Pausen: 

rund 30 km / rund 2:30 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Frühjahr oder Herbst; wer den Jahrtausend-Lebensturm besteigen möchte, muss an einem Sonn- oder Feiertag kommen.


Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Ich habe mir in den Kopf gesetzt, mehr Rad zu fahren. Jetzt, wo ich schreibe, bereue ich es schon fast. Mir tun die Beine weh, der Rücken, ich bin müde, und dabei bin ich eine ganz leichte Runde gefahren. Ist halt doch ein Unterschied zum Gehen ... Jedenfalls war ich in der Gegend von Schweiggers unterwegs, das Wetter war ideal bis auf den blöden Gegenwind.
0m



Startpunkt meiner Runde war der Parkplatz beim Schwedenkreuz an der Straße Jagenbach - Schweiggers. Über einen Feldweg folge ich der "Stadt-Land-Tour" in ein Wäldchen. Bald liegt rechts die Thayaquelle. Wenn nicht ein Schild hier stünde, würde ich nie auf die Idee kommen, vor einer Quelle zu stehen: weit und breit nicht ein Tröpfchen Wasser. Dabei kommt der Name Thaya vom slawischen Wort für "rauschender Fluß". Seit der Babenbergerzeit bildet die Thaya die Grenze zu Böhmen. Von hier aus kann man zu Fuß in wenigen Minuten das "Rasenlabyrinth" und einen Grillplatz sowie das "Bicherl" mit der Wasserscheide erreichen. Vielleicht mach ich mal eine Wanderung hier. Jetzt radle ich aber weiter. Ein Güterweg bringt mich über Schwarzenbach, Vierlings und den Bichlhof zur Straße Großwolfgers - Siebenlinden. An der Straße steht ein Granitblock, der die Mitteleuropäische Wasserscheide markiert. Ich rolle durch Großwolfgers (es gibt sogar einen Kreisverkehr!), biege nach dem Ort rechts Richtung Rosenhof ab und komme zu einem kleinen Teich. Hier steht eine Hütte, Wanderer werden zur Rast geladen, die Hütte ist rundherum mit Sinnsprüchen gepflastert. Ein eigenwilliger, aber nicht ungemütlicher Ort.
8,0km


Hier sollte die Thaya sprudeln



An der Wasserscheide




Auf einem Güterweg geht es bergauf. Oben am höchsten Punkt steht der "Rosenhof", ein Seminarbauernhof, wunderschön gelegen. Auf der Wanderkarte ist er als "Berghäusl" eingezeichnet. Merkwürdige stachlige Früchte liegen am Weg. Ich traue meinen Augen kaum: ein Maronibaum, hier im Waldviertel, auf fast 700 Meter Höhe !! Hier beginnt eine schöne Strecke über sandige Wege. Die kleinen Ackerstreifen sind von Haselnußhecken gesäumt, ein Reh mit zwei Kitzen beobachtet mich mißtrauisch. Es geht immer leicht bergab, erst kurz vor Zehenthöf beginnt wieder Asphalt. Ich durchfahre Zehenthöf Richtung Waldenstein, gleich geht es wieder rechts weg. Ein Bankerl lädt zu einer kurzen Pause. Seit Großwolfgers bin ich auf der "Frauenbichl-Strecke" unterwegs. Sie führt mich von Zehenthöf über eine Kuppe nach Grünbach. Ich schnaufe hinauf. Vielleicht hätte ich doch keine Rauchpause machen sollen.
14,0km


Der Maronibaum am Rosenhof

Rehe






Wieder geht es bergauf. Ich fasse es nicht ! Gefühlsmäßig geht es eigentlich nur bergauf...Nach dem Ort zweigt rechts ein Güterweg über die Ölbrunn ab. Er bringt mich zum "Frauenbichl", nach dem die Radstrecke benannt wurde. Eichen und Kiefern wachsen hier. Bekannt ist das "Frauenbichl" für seine Steinformation mit Opferschale. Auch hier gibt es eine Sage über Maria und das Jesuskind, die beim Stein gerastet haben sollen. Maria habe das Kind in der Schale gebadet, aber lärmende Viehhirten vertrieben sie. Seither stehe in der Schale immer Wasser. Wie üblich ist auch die Rede von einer alten Kultstätte. Jedenfalls steht heute ein Kreuz auf dem Stein. Auch das Bicherl davor hat eine schöne Granitformation und ist einen Abstecher wert. Ich radle weiter bis kurz vor Streitbach, auf meiner Karte fälschlicherweise als Steinbach eingetragen. Hier dreht sich der Weg nach rechts und beginnt bald zu steigen. Über Stock und Stein geht es durch den Wald, hier kann man wirklich von Mountainbiking reden. Die Robert-Hamerling-Warte, die auf meiner Karte noch eingetragen ist, gibt es seit 1999 nicht mehr. Jetzt verstehe ich, warum ich die Warte auch nicht sehen konnte. Über Wald- und Wiesenwege fahre ich gemütlich nach Meinhartschlag. Nach Schweiggers will ich noch nicht zurück, ich werde die Runde noch ein bisschen ausdehnen, eine Stunde habe ich noch Zeit. Also biege ich nach rechts in einen Güterweg ein, überquere die Straße Schweiggers - Gmünd und komme nach Brunnhöf. Hier treffe ich wieder die "Frauenbichl-Strecke" und folge ihr über sanfte Hügel nach Norden bis Großreichenbach. Das Land rund um Schweiggers ist Erdäpfelland, überall sind Traktoren unterwegs, die alten Leute stapfen mit Kübeln über die Felder und klauben nach. Auf den Güterwegen liegen die von den Wagen gefallenen Erdäpfel. 
22,0km




Mooshauserl am ersten Bicherl




Der Frauenbichl








Leider reicht meine Zeit nicht aus, um noch über den Holmberg zu fahren. Dort steht der Jahrtausend-Lebensturm, eine Aussichtswarte, aber die ist ohnehin nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Also radle ich erst einmal durch Großreichenbach, am Ortsende dann links eine Straße hinauf über Reinbolden nach Siebenlinden. Siebenlinden ist ein alter Ort, benannt nach sieben Linden, die in der Nähe der Ortschaft standen. Heute stehen große Lindenbäume vor der Kirche. Sehenswert sind die "Moata", der Meridianstein, eine alte Pestsäule und der Jahrtausend-Lebensturm. Wieder eine Idee für eine Wanderung. Ich fahre zurück nach Brunnhöf, ein erster Kreis schließt sich. Langsam bin ich müde, jede kleine Steigung erscheint mir endlos. Bei der Kapelle von Brunnhöf treffe ich wieder den Radweg. Er führt über die Fuchslöcher nach Schwarzenbach - der zweite Kreis schließt sich. Nach dem Trafo geht es noch einmal ein bisschen bergauf (wie kann das nur sein ?), dann schließt sich der dritte Kreis und ich bin glücklich zurück beim Parkplatz. Meine Beine sind bleischwer, ich bin völlig verschwitzt, aber ich nehme mir fest vor, jetzt öfter einmal eine Radtour zu machen.
30,0km

Siebenlinden




Das Schwedenkreuz




Interessantes entlang des Weges

Thayaquelle, Wasserscheide, Aussichtswarte; Schweiggers selbst bietet ein Erdäpfelmuseum.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:

Öffnungszeiten:


Sonstiges

Die Runde bietet keine großen Schwierigkeiten, die Steigungen sind sanft und können auch von Kindern bewältigt werden. Rund um Schweiggers gibt es einige Radwege, man kann die Tour also ganz individuell gestalten.

Links: 

Gemeinde Schweiggers
Mountainbikestrecken im Waldviertel



 

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