Montag, 28. August 2017

Die Europastrecke - Unterwegs im Grenzland

"Die Europastrecke - Unterwegs im Grenzland"


Die Tour im Überblick

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Beschreibung der Tour 

Tourtag:

17.08.2017

Anreise:

Weitra ist per Bus erreichbar, allerdings ist der spontane Fahrradtransport in den Bussen ein Problem. Man könnte auch mit der Schmalspurbahn aus Gmünd oder Großgerungs anreisen.

Streckenlänge / reine Fahrzeit ohne Pausen: 

rund 25 km / rund 3:00 Stunden

Beste Zeit für die Tour: 

Die Tour ist als Family/Trekking-Strecke klassifiziert und verläuft ausschließlich auf asphaltierten Straßen, ist daher eigentlich außer bei viel Schnee oder Straßenglätte immer zu fahren.


Route: 

Quelle: ape@map desktop (c) Onyx Technologie OG 2015







Beschreibung Streckenstück 
Entfernung

Weitra bietet insgesamt vier Mountainbikestrecken, die ich schon lange einmal radeln möchte. Für heute habe ich die Europa-Strecke ausgewählt, die von Weitra aus in das Grenzland am Fuß des Mandlsteins führt.
0m



Ausgangspunkt aller Mountainbikestrecken ist, wie bei den Wanderwegen auch, der Platz vor dem Stadttor, wo man gut parken kann. Laut Streckenbeschreibung beginnt die Runde eigentlich erst in Tiefenbach, am anderen Lainsitzufer gelegen. Ganz kenne ich mich nicht aus, wie ich vom Sparkassenplatz nach Tiefenbach komme, also radle ich einfach die Bergzeile hinunter ins Lainsitztal, vorbei am alten Bürgerspital, und folge der Beschilderung Richtung Nové Hrady. Rechts von mir liegt Tiefenbach, dort wird wohl auch der Radweg verlaufen, obwohl es auf meiner Kompasskarte dort keinen Radweg gibt. Egal, ich werde ihn schon irgendwann finden ... nach ein paar Minuten kommt er von rechts herein. Jetzt strample ich erst einmal den Böhmberg hinauf. Wie der Name schon sagt, befinde ich mich auf der nach Böhmen führenden Straße. Am Wegrand steht ein Marterl. Es erinnert angeblich an einen Viehhändler, der auf dem Heimweg nach Gratzen einem Raubmord zum Opfer fiel. Schnurgerade geht es dahin, erst Schagges mit seiner barocken Kapelle, dann Heinrichs, bis 1918 "Heinrichs an Böhmen" genannt. Hier in Heinrichs gibt es den Kinder- und Familien-Erlebnis Wanderweg, mein allererster Post !
8,0km



Das Marterl am Böhmberg





Der Schillingstein, anläßlich der Prägung des Schillings 1924 entstanden






Weiter geht es entlang der Straße nach Pyhrabruck. Ich rolle gemütlich bergab und genieße den weiten Blick. Links rücken langsam die Erhebungen des Gratzener Berglands ins Sichtfeld, Kravi hora und Kuna hora, ganz klein erkennt man die Kirche von Dobrá Voda. Die Straße von Weitra nach Pyhrabruck ist ziemlich stark befahren, hauptsächlich von tschechischen Fahrzeugen, vielleicht in Österreich beschäftigte Tschechen, vielleicht Einkäufer ? Pyhrabruck - der Name leitet sich angeblich von bira / birka ab und bedeutet so viel wie Brücke bei den Birken - war seit dem 13. Jahrhundert eine Mautstelle der Kuenringer, die sich mittlerweile zum Grenzübergang gemausert hat. Am Schindelberg gab es eine Art von Burg. Berühmt ist Pyhrabruck aber dafür, dass auf Anordnung Maria Theresias um das Jahr 1740 im Ort erstmals Erdäpfel angebaut wurden, die die Kost der schlecht ernährten Landbevölkerung aufbessern sollten und von hier aus ihren Siegeszug in Österreich antraten. In Pyhrabruck wendet sich die Straße nach Osten und führt stetig steigend über das idyllische Örtchen Reinpolz nach Höhenberg. Knapp vor Höhenberg, am höchsten Punkt, passiere ich die Sternwarte der Waldviertler Astronomischen Gesellschaft. Hier im Grenzland, am ehemaligen Eisernen Vorhang, war und ist die Lichtverschmutzung noch sehr gering, beste Bedingungen also für die Sternenbeobachtung. Einmal monatlich gibt es eine öffentliche Führung. 15,0km




Auf solchen Straßen verläuft die Radtour

Gratzener Bergland






Die Kirche von Reinpolz

Sternwarte Höhenberg



Vom höchsten Punkt aus stürzt sich die Straße in überraschenden Kehren hinunter in die Ortschaft. Höhenberg ist seit Menschengedenken Grenzort zwischen Österreich und Böhmen. Ich radle durch den Ort, weiter auf der Straße nach Unterlembach, angenehm geht es bergab, vorbei an einem Marterl, das an das Wunder von Hoheneich erinnert: entlang dieser Straße zogen vielleicht die Wallfahrer aus Naglitz, heute Nakolice bei Nové Hrady, denen sich die Kirchentür wie von Zauberhand öffnete. Der Unserfrauberg bringt mich überraschenderweise nach Unserfrau im Lainsitztal, das einen eigenen Besuch wert wäre. Eine Nebenstraße, die vermutlich einmal die alte Straßenverbindung von Weitra nach Altweitra war, bringt mich am kühlen Fluß entlang zurück nach Tiefenbach. Ein letzter steiler Anstieg hinauf nach Weitra wartet noch - geschafft !!
25,0km



Erinnerung an das Wunder von Hoheneich



An der Lainsitz








Interessantes entlang des Weges

Die Runde bietet keine aufregenden Erlebnisse. Man radelt entspannt auf Asphaltstraßen dahin und genießt die sich öffnenden Ausblicke.

Adressen und Informationen: 

Telefon:
E-Mail:
Internet:
Öffnungszeiten:


Sonstiges



Links: 

Gemeinde Weitra
Gemeinde Unserfrau-Altweitra
Hausberg Pyhrabruck
Erdäpfelanbau in Pyhrabruck
Sternwarte Höhenberg

 

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